[Rezension] Blake Crouch - "Gestohlene Erinnerung"

Blake Crouch - Gestohlene Erinnerung
SciFi

Verlag: Goldmann-Verlag
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München nach einem Entwurf von Pan Macmillan
Umschlagabbildung: Getty Images; shutterstock/bubbers
ISBN 13: 978-3-442-20601-8
Seiten: 432 Seiten
Erschienen: 16. März 2020
Originaltitel: „Recursion“
Übersetzer: Rainer Schmidt

Zum Inhalt
„Der New Yorker Detective Barry Sutton steht vor einem Rätsel: Ein geheimnisvolles Phänomen quält die Menschen mit falschen Erinnerungen und treibt sie damit in den Tod. Auch die Hirnforscherin Helena Smith weiß schon lange um die Macht der Erinnerung. Um diese zu bewahren, entwickelte sie eine Technologie, die uns unsere kostbarsten Momente noch einmal erleben lässt: den ersten Kuss, die Geburt eines Kindes. Doch nun bedroht ihre Erfindung das Schicksal der Menschheit. Im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner versuchen Helena und Barry, eine Katastrophe zu verhindern – aber auch auf die Wirklichkeit ist bald kein Verlass mehr …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich bin hin und her gerissen, wie ich das Buch bewerten soll – war ich in der ersten Hälfte noch total gefesselt und gepackt von Plot und Umsetzung, hat sich meine Begeisterung in der zweiten Hälfte leider völlig verloren. 

Detective Barry Sutton wird Zeuge, wie eine junge Frau in den Suizid springt – zuvor erzählt sie ihm vom "False Memory Syndrom", das ihr falsche Erinnerungen bringt und sie in den Wahnsinn treibt. Und damit ist sie nicht alleine, auch andere leiden sehr unter diesem neuen Syndrom. In einem anderen Erzählstrang forscht Helena Smith an einer Technologie, die Menschen alte Erinnerungen erneut durchleben lassen kann – ein sehr mächtiges Tool, das in den falschen Händen zu Katastrophen führen kann.

Die Idee des Buches ist super – und ich mochte sehr dieses Zusammenspiel von Zeit und Raum, auf das der Autor sich mit vielen guten Ideen und Kniffen einlässt. Die Erzählperspektive wechselt dabei nicht nur zwischen Helena und Barry, sondern auch zwischen den Zeiten. Obwohl Barry anfangs wie das Klischee eines Detective daherkommt, mochte ich ihn sehr gerne, weil er hartnäckig ist und Dinge nicht einfach akzeptiert. Helena ist eigentlich auch sympathisch, sie habe ich aber in vielen Punkten einfach nicht verstanden und so konnte ich große Teile ihre Handlungen einfach nicht nachvollziehen. Trotzdem fand ich die erste Hälfte des Buches sehr spannend und auch die rasante Erzählweise hat noch mal mehr dazu geführt, dass ich richtiggehend in die Geschichte gesogen war und das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Leider gibt es dann einen Cut und in der zweiten Hälfte hat sich meine Begeisterung völlig verloren. Ich mochte die immer wiederkehrenden Zeitsprünge nicht, die zu nichts führten und in wenigen Sätzen „abgefrühstückt“ wurden – und leider konnte ich den Gedanken „täglich grüßt das Murmeltier“ auch nicht wirklich beiseiteschieben. Dadurch ist bei mir die Spannung komplett verloren gegangen, wohl auch, weil der Autor in diese Zeitspannen gar nicht mehr eingetaucht ist. 

Das Ende zieht sich dann zusätzlich noch in die Länge und war dann auch nicht wirklich überraschend – und auch hier hatte ich das Gefühl, dass es nur szenisch erzählt ist und die Szenen ohne große Übergange hintereinander gereiht sind.

Leider überdeckt der mich nicht ansprechende zweite Teil völlig die Begeisterung der ersten Hälfte, so dass ich insgesamt nur 3 von 5 Sternen vergeben kann.

Mein Fazit
Ein grandioser Plot mit interessanten Ideen, die mich auch nachdenklich gemacht haben – jedoch hat meine Begeisterung der ersten Hälfte plötzlich stark nachgelassen, als die Geschichte zu wirr wurde und die Zeitsprünge sich zu oft wiederholten. Ich kann leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

WERBUNG: Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

5 Kommentare:

  1. Hey Sabine,

    Für mich warb es nicht ganz so extrem wie bei dir, aber ich verstehe schon, was du mit den ganzen Zeitsprüngen meinst. Ich verlinke dich bei meiner Rezension, die am Samstag erscheint.

    LG, Moni

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  2. Hallo Sabine,

    ach schade, ich hoffe, du hast dich nicht zu sehr gequält? Ich mochte den ersten Teil und ab den von dir beschriebenen Cut fand ich es so richtig klasse! :D Also, da haben wir komplett gegensätzlich empfunden.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Gequält ist jetzt zu hoch gegriffen. Vielleicht waren einfach die Erwartungen zu hoch und deswegen auch die Enttäuschung. Erst hatte ich ja noch mit der Idee gespielt, die andere Reihe des Autors zu lesen - das werde ich jetzt aber nicht mehr machen. ;-)

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    2. Guten Morgen :)

      Nein, wenn dir das weniger gefallen hat, dann rate ich dir eindeutig von der Wayward-Pines-Trilogie ab. ;)

      Liebe Grüße & schon einmal einen guten Start ins Wochenende!
      Nicole

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