Susann Pásztor - Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
Verlag: Argon Hörbuch
ISBN 13: 978-3-839-81533-5
Dauer: ungekürzt, 454 Minuten
Erschienen: 23. Februar 2017
Sprecher: Heikko Deutschmann
Zum Inhalt
„Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt, es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe – zu ihren Bedingungen. Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, ist es nur noch Phil, sein 13-jähriger Sohn, der Karla besuchen darf. Doch dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung – und verhilft Fred zu einer zweiten Chance.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Mich hat dieses Buch positiv überraschen können, nicht, weil es gute Unterhaltung ist, sondern weil die Autorin auf eine angenehme Art und Weise das schwierige Thema Tod und Sterben angegangen ist – und für mich ganz wichtig: sie hat sehr gut recherchiert und so eine authentische Geschichte geschaffen.
Aufgefallen war mir das Buch schon länger, als ich es dann von einem Palliativmediziner empfohlen bekam, dachte ich, jetzt ist der Punkt, es auch zu lesen – bzw. zu hören. Und tatsächlich hat mich die Geschichte um Fred, den ehrenamtlichen Sterbebegleiter und seine erste Patientin Karla, die ganz anders reagiert als er das in seiner Ausbildung gelernt hat, fesseln und packen können.
Die gesunde Mischung aus Humor und Ernst hat mich wirklich überzeugt. Selbst aus dem Bereich kommend, kann ich nur bestätigen, dass auch viel gelacht wird, es natürlich auch immer wieder ernste und traurige, aber auch skurrile und komische Situationen gibt, und vor allem, dass Menschen eben nicht so reagieren, wie es die Theorie einem lehrt – jeder ist anders und jeder geht anders mit dem Thema um, da ist Flexibilität und Phantasie gefragt.
Mit Fred hat die Autorin einen sympathischen, wenn auch manchmal etwas tollpatschigen Protagonisten geschaffen, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe und den ich gerne begleitet habe. Er muss viel lernen und macht eine tolle Entwicklung durch – genauso aber auch sein Sohn Phil, der eher zufällig Kontakt zu der sterbenskranken Karla erhält und dann mit einem ganz natürlichen Gespür immer den richtigen Ton trifft.
De Autorin hat in dieser Geschichte mit einigen Vorurteilen gehörig aufgeräumt und exzellent recherchiert – wer also mal einen realen Einblick in die Palliativmedizin und die Begleitung Sterbender bekommen möchte, dem lege ich das Buch sehr ans Herz. Und auch wenn es ein wirklich ernstes Thema ist, unterhält die Geschichte doch auch und lässt einen gar nicht traurig zurück, sondern – ganz im Gegenteil – voller Kraft und Mut. Danke auch an den Sprecher Heikko Deutschmann, der gewohnt souverän das Buch eingesprochen hat und mit seiner Stimme einfach immer den richtigen Ton trifft. Eine große Empfehlung von mir an Interessierte dieses Themas und gute 4 von 5 Sternen für diese authentische Geschichte.
Guten Morgen Sabine,
AntwortenLöschenjetzt hast Du mich richtig neugierig auf die Geschichte gemacht. Ich habe bisher nur ein Hörbuch gehört, das von Heikko Deutschmann gelesen wurde. Und das war "Ein Mann namens Ove".
Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber ich nehme mal stark an, dass sich das sehr bald ändern wird.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
viele Grüße
Emma
Hallo Sabine,
AntwortenLöschendas Buch steht schon länger auf meiner Wunschliste und überall hört man nur positive Meinungen! Der Inhalt reizt mich sehr und ich denke, dass ich mir mit meinem nächsten Guthaben das Hörbuch holen werde. Bin gespannt, ob es mich auch so überzeugen wird.
GlG, monerl