Ursula Poznanski / Arno Strobel - Fremd
Verlag: Wunderlich-Verlag / Argon Hörbuch
Umschlaggestaltung: Hafen Werbeagentur, Hamburg
Umschlagabbildungen: Sebastian Schmidt
ISBN-13: 978-3-805-25084-9 / 978-3-839-81433-8
Seiten/Dauer: 393 Seiten / 470 Minuten
Erschienen: 29. Oktober 2015 / 30. Oktober 2015
Sprecher: Christiane Marx, Sascha Rotermund
Buchrückentext
„Ein Fremder steht plötzlich in Joannas Haus. Behauptet, ihr Lebensgefährte zu sein. Aber sie hat ihn noch nie gesehen. Erik kommt abends nach Hause, zu seiner Joanna. Aber die erkennt ihn nicht, Glaubt, dass er ein Einbrecher ist. Und all seine Sachen sind aus dem Haus verschwunden. Jemand treibt ein perfides Spiel. Ein Spiel, das sich bald als tödlich entpuppt…“
Meine Meinung
Ich mag die Bücher von Ursula Poznanski, auch von Arno Strobel habe ich schon einige Hörbücher gehört, die mich leider nicht alle überzeugen konnten – trotzdem war ich sehr neugierig auf dieses gemeinsam geschriebene Buch; zumal ich die beiden sympathischen Autoren auf einer Lesung kennenlernen durfte. Leider muss ich aber sagen, dass mich „Fremd“ nicht ganz überzeugen konnte – zwar hat mir die Idee der Geschichte gefallen, aber der Verlauf und die Auflösung dann leider gar nicht.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Paar Joanna und Erik. Doch eines Abends, als Erik von der Arbeit nach Hause kommt, erkennt Joanna ihn nicht mehr und all seine Sachen fehlen in dem gemeinsamen Haus. Und es dauert nicht lange, da scheinen Unbekannte nach dem Leben von Joanna und Erik zu trachten.
Die Geschichte wird immer wechselnd aus Sicht Eriks und Joannas in Ich-Form geschrieben und dabei greift das Erlebte immer geschickt ineinander über, so als ob ein Staffelholz an den jeweils anderen weitergegeben wurde. Diese Erzählweise hat mir gut gefallen, auch wenn ich sie anfangs etwas verwirrend und gewöhnungsbedürftig fand. Leider merkt man dem Schreibstil bei den verschiedenen Charakteren keinen Unterschied an, obwohl jeder der Autoren einen Part des Paares übernommen hat – das hätte den Einstieg in die Geschichte sicherlich vereinfacht.
Ich habe ja sowohl in dem Buch gelesen als auch im Hörbuch gehört – und habe das Hörbuch als das bessere Medium empfunden. Vor allem deshalb, weil es zwei Sprecher gab, so dass die einzelnen Parts allein schon dadurch besser zu unterscheiden war – im Buch fand ich das manchmal etwas schwierig, vor allem, wenn ich eine etwas längere Lesepause hatte. Und das ist auch einer meiner Kritikpunkte – mich hat das Buch in der ersten Hälfte überhaupt nicht gefesselt. Zwar hat mir der Plot gefallen und ich habe auch überlegt, wie sich das wohl auflöst, aber Spannung ist bei mir irgendwie nicht aufgekommen. Das bessert sich dann zwar in der zweiten Hälfte, weil einfach Dinge geschehen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe, aber genau dieser Verlauf hat mir einfach nicht gefallen. Was als subtile Geschichte begonnen hatte, entwickelte sich zu einer actionreichen Verfolgungsjagd – und die Auflösung des Ganzen hat mich dann ehrlich gesagt den Kopf schütteln lassen, weil ich sie ziemlich konstruiert fand. Lediglich den Epilog fand ich dann erschreckend, das aber ist auch der aktuellen politischen Situation geschuldet.
Mit den Charakteren habe ich mich insofern schwer getan, dass ich mich in sie – obwohl die Geschichte ja abwechselnd aus ihrer Sicht geschrieben war – nicht richtig hineinversetzen konnte. Sie waren mir nicht unsympathisch, aber auch nicht sonderlich sympathisch – um ehrlich zu sein, waren sie mir egal. Schade fand ich wirklich, dass man nicht durch den Schreibstil erkennen konnte, wer gerade erzählt – dafür aber war das Buch sehr flüssig geschrieben und leicht zu lesen.
Für mich hatte die Geschichte einen eindeutigen „Arno Strobel“-Touch, beim Lesen und Hören fühlte ich mich immer wieder an seine Thriller erinnert – die Art der Bücher von Ursula Poznanski habe ich leider vermisst.
Für mich ist „Fremd“ leider ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss – aber wenn man sich für diesen Thriller entscheidet, dann empfehle ich die Hörversion. Sascha Rotermund und Christiane Marx haben das Buch sehr gut eingelesen und funktionierten für mich als Duett wunderbar. Beide haben sehr angenehme Stimmfarben und haben die Geschichte für mich erst lebendig und auch spannend werden lassen. Trotzdem kann ich insgesamt leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.
Mein Fazit
Mich hat das erste gemeinsame Werk von U. Poznanski und A. Strobel leider nicht überzeugen können. Es lange gedauert, bis die Geschichte endlich spannend wurde und Fahrt aufgenommen hat, dann aber haben mir der Verlauf und erst recht das Ende gar nicht gefallen. Ich gebe daher 3 von 5 Sternen, werde den beiden aber bei ihrem nächsten gemeinsamen Projekt noch mal eine Chance geben.
HI
AntwortenLöschenwie cool dass du auch dabei bist heute :)
Und das wir uns so wieder sehen :). Wusste gar nicht das du auch Hörbücher hörst
Übrigens ich bin mit meinem Buch Schwertkämpferin gar nicht so glücklich. Denn hat man damals schon in halbstunden Takten gedacht?
Und manche Worte gibt es nur im Neudeutsch und nicht aus der anderen Sprache.
Naja, meckern ist nicht gut :)
Ich wollte dich wirklich besuchen, weil ich mich freue dass du heute auch dabei bist :)
Liebe Grüße Nicole
Ja - nur bin ich leider mal wieder viel zu früh eingeschlafen. :-( Ja - ich höre auch Hörbücher - eigentlich überall dort, wo ich nicht lesen kann. :-D
LöschenWirst du zu "Die Schwertkämpferin" denn eine Rezi schreiben?
LG Sabine
Hallo! :)
AntwortenLöschenEndlich finde ich einmal jemandem, dem es ähnlich ergangen ist. Also ich war schon ziemlich enttäuscht von "Fremd". Ich fand die erste Hälfte hatte noch Potenzial, aber danach wurde es immer absurder und unrealistischer... Auch das Ende fand ich in sich leider nicht komplett logisch.
Ganz liebe Grüße!
- Peter
www.petersbuecherkiste.blogspot.de
Mit Arno Strobels Büchern (bzw. Hörbüchern) bin ich bis jetzt noch nicht richtig warm geworden, von Ursula Poznanski habe ich dagegen schon einige gute Bücher gelesen. Ich finde aber, hier kommt sehr stark Herr Strobel durch. Ich bin auch noch unsicher, ob ich das nächste gemeinsame Werk der beiden überhaupt lesen soll...
LöschenLG Sabine