[Rezension] Elizabeth Chadwick – "Das Banner der Königin"

Elizabeth Chadwick – Das Banner der Königin (William Marshal #1)
Historischer Roman
 

 Originaltitel: „A Place Beyond Courage“ (2007)
 Übersetzerin: Monika Koch
 ISBN-13: 978-3-442-37235-5
 Seiten: 543 Seiten
 Erschienen: 15.12.2009 
 Umschlaggestaltung: HildenDesign, München
 Umschlagabbildung: © Franco Accornero via Agentur Schlück GmbH; © tepic /iStockPhoto 

   
Zum Inhalt
Anfang des 12. Jahrhunderts beginnt durch den plötzlichen Tod von König Heinrich ein erbitterter Kampf um seine Nachfolge. John FitzGilbert war König Heinrich ein treuer Hofmarschall und stellt sich zunächst auf die Seite Stephans, dem Neffen des toten Königs. Doch bald wechselt er die Seite zu Mathilde, der Tochter Heinrichs – und bringt damit sich und seine Familie in große Gefahr.

Meine Meinung
Das Buch steht schon sehr lange beim mir im Regal, weil mir die Reihe um Eleonor von Aquitanien von der Autorin sehr gut gefallen hatte. Und da ich gerne Bücher lese, die im englischen Mittelalter spielen, habe ich zu dieser Reihe gegriffen. 

Eins vorweg – den Klappentext sollte man nicht lesen, da wird schon fast das ganze Buch zusammengefasst und die wenige Spannung, die aufkommt, schon vorweggenommen. 

Im Mittelpunkt steht John FitzGilbert, der Vater von William Marshall, dem Namensgeber der Reihe. Anfang des 12. Jahrhunderts beginnt durch den plötzlichen Tod von König Heinrich ein erbitterter Kampf um seine Nachfolge. John FitzGilbert war König Heinrich ein treuer Hofmarschall und stellt sich zunächst auf die Seite Stephans, dem Neffen des toten Königs. Doch bald wechselt er die Seite zu Mathilde, der Tochter Heinrichs – und bringt damit sich und seine Familie in große Gefahr. 

Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen und ich konnte mir die Szenerie gut vorstellen. Es werden die Hauptcharaktere vorgestellt, ihr Alltag beschrieben und schon erste möglich Konflikte aufgezeigt. John FitzGilbert mochte ich gerne, auch wenn er ein wenig zu gut geraten ist und kaum einen Fehler zu haben scheint. Er ist loyal dem König gegenüber, im Verlauf dann auch seiner Ehefrau, obwohl die es ihm wirklich nicht einfach macht. Sein selbstsicheres Auftreten und sein gerechtes Handeln machen ich zu einem wahren Helden – und ich habe ihn gerne begleitet. Seine Frau Aline war mir dagegen ein wenig zu eindimensional gezeichnet – sie ist eine schüchterne Frau, die voller Angst lebt und nur im Gebet Trost findet. Sie ist dem alltäglichen Leben nicht gewachsen und ihrem Mann weder eine gute Ehefrau noch eine Gefährtin. Gelungen fand ich dann aber wieder die Darstellung von Johns Kindern – und so unterschiedlich sie waren, so glaubhaft fand ich sie auch.

Leider plätschert die Geschichte sehr sehr lange leise vor sich hin. Zwar lässt sie sich gut lesen und auch die Atmosphäre wurde gut eingefangen, es passiert aber einfach nicht viel, bzw. gibt es viele Wiederholungen – erst im letzten Viertel kommt etwas Spannung auf, und die wird dann leider auch relativ schnell wieder aufgelöst. 

Den Alltag der damaligen Zeit fand ich gut dargestellt und hatte auch viele Bilder vor Augen, die vielen doch detaillierten Beschreibungen des Beischlafs hätte ich dagegen nicht gebraucht. Etwas Schwung kommt in die Geschichte mit Sybilla, einer energischen, zupackenden jungen Frau, die mir mit ihrer offenen und liebenswerten Art sehr gut gefallen hat – wer genau sie ist und was für eine Rolle sie spielt, verrate ich natürlich nicht. 

Gelungen ist auch die Verknüpfung von historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten und fiktiver Geschichte – das ist nicht immer einfach. Im Nachwort ordnet die Autorin einiges ein und erklärt auch, wann und wo sie ihre künstlerische Freiheit ausgelebt hat.  

Leider war mir die Geschichte insgesamt zu langatmig, so dass ich nicht weiß, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Diesen ersten Band kann ich leider nicht wirklich empfehlen. 

Mein Fazit
England, Anfang des 12. Jahrhundert führt der plötzliche Tod von König Heinrich zu einem blutigen Kampf um die Nachfolge, und John FitzGibert, der ehemalige Hofmarshall steckt mittendrin. Zwar ist das Buch gut lesbar und der Protagonist auch ein sympathischer, dennoch braucht es lange, bis etwas Spannung in der Geschichte aufkommt – für mich daher leider keine Empfehlung. 

William Marshal
1. Das Banner der Königin
2. Der Ritter der Königin
3. Der scharlachrote Löwe
4. Die Rose von Windsor
5. Die englische Rebellin

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