Anika Landsteiner - So wie du mich kennst
Gegenwartsliteratur
Verlag: Argon Hörbuch
ISBN-13: 978-3-732-45498-3
Dauer: 585 Minuten
Erschienen: 28.4.2021
Sprecher: Anika Landsteiner, Ulrike Kapfer
Buchrückentext
„Karlas Leben ist stehengeblieben. Sie trägt eine Urne nach Hause, darin die Asche ihrer Schwester Marie. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Marie war Karlas Seelenverwandte, ihr Kompass in diesem Chaos, das sich Leben nennt. Und während sich dieses Chaos um sie herum einfach weiterdreht, reist Karla nach New York, um dort die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Als sie Fotos findet, die so verstörend wie alltäglich sind, fragt sie sich, wie gut sie Marie wirklich kannte. Die Schwester, die so ganz anders lebte als sie. Die erfolgreich und selbstbewusst war. Was Karla auf den Bildern sieht, verändert ihren Blick auf Marie, ihren Blick auf sich selbst und auf das ganze Leben vor ihr.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Karla und Mare sind Geschwister - aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Süddeutschland, waren sei immer sehr verbunden, obwohl sie beide ganz unterschiedlich sind. Marie, die Jüngere, ist nach Amerika gegangen, Karla in Deutschland geblieben – und jedes Jahr hat sie ihre Schwestern in den Staaten besucht, so dass die enge Verbindung nie abgebrochen ist. Jetzt aber ist Marie tot. Karla reist nach New York, um ihre Wohnung aufzulösen – und erfährt Dinge, die sie nie vermutet hatte und über die ihre Schwester immer geschwiegen hat.
Erzählt wird dieser leise und bewegende Roman aus Sicht beider Schwestern – immer abwechselnd kommen Karla und Marie zu Wort. Dabei gibt es viele Themen, die angesprochen werden – auch viele Alltäglichkeiten. Neben den Beziehungen der beiden Schwestern zu ihren Freunden und Männern, dem Leben in der amerikanischen Großstadt im Gegensatz zum Leben in der deutschen Kleinstadt werden aber auch ernste Themen feinfühlig behandelt. Warum Marie vieles nicht erzählte, obwohl sie eine enge Beziehung zu ihrer Schwestern hatte, ergibt sich nach und nach – dabei wird manches aufgelöst, manches aber bleibt auch offen.
Die beiden Schwestern sind sehr gut gezeichnet und da sie selber aus ihrer Sicht die Dinge schildern, bin ich ihnen sehr nahe gekommen, sowohl ihren Gedanken als auch ihren Handlungen.
Der Schreibstil ist sehr fein und behutsam, leise und eindringlich, kein blumiger Stil und erst recht kein effekthaschender, sondern passend zur sensiblen und oft auch schwer zu ertragenden Thematik. Manche wünschen sich bestimmt eine Triggerwarnung, deshalb habe ich sie unten angestellt.
Gesprochen wird das Hörbuch von der Autorin selbst (Marie) und Ulrike Kapfer (Karla). Ihre Stimmen sind sehr unterschiedlich, daher konnte ich sie gut auseinanderhalten und wusste immer direkt, wer gerade spricht. Ulrike Kapfer hat mir dabei etwas besser gefallen, weil sie eine volle und ausdrucksstarke Stimmfarbe hat – beide aber konnten den Schwestern Leben einhauchen und bei mir im Kopf Bilder erzeugen.
Ein bewegendes Buch, das nachhallt und auf leise, aber eindrückliche Weise ein schwieriges Thema behandelt.
Triggerwarnung
In diesem Buch wird häusliche Gewalt gegen Frauen thematisiert.
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