[Rezension] Astrid Ruppert – "Leuchtende Tage"

Astrid Ruppert – Leuchtende Tage (Winterfrauen-Trilogie #1)
Historischer Roman
 

 Verlag: usm-Audio     
 ISBN-13: 978-3-803-29243-8
 Dauer: 913 Minuten
 Erschienen: 2.10.2020
 Sprecherin: Stephanie Kellner

   
Zum Inhalt
„1906 verlässt die eigenwillige Lisette Winter heimlich ihr großbürgerliches Wiesbadener Elternhaus. Mit ihrer großen Liebe, dem Schneider Emile, will sie befreiende Reformkleider entwerfen und selbstbestimmt leben. Bald sind Lisettes ungewöhnliche Entwürfe bekannt und begehrt, und das Glück des jungen unkonventionellen Paares scheint grenzenlos. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Hundert Jahre später beschäftigt sich die junge Maya Winter mit der gleichen Frage wie ihre Urgroßmutter Lisette: Wie kann ich die Frau werden, die ich sein will? Maya taucht ein in die Vergangenheit und in das bewegte Leben der Frauen ihrer Familie.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ohne große Erwartungen habe ich zu diesem Hörbuch gegriffen und wurde positiv überrascht!

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei der größere Teil in der Vergangenheit spielt. Beginnend im Jahr 1906 begleitet man Lisette über die folgenden Jahre. Sie wächst in einem großbürgerlichen Haus auf, liebt aber entgegen der damaligen Konventionen einen Schneider – der passt natürlich nicht in die Vorstellungen der Eltern, so dass sie heimlich ihr Elternhaus verlässt. Im Folgenden bauen die beiden sich ein eigenes Leben auf, und während Emile als Schneider arbeitet, versucht sich Lisette als Modedesignerin. Die zweite Erzählebene spielt in der Gegenwart – hier ist die junge Maya auf der Suche nach sich selbst – und verfolgt daher mit Spannung das Leben ihrer Urgroßmutter Lisette.

Es ist eine lebhafte und abwechslungsreiche Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Lisette ist eine sympathische Frau, deren Einstellung jedoch nicht zur damaligen Zeit passt. Bewundernswert, wie sie sich gegen die Konventionen auflehnt und ihren eigenen Weg geht – mit allen Höhen, Tiefen und Konsequenzen. Ihren Mut habe ich sehr bewundert und Lisette auf ihrem oft auch steinigen Weg gerne begleitet. Es gibt immer wieder Wendungen und Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe – das macht die Geschichte für mich unterhaltsam. Und man bekommt ganz nebenbei auch viele Einblicke in das damalige Alltagsleben – sowohl in den höheren als auch in den niederen Gesellschaftsschichten. 

Die Geschichte beginnt im Jahr 1906 und man begleitet Lisette über viele Jahre. Das letzte Drittel des Buches ist dann geprägt vom 1. Weltkrieg – und obwohl ich schon viele Bücher gelesen und gehört habe, die zu dieser Zeit spielen, war ich wieder sehr mitgenommen vom Schicksal der Menschen. Hier muss Lisette wirklich viel durchmachen – und an mancher Stelle konnte ich das Leid kaum noch ertragen – ich habe sehr mit ihr gelitten und konnte ihren Schmerz selber spüren. 

Den Erzählstrang der Gegenwart hätte ich jetzt nicht gebraucht. Er bildet einen Rahmen um Lisettes Geschichte, hat aber einen deutlich geringeren Anteil am ganzen Hörbuch. Da dies der Auftakt einer Trilogie ist, vermute ich, dass die folgenden Bände näher an der Gegenwart liegen und der Erzählstrang von Maya dann auch weder aufgegriffen wird. Dieses Buch ist aber in sich abgeschlossen, man muss also nicht zwingend zu den Folgebänden greifen. 

Die Sprecherin Stephanie Kellner hat mir sehr gut gefallen – sie hat eine frische und junge Stimme und hat so Lisette zu einer lebendigen Figur werden lassen. Ich mochte ihre engagierte Art, das Hörbuch einzusprechen, sehr und fühlte mich durch sie gut durch die Geschichte geführt. 

Insgesamt eine lebendige und berührende Geschichte um eine starke und engagierte junger Frau. 

Mein Fazit
Im Mittelpunkt dieser auf zwei Zeitebenen stehenden Geschichte steht eine junge Frau, die sich gegen die Konventionen Anfang des 20. Jahrhunderts stellt und ihren eigenen Weg geht – dabei gibt es viele Höhen und Tiefen und Einblicke in die damalige Zeit. Ich habe die sympathische Protagonistin gerne begleitet und empfehle das Buch daher gerne weiter. 

Winterfrauen
1. Leuchtende Tage
2. Wilde Jahre
3. Ein Ort, der sich zuhause nennt

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