[Rezension] Verena Maria Kalmann - "Von Elise"

Verena Maria Kalmann - Von Elise
2 Zeitebenen

Verlag: Tinte & Feder
Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler
Umschlagmotiv: © Shestock /Getty
ISBN 13: 978-1-54204-619-0
Seiten: 443 Seiten
Erschienen: 13. Juni 2017

Buchrückentext
„Im Januar 2014 zieht die Geigerin Valerie Mollwitz von München nach Paris, um den Posten der zweiten Konzertmeisterin in einem Orchester anzutreten und die gescheiterte Beziehung zu ihrem Exfreund zu verarbeiten. Doch der Neuanfang in Paris entpuppt sich als wahre Katastrophe: Madame Prokova, die erste Konzertmeisterin, begegnet ihr feindselig, Freunde hat sie nicht und aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse kann sie den Alltag kaum bewältigen. In dieser verfahrenen Situation findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßtante Elise in den Hohlräumen ihres geerbten Biedermeiersofas. Die Lektüre führt Valerie in das beschauliche Bonn des Jahres 1914, wo sich die junge Pianistin Elise in den attraktiven Geiger Karl verliebt. Die beiden Musiker schmieden Pläne für eine gemeinsame Zukunft, doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und ihr Leben nimmt eine dramatische Wendung. Tief berührt von Elises Geschichte, nimmt Valerie ihr Schicksal entschlossen selbst in die Hand und gibt der Liebe eine Chance.“

Meine Meinung
Bücher, bei denen es mehrere Zeitebenen gibt, mag ich sehr gerne, daher war ich sicher, dass mir auch dieses Buch gefallen wird. Und schlecht ist das Buch auch auf keinen Fall – nur meine Erwartungen hat es einfach nicht erfüllen können. 

Den Erzählstrang rund um Elise mochte ich auch gerne – dieser beginnt im Jahr 1914 und ist in Form eines Tagebuchs erzählt. Die junge Pianistin Elise verliebt sich in den Geiger Karl - und was als schöne Liebesgeschichte beginnt, endet im düsteren Chaos des bevorstehenden Krieges. Dieses Tagebuch von Elise findet die Geigerin Valerie im Jahr 2014 – sie selber hat gerade eine neue Stelle als Konzertmeistern in Paris angetreten, jedoch gibt es einige Hürden zu bewältigen, denn die erste Konzertmeisterin ist ihr nicht wohlgesonnen. 

Elise mochte ich gerne – und so schlimm ihr Schicksal auch war, hat sie sich trotzdem nicht unterkriegen lassen und immer versucht, das Beste aus einer Situation zu machen. Ihre Liebesgeschichte hat mich tatsächlich auch berührt, und ich mochte ihre unverfälschte Verliebtheit und die Art, wie sie darüber in ihr Tagebuch schreibt. Valerie in der Gegenwart war mir dagegen ein Dorn im Auge. Ich war sehr genervt von ihrer Schwarzmalerei und dem ständigen Gejammer, es gab kaum Situationen, in denen sie mal positiv nach vorne schaut oder zu sich selber steht. Dass dann auch noch eine Romanze, die sehr vorhersehbar ist, einen großen Raum in diesem Erzählstrang einnimmt, hat mich zusätzlich noch gestört – zumal ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, was an Valerie so anziehend wirkte. 

Sehr berührend fand ich aber – und die gibt es in beiden Erzählsträngen – die Schilderungen der Musik, wie sie wirkt und wie die jeweiligen Musiker ihr ganzes Gefühl und Herzblut in sie hineinstecken.

Der Schreibstil ist sehr einfach, in der Gegenwart eher umgangssprachlich, was auch gut passt, in der Vergangenheit war er mir zu modern und unterschied sich kaum zu dem aus dem Jahr 2014. Er lässt sich aber sehr leicht lesen, so dass die Seiten rasch dahingeflogen sind. 

Leider wurden meine Erwartungen an dieses Buch nicht erfüllt, gerade der Handlungsstrang der Gegenwart war mir zu konstruiert und die Protagonistin zu negativ allem gegenüber eingestellt, so dass mir das den Lesespaß wirklich verdorben hat. Da ich aber Elise in der Vergangenheit sehr mochte, gebe ich insgesamt 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen – zwar ist der Erzählstrang der Vergangenheit berührend und die Protagonistin hier auch sehr sympathisch, in der Gegenwart aber hat mich die Protagonistin sehr genervt mit ihrer Schwarzmalerei und dem vielen Gejammer. Dass dann noch eine sehr vorhersehbare Liebesgeschichte dazukommt, hat es für mich nicht besser gemacht, so dass ich dem Buch leider nur 3 von 5 Sternen geben kann.


1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine
    oh...mich hat das Buch damals wirklich begeistert. Schade, dass es dir nicht so gut gefallen hat...
    Liebe Grüße
    Martina

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