[Rezension] Caren Benedikt - "Die Kerzenzieherin"

Caren Benedikt - Die Kerzenzieherin
Historischer Roman

Verlag: Weltbild-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Arcangel Images ( © Malgorzata Mai) /Getty Images München ( © Tony Cordoza) /FinePic®, München
ISBN 13: 978-3-863-65888-5
Seiten: 620 Seiten
Erschienen: 2013

Buchrückentext
„Hattingen, 1225: Das Leben der Novizin Ellin gerät völlig aus den Fugen, als sie unbeabsichtigt zur Mitwisserin einer Verschwörung gegen den Erzbischof von Köln wird. Zufällig belauscht sie ein Gespräch zwischen dem Burgherrn Friedrich von Isenberg und einem Mitverschwörer. Als die Männer sie bemerken, muss Ellin fliehen. Sie legt ihr Novizinnengewand ab und schafft es, sich in Bremen als Kerzenzieherin ein neues Leben aufzubauen. Doch schon bald holt sie ihre Vergangenheit wieder ein, denn die Nachricht, dass der Kölner Erzbischof überfallen und ermordet wurde, erreicht die Stadt. Ellin begreift, dass ihr Wissen sehr gefährlich und der Alptraum noch lange nicht vorbei ist…“

Meine Meinung
Für Einsteiger ins historische Genre empfehle ich dieses Buch gerne, da es trotz der Dicke sehr leicht zu lesen ist – erfahrenen Leser wird der Stil eher zu leicht und die Geschichte zu linear sein; trotzdem ist bietet sie für zwischendurch eine schönes Leseerlebnis.

Die junge Novizin Ellin wird ungewollt Zeugin eines Mordkomplotts – und als der Mord dann geschieht natürlich auch zur notwendigen Zeugin, um die Mörder vor Gericht zu bringen. Und so sehr sich die Guten um Ellin bemühen, so sehr sind natürlich die Bösen an ihrem Tod interessiert – und schließlich entzieht sie sich allen durch Flucht.

Neu ist die Geschichte nicht, deshalb aber nicht minder spannend und interessant. Die Autorin hat gut recherchiert und man lernt einiges über das düstere Mittelalter – und das ganz nebenbei, denn die Autorin weiß, die Geschichte fesselnd und packend zu erzählen. Da der Schreibstil eher einfach und schlicht ist, fliegen die Seiten rasch dahin – mir war er jedoch zu schlicht und vor allem bei manchen Dialogen auch zu hölzern. 

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet – nur leider gibt es nur Böse oder Gute. Leider entsteht auch der Eindruck, dass die Guten keine Macken haben und die Schlechten keine guten Seiten. Dadurch wirkt die Geschichte nicht authentisch. Ellin ist zwar eine sympathische Protagonistin, mir aber war sie zu naiv und unbedarft – nicht nur in Bezug auf ihre Verfolger, sondern auch bei Alltagsfragen und weltlichen Dingen. Dass sie ihr Handwerk der Kerzenzieherei nutzt, um Waren herzustellen und zu verkaufen, hat mir gut gefallen, und gerade auch die Erläuterungen zu diesem Handwerk fand ich sehr interessant, dass sie sich aber wundert, dass die Verfolger sie immer wieder finden, wenn sie sich als „Wunderkerzenzieherin“ feiern lässt, fand ich doch sehr naiv und unlogisch.

Gegen Ende spitzt sich die ganze Situation immer mehr zu – und beim eher blutigen Finale musste ich dann leider wieder die Augen rollen, weil es wirklich nicht glaubhaft war, wie der Kampf ablief und wie sich einzelne Parteien verhalten haben.

Trotzdem hatte ich meinen Lesespaß, empfehle das Buch dennoch nur Neulingen im historischen Genre – allen anderen wird der Plot zu linear und die Charaktere zu eindimensional sein. Ich gebe 3,5 von 5 Sternen.  

Mein Fazit
Ein historischer Roman, der sprachlich eher einfach gehalten ist und leider auch einen vorhersehbaren und linearen Plot hat – trotzdem ist es spannend und auch packend. Gefallen hat mir die gute Recherchearbeit der Autorin, so dass man viel über das Leben im Mittelalter lernt. Wegen der aber eher eindimensionalen Charaktere und mancher Logikfehler gebe ich 3,5 von 5 Sternen. 


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