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[Rezension] Stephen King - "Todesmarsch"

Stephen King - Todesmarsch
Dystopie

Verlag: Audible Studios
ASIN: B008OYF6DA
Dauer: ungekürzt, 649 Minuten
Erschienen: 23. Juli 2012
Originaltitel: „The Long Walk“
Übersetzer: Nora Jensen
Sprecher: David Nathan

Zum Inhalt
„Staatschef "Major" organisiert zur allgemeinen Belustigung einen "Todesmarsch", einen Marathon auf Leben und Tod. 100 Jugendliche, zwischen 14 und 17 Jahren, nehmen teil unter der Bewachung des Militärs. Die Regeln sind tödlich: erschossen wird, wer langsamer als 4 Meilen pro Stunde wird, gegessen wird nur zu bestimmten Zeiten und geschlafen wird gar nicht. Nur einer kann siegen, und die Überlebenschancen stehen 1:100. Dem Gewinner winkt unermesslicher Reichtum und den Verlierern der Tod...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Die Meinungen zu diesem Buch von Stephen King bzw. Richard Bachman sind sehr unterschiedlich – irgendwie hat mich das Thema aber gereizt und auch wenn ich die Kritik, es würde nicht viel passieren, verstehe, hat es mir gut gefallen. 

In einer autoritären Welt irgendwann in der Zukunft gibt es den sogenannten Todesmarsch: 100 Jugendliche machen sich auf den Weg – aber nur einen wird ankommen, denn jeder, der weniger als 4 Meilen pro Stunde läuft, wird erschossen – so will es das Regelwerk. Protagonist ist der 16-jährige Garret – ihn begleitet der Leser bei diesem mehr als 5 Tage dauernden Marsch; was denkt er, was fühlt er und wer wird schließlich diesen Kampf gewinnen.

Es passiert tatsächlich nicht viel, und trotzdem hat mich das Hörbuch gefesselt - ich fand es sehr interessant Garret zu begleiten, seine Entwicklung in diesen 5 Tagen zu verfolgen, seine Gedanken, seine Schmerzen und vor allem aber seine Beziehungen zu den anderen Teilnehmenden. Hier hat der Autor an unterschiedlichen Charakteren nicht gespart; manche sind sympathisch, manche eben nicht, aber alle machen eine Entwicklung durch, geprägt durch das Marschieren, die Schmerzen und vor allem die Konkurrenz. Garrett ist ein sympathischer Protagonist, der sich sehr mit sich auseinandersetzt und trotz einiger Regeln und Vereinbarungen nicht anders kann, als anderen zu helfen. 

Was mir gefehlt hat, ist die Erklärung für diese perfide Selektion – warum überhaupt gibt es den Todesmarsch, was will ein politisches System damit erreichen und warum – wo es doch freiwillig ist - nehmen Jugendliche daran teil. Diese Fragen werden kaum beantwortet, und selbst Garrett erklärt wenig zu seiner eigenen Motivation. 

David Nathan ist ein sehr viel geschätzter Sprecher. Ich gehöre - glaube ich - zur Minderheit, denn ich mag seine Stimme einfach nicht, was eher an der Stimmfarbe liegt als an seiner Art des Lesens. In dieser Geschichte konnte ich mich aber anfreunden mit David Nathan – auch wenn er nie zu meinen Lieblingssprechern gehören wird.

Insgesamt bietet das Hörbuch eine subtile Spannung und ich wollte immer unbedingt weiterhören – außerdem gibt es einige interessante Denkanstöße, so dass ich trotz einiger offener Fragen 4 von 5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Ein perfider Plot, der einige Fragen offen lässt und bei dem auch nicht viel passiert – trotzdem war ich gefesselt durch eine untergründige Spannung, wie die Geschichte enden wird. Obwohl ich David Nathans Stimmfarbe nicht gerne mag, hat er mich in die Geschichte reinziehen können – ich gebe 4 von 5 Sternen. 


2 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    ich mag das Buch total und habe es sogar schon zweimal gelesen. :D Stimmt, für die Motivation hinter dem Geschehen lässt King einiges an Spielraum offen. Ich interpretiere es als Hommage an Reality-TV - da ist den Zuschauern ja auch nicht wirklich die Motivation hinter den Teilnehmern bekannt.

    Mich überrascht, dass du David Nathan als Sprecher nicht magst. Er ist mein absoluter Lieblingssprecher. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, trotzdem bin ich verblüfft.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      als Hommage an Reality-Shows habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet - ein interessanter Gedanke. Es würde insofern passen, da es aus meiner Sicht das Geld ist, das winkt - und beim Todesmarsch ja auch lebenslanger Reichtum.

      Danke für deinen Gedanken.

      LG Sabine

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