[Rezension] Ellen Sandberg - "Das Erbe"

Ellen Sandberg - Das Erbe
2 Zeitebenen

Verlag: Penguin-Verlag
Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München
Umschlagabbildung: © Pavel Wewiorski, Getty Images; © Franz Marc Frei /Lookphotos, © Shutterstock.com
ISBN 13: 978-3-328-10402-5
Seiten: 512 Seiten
Erschienen: 28. Oktober 2019

Zum Inhalt
„Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich sicher: »Mona wird das Richtige tun.« Was damit gemeint ist, versteht Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt – und um ihre Familie.
München 1938: Die junge Klara belauscht an der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Es war mein erstes Buch von Ellen Sandberg, so dass ich ohne große Erwartungen an den Roman herangegangen bin – ich fühlte mich gut unterhalten, habe an der einen oder anderen Stelle jedoch auch ein paar Kritikpunkte.

Ich mag Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen, und habe schon einige aus diesem Genre gelesen. Das Thema dieses Buches fand ich interessant – auch wenn die Umsetzung nicht immer gelungen war. In der Gegenwart erbt Mona ein Haus in München. Doch schon bald gibt es Familienknatsch darüber, dass sie geerbt hat, und Mona fängt nach einigen Andeutungen durch ihre Familie an, in der Vergangenheit zu stöbern. Die andere Zeitebene ist dann die der 1930er Jahre. Hier steht die junge Klara im Mittelpunkt, deren Eltern das Haus erwerben – doch fraglich ist, ob der Weg ein ganz legaler war. 

Beide Erzählstränge sind interessant, und in beiden habe ich mich wohlgefühlt und mit den Charakteren gefiebert. Nach und nach gibt es immer mehr Geheimnisse, so dass ich rasch durch das Buch geflogen bin, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Zwar sind einige Dinge vorhersehbar und genau die sind dann auch so eingetreten, trotzdem war ich gespannt und in der Geschichte gefangen.

Nicht so gefallen haben mir aber die Charaktere, die mir einfach zu überzeichnet waren -  zwar braucht die Geschichte an gewissen Stellen bestimmte „Typen“, aber gerade die Gutmenschen waren mir einfach zu extrem dargestellt, als dass sie noch glaubhaft wirkten. Auch andere erfüllten Klischees mehr als nötig, wie zum Beispiel der Harz-4-Empfänger, wo wirklich kein Vorurteil ausgelassen wird. Diese Übertreibung der Stereotypen hätte die Geschichte einfach nicht gebraucht, deshalb haben sie mir auch nicht gefallen.

Auch die Sprache hat mir nicht richtig zugesagt – der Schreibstil ist sehr einfach und schlicht und erinnert an manchen Stellen eher an einen Schulaufsatz. So ist das Buch zwar leicht zu lesen, an manchen Stellen aber ist mir dieser platte Stil eher sauer aufgestoßen.

Trotzdem wurde ich insgesamt gut unterhalten, so dass ich wegen meiner Kritikpunkte knappe 4 von 5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Ein interessanter Plot, der Überraschungen und Wendungen bietet – trotzdem war vieles vorhersehbar und die Charaktere sehr überzogen dargestellt. Wer damit und dem einfachen Schreibstil leben kann, dem wird trotzdem eine unterhaltsame Geschichte geliefert, die fesselt und schöne Lesestunden schenkt. Von meiner Seite gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an die Buchflüsterer und an den Penguin-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

3 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    von Ellen Sandberg habe ich bisher den Roman "Der Verrat" gelesen und war sehr angetan davon. Nach deinem Fazit hier bin ich eher abgeneigt, dieses Buch zu lesen. Überzogene Charaktere mag ich nicht leiden und vorhersehbare Geschichten ebenfalls nicht. Danke für die Einschätzung.

    Liebe Grüße
    Barbara

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  2. Hallo Sabine,

    ich habe das Buch auch gerade gelesen und verlinke deine Leserstimme. Ich hoffe, das geht in Ordnung.

    LG
    Marie

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