[Rezension] Anne Barns - "Drei Schwestern am Meer"

Anne Barns - Drei Schwestern am Meer
Frauenroman

Verlag: mtb
Umschlaggestaltung: bürosüd, München
Umschlagabbildung: StockFood /Bauer Syndication
ISBN 13: 978-3-956-49792-6
Seiten: 348 Seiten
Erschienen: 5. März 2018

Buchrückentext
„Das Weiß der Kreidefelsen und das Grün der Bäume spiegeln sich im Türkis des Meeres – Rügen! Viel zu selten fährt Rina ihre Oma auf der Insel besuchen. Jetzt endlich liegen wieder einmal zwei ruhige Wochen voller Sonne, Strand und Karamellbonbons vor ihr. Doch dann bricht Oma bewusstlos zusammen, und Rina muss sie ins Krankenhaus begleiten. Plötzlich scheint nichts mehr, wie es war, und Rinas ganzes Leben steht auf dem Kopf.“

Meine Meinung
Die Autorin hat es geschafft, eine maritime Stimmung zu schaffen und in mir den Wunsch geweckt, sofort nach Rügen zu reisen; der Plot hat mich dagegen leider nicht ganz überzeugen können.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die ganz unterschiedlichen Schwestern Rina, Jana und Pia, die sich bei ihrer Großmutter auf Rügen treffen, nachdem diese ins Krankenhaus geliefert werden musste. Jede der dreien hat zudem noch ein eigenes Päckchen zu tragen, und dann gibt es auch noch ein Familiengeheimnis, dass die drei aufzulösen versuchen. Warum hat Oma ihren drei Enkelinnen nicht früher davon erzählt?

Erzählt wird die Geschichte aus Rinas Sicht in Ich-Form, so dass man gerade ihre Gedanken und Gefühle gut kennenlernt und sich auch gut in sie hineinversetzen kann. Dabei ist der Schreibstil leicht und locker, sehr angenehm zu lesen, und er kann diese besondere Insel-Atmosphäre von Rügen wunderbar einfangen.

Alle drei Schwestern waren mir gleich sympathisch, so unterschiedlich sie auch sind. Rina steckt gerade sowohl in einer beruflichen als auch privaten Krise und muss für sich einige Entscheidungen treffen; eigentlich lebt sie in Berlin, erkennt aber bald, dass sie sich mit Rügen tiefer verbunden fühlt, als sie sich bisher eingestanden hat. Auch Pia und Jana mochte ich gerne – und auch die beiden tragen einige, eher private Probleme mit sich rum. Doch als Geschwister-Trio sind die drei unschlagbar – sie stehen zueinander und helfen sich gegenseitig aus der Misere.

In der Geschichte gibt es unglaublich viele Probleme, die zunächst unüberwindbar erscheinen. Letztlich lösen sie sich dann aber fast von alleine auf – und das ist auch mein Kritikpunkt an der Geschichte, denn ich fand das leider nicht glaubwürdig und zu konstruiert. Die drei Schwestern treffen immer genau auf die richtigen Menschen, die ihnen wohlgesonnen sind, ihnen sofort zur Seite stehen und zudem auch noch immer „Gutmenschen“ sind. Hier haben mir ein paar Ecken und Kanten gefehlt, um die Charaktere für mich authentischer wirken zu lassen. Auch der Schreibstil hat für mich nicht zur Geschichte gepasst. So angenehm er auch zum Lesen war, so wenig hat seine Leichtigkeit und Beschwingtheit zu den vielen Problemen der verschiedenen Figuren gepasst.  

Insgesamt habe ich die Insel-Atmosphäre im Buch wirklich gemocht und am liebsten würde ich sofort nach Rügen aufbrechen, der Plot hat mich dagegen nicht so begeistern können. Ich gebe daher gute 3 von 5 Sternen, werde die Autorin aber weiter im Auge behalten.

Mein Fazit
Wer Inselatmosphäre schnuppern möchte, ist mit diesem Roman sicherlich gut bedient, denn die hat die Autorin wunderbar einfangen können. Auch der Schreibstil ist wunderbar, locker und beschwingt – passt aber leider für mich nicht zu der Geschichte, die doch einiges an Problemen bietet, die sich dann alle fast schon wie von selber lösen. Ich fand das leider nicht glaubwürdig und gebe daher insgesamt gute 3 von 5 Sternen.

Werbung: Vielen Dank an den Mira Taschenbuch Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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