Elisabeth Büchle – Sturmwolken am Horizont (Meindorff-Saga #2)
Verlag: Gerth-Medien
Umschlaggestaltung: Hanni Plato
Umschlagabbildung: Shutterstock
ISBN 13: 978-3-865-91921-2
Seiten: 478 Seiten
Erschienen: 5. September 2013
Zum Inhalt
1914: 6 Jahre sind vergangen, seitdem Démy als Gesellschafterin für ihre Schwester Tilla nach Berlin gekommen ist. Jetzt aber überschatten die Wirren des Ersten Weltkriegs das Leben in Berlin – während hier Démy versucht, den Haushalt in Gang zu halten, kämpfen die beiden Meindorff-Brüder an der französischen Front; und auch Anki, die mittlere der van Campen-Schwestern, muss sich in Russland neuen Herausforderungen stellen und wächst so über sich hinaus.
Meine Meinung
Nachdem mich der erste Band der Meindorff-Saga ja nicht ganz überzeugen konnte, war das bei diesem zweiten Teil schon ganz anders – diesmal bin ich richtig in der Geschichte versunken und konnte das Buch nur schwer beiseitelegen.
Ich empfehle, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man auch in den vollen Genuss der Familiengeschichte kommt. Die einzelnen Figuren werden zwar in diesem Band nochmal vorgestellt, trotzdem aber ergeben sich viele Details in der Geschichte eben aus dem Vorgängerband, und ich hatte beim Lesen einige „Aha-Elebnisse“.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1914 und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Ein Großteil spielt diesmal in Russland, wo Anki, eine der Van Campen-Geschwister, eine Anstellung als Kindermädchen gefunden hat – hier erhält man nicht nur Einblicke in das Leben einer russischen Familie, sondern auch in die politischen Umbrüche einer von Kämpfen und Kriegen geprägten Zeit. Ein anderer Handlungsstrang führt den Leser nach Berlin, wo Démy, die jüngere van-Kampen-Schwester, versucht, den Haushalt der Meindorffs in den Kriegsjahren beisammen zuhalten. Die Schrecken des Krieges erlebt man zudem hautnah mit, denn Hannes, einen der Meindorff-Söhne, hat es an die Front nach Frankreich verschlagen – seine Schilderungen waren sehr eindringlich und die Abschnitte um seine Erlebnisse nicht immer leicht zu lesen.
Diesmal bin ich viel besser in die Geschichte reingekommen. War es im ersten Band ja Démy, die im Mittelpunkt stand und die mir einfach zu jung war, um richtig mit ihr fiebern zu können, spielt die Geschichte nun einige Jahre später und alle Figuren sind natürlich älter und auch erwachsener geworden. Diesmal ist es vor allem Anki, die man begleitet, wobei aber auch die anderen, schon aus Band eins bekannten Figuren, nicht zu kurz kommen – einzig der älteren Schwestern Tilla wird nur wenig Zeit geschenkt; da sie mir aber schon ein Band eins eher fremd war und ich sie auch nicht sonderlich sympathisch fand, hat mich das nicht weiter gestört.
Gefallen hat mir diesmal die Entwicklung der Charaktere – die Zeitspanne, die in diesem Band umrissen wird, sind etwa 2 Jahre, in denen machen sowohl Démy als auch Anki viele Erfahrungen, die sie prägen und die sie nochmal mehr erwachsen werden lassen. Aber auch Hannes und Philippe werden geprägt durch die vielen Umbrüche der damaligen Zeit und werden dadurch einfach reifer und erwachsener.
Toll war auch die Atmosphäre, die die Autorin den verschiedenen Handlungssträngen entsprechend, sehr gut getroffen hat – war es in Russland die kühle und eisige Stimmung (und das nicht nur auf die Temperaturen bezogen), war es in Berlin die Not der Kriegsjahre und in Frankreich der Schrecken der Kriegsfront – überall hatte ich durch treffende, aber nicht zu ausufernde Beschreibungen, stets Bilder vor Augen und fühlte mich an die jeweiligen Schauplätze versetzt. Dazu hat natürlich auch der einnehmende Schreibstil beigetragen, der gut und flüssig lesbar ist, dabei aber lebendig wirkt und der Zeit, in der die Geschichte spielt, entspricht. Ich war schon nach wenigen Sätzen in der Geschichte gefangen, und durch die wechselnden Erzählperspektiven ist Spannung entstanden, die mich immer hat weiterlesen lassen wollen. Ich bin nun gespannt, wie es im finalen Band weitergeht – diesem hier gebe ich gute 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Der zweite Band der Meindorff-Saga hat mich weitaus mehr überzeugen können als der erste, was vor allem an den jetzt älteren und damit auch reiferen Charakteren gelegen hat. Diesmal spielt ein Großteil der Geschichte in Russland, was mir als Schauplatz ebenfalls gefallen hat, aber auch nach Berlin und nach Frankreich wird der Leser entführt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und hat mich abtauchen lassen in die Geschichte – jetzt freue ich mich auf den Abschlussband und gebe diesem hier gute 4 von 5 Sternen.
Meindorff-Saga
2. Sturmwolken am Horizont
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