Michaela Kastel - Die Sterblichkeit der Seele
Verlag: Pro-Talk-Verlag
Umschlaggestaltung: Katrin Kawinkel, katika-media.de
Titelfoto: www.fotolia.com/Photographee.eu
ISBN 13: 978-3-939-99032-1
Seiten: 287 Seiten
Erschienen: 15. März 2017
Buchrückentext
„Ruhm, Erfolg und Rampenlicht. Davon träumt Anna schon seit ihrem Schauspielstudium, doch bisher blieb ihr der große Durchbruch verwehrt. Nach dem mysteriösen Tod ihrer Konkurrentin bietet sich Anna endlich die Chance ihres Lebens: Sie bekommt die Hauptrolle in dem Musical Epica, dessen Spiel mit Licht und Dunkelheit, mit Tugend und Sünde ihr nicht nur auf der Bühne alles abverlangt. Allerdings zerstören der Leistungsdruck und ihr sich immer weiter entwickelnder Ehrgeiz nicht nur ihre Liebe zu Christopher, sondern auch die Familienbande reißen immer mehr. Ist sie bereit alles zu opfern, um endlich der Star auf der Bühne zu sein, der sie immer sein wollte? Oder wird die Dunkelheit Anna vollständig verschlingen?“
Meine Meinung
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht auf eine spannende Geschichte, die im Theatermilieu spielt und bei der es um Erfolg und den Preis geht, den jeder dafür zu opfern bereit ist. Und tatsächlich hat die Autorin auch einen interessanten Einblick hinter die Kulissen gewagt – trotzdem konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen, weil mir einfach viel zu viele Themen angeschnitten waren.
Im Mittelpunkt des Buches steht die junge Schauspielerin Anna. Sie hat die Zweitbesetzung der Hauptrolle in dem Musical Epica erhalten, trotzdem aber ist sie ihrem Durchbruch als Schauspielerin noch sehr fern. Erst als ihre Konkurrentin unverhofft stirbt und sie nun die Hauptrolle spielen darf, sieht sie ihre Chance gekommen – und setzt dabei alles aufs Spiel.
Die Geschichte ist aus Sicht Annas in Ich-Perspektive geschrieben und in insgesamt 38 Kapitel aufgeteilt. Diese haben eine angenehme Länge und dienen als Countdown bis zur Premiere des Musicals. In diesen 4 Monaten erlebt Anna einiges und es gleicht einer Achterbahnfahrt der Gefühle, was sie alles erlebt und durchmacht. Es geht um Erfolg und Niederlagen, um Liebe und Verlust, um Trauer und Tod – vor allem aber auch darum, was man bereit ist zu geben, um ein Ziel, einen Traum zu verwirklichen. Als Leser erhält man interessante Einblicke hinter die Kulissen der Entstehung eines Musicals – ob es immer so abläuft, vermag ich nicht zu sagen. Bestimmt ist es ein hartes Geschäft, ich hoffe aber, dass einiges in dieser Geschichte tatsächlich nur erdacht ist.
Anna mochte ich leider nicht wirklich gerne, und obwohl sie aus ihrer Sicht die Geschichte erzählt, hatte ich doch einige Probleme, mich in sie hineinzuversetzen. Dafür waren mir ihre Gedanken und Handlungen einfach zu fremd. Vieles habe ich nicht verstanden und den Preis, den sie zahlt, finde ich persönlich einfach zu hoch – niemals hätte ich so gehandelt. Und da Anna mir nicht sonderlich sympathisch war, habe ich auch nicht mit ihr gefiebert, sondern mich trotz der Erzählperspektive als Außenstehender gefühlt.
Mir waren es zudem zu viele Themen, die auf diesen knapp 300 Seiten angeschnitten werden. Natürlich spielen sie alle in das harte Geschäft um die Schauspielerei hinein, trotzdem aber ging es mir bei einigen Dinge zu weit und einiges schien mir zu wenig behandelt – ich will nicht zu viel verraten, aber ich meine damit zum Beispiel die Probleme von Annas Bruder oder aber das, was Anna schließlich macht, um die Rolle zu behalten.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und eher umgangssprachlich gehalten, so dass die Seiten rasch dahingeflogen sind. Toll eingefangen war die Atmosphäre und der Druck, der auf Anna lastete, vor allem aber auch das Gefühlschaos, das in Anna herrschte sowie ihre Panik und Verzweiflung. Obwohl ich mich in sie nicht gut hineinversetzen konnte, war ihre Zerrissenheit doch sehr gut spürbar.
Das Thema hat mich wirklich angesprochen, trotzdem ist der Funke beim Lesen leider nicht richtig übergesprungen – ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Ein interessanter Plot, der den Leser in die Welt der Schauspielerei und den dort herrschenden Druck entführt. Mir war die Protagonistin leider nicht sonderlich sympathisch und obwohl die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird, konnte ich mich schlecht in sie hineinversetzen und ihre Handlungen meist nicht verstehen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und erzeugt eine gut passende Atmosphäre, trotzdem ist bei mir der Funke nicht richtig übergesprungen, so dass ich 3,5 von 5 Sternen vergebe.
Vielen Dank an den Pro-Talk-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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