Caroline Vermalle/Ryan von Ruben - Eine Blume für die Königin
Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Kirstin Osenau
Umschlagabbildung: © getty-images /DEA PICTURE LIBRARY; © getty-images /DEA /G. CIGOLINI; © shutterstock /Sergey Mikhaylov; © shutterstock /Rtimages; © shutterstock /Hein Nouwens
ISBN-13: 978-3-404-16892-7
Seiten: 365 Seiten
Erschienen: 18. Juli 2014
Buchrückentext
„Als der junge Gärtner Francis Masson im Jahre 1770 den Auftrag erhält, im Namen des englischen Königs in Afrika nach einer raren Orangenblüte zu suchen, kann er nicht ahnen, dass ihn das Abenteuer seines Lebens erwartet: Während seiner Jagd nach der geheimnisumwobenen Blüte erwarten ihn nicht nur ungebändigte Natur, sondern auch manch raffinierte Intrige seitens konkurrierender Pflanzenjäger. Als er Bekanntschaft mit dem exzentrischen Botaniker Carl Thunberg und dessen eleganter Begleitung macht, nimmt Massons Schicksal abermals eine unerwartete Wendung…“
Meine Meinung
Von Caroline Vermalle habe ich schon einige Bücher gelesen, die aber alle in der Gegenwart spielten, so war ich sehr neugierig auf ihren ersten historischen Roman. Entpuppt hat sich das Ganze als unterhaltsamer Abenteuerroman, der mir zu wenig historisches Gefühl vermittelt hat, dennoch aber hat er mir vergnügte Lesestunden geschenkt.
Den Einstieg in die Geschichte fand ich etwas mühsam, obwohl der Plot wirklich interessant ist. Aber irgendwie braucht die Geschichte, um in Gang zu kommen und gerade das erste Drittel fand ich an einigen Stellen auch etwas langatmig. Es geht um den Gärtner Francis Masson, der mehr zufällig den Auftrag erhält, eine bestimmte Blume aus Afrika nach England zu holen, der dann aber in eine fiese Intrige gerät, die ihn fast das Leben kostet. Dass es diesen Gärtner tatsächlich gegeben hat, war mir nicht bewusst, habe ich dann aber im Nachwort erfahren – genauso wie einige andere Details, die in die Geschichte nicht so eingeflossen sind.
Man weiß bereits zu Beginn, dass Francis das ganze Abenteuer überlebt, denn er erzählt es Jahre später Freunden – das Buch spielt also auf zwei Zeitebenen, die durch unterschiedliche Schriften gut zu unterscheiden waren. Trotzdem haben sie meinen Lesefluss gestört, denn eigentlich geschieht in dem einen Erzählstrang nicht wirklich viel – erst am Ende gewinnt auch er an Bedeutung und bietet noch mal eine überraschende Wendung.
Der Schreibstil ist locker und leicht, und man hat beim Lesen nicht das Gefühl sich eigentlich im Jahre 1770 zu befinden – das fand ich leider ein bisschen schade. Ich mag es, wenn man beim Lesen schon merkt, dass man sich nicht in der Gegenwart befindet – und dieses Gefühl hat mir leider gefehlt. Toll dagegen ist der immer wieder hervor blitzende Humor, der oft auch sarkastisch und ironisch ist – das wiederrum hat mir gefallen. Gewünscht hätte ich mir ein paar mehr Beschreibungen, denn das Buch spielt ja in Südafrika hat an Flora und Fauna sicher einiges zu bieten. Auch das ist mir leider etwas zu kurz gekommen.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, und ich habe Francis auf seinem Abenteuer gerne begleitet. Er wirkt immer ein wenig naiv und tollpatschig und gerät auch von einem Dilemma ins nächste – aber irgendwie hat ihn das auch sehr sympathisch gemacht.
Auch wenn der Einstieg etwas langatmig war, wird es dann aber in den letzten zwei Drittel deutlich interessanter – denn tatsächlich lässt Francis hier keinen Fettnapf aus und tappt von einem Unglück ins nächste ohne dabei aber seinen Humor zu verlieren. Das war insgesamt dann doch sehr amüsant zu lesen. Das Ende fand ich berührend, zeigt es doch mal eine ganz andere Seite von Francis, auch wenn es mir fast schon ein wenig zu kitschig war. Ich habe lange geschwankt, wie viele Sterne ich dem Buch geben soll, mich dann aber doch für knappe 4 von 5 entschieden – auch wenn mir nicht alles gefallen hat, fühlte ich mich doch gut unterhalten.
Mein Fazit
Auch wenn mich die Geschichte nicht ganz überzeugt hat, bietet sie doch unterhaltsame Lesestunden mit dem etwas tollpatschigen Gärtner Francis Masson, den es in ein spannendes Abenteuer nach Südafrika im Jahr 1770 verschlägt. Der Roman erinnert mehr an eine Abenteuergeschichte als an einen historischen Roman, was auch mit an dem lockeren Schreibstil liegt, der sich zwar gut lesen lässt, aber nicht das Gefühl vermittelt, sich in einem anderen Jahrhundert zu befinden. Auch Beschreibungen hätte ich mir mehr gewünscht, spielt das Buch doch in Afrika, das viel an tollen Landschaften, Pflanzen und auch anderen Kulturen zu bieten hat. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten, so dass ich knappe 4 von 5 Sternen vergebe.
Dieses Buch habe ich Anfang Jahr angefangen zu lesen, doch wieder zur Seite gelegt. Es ist schon ziemlich anders als Caroline Vermalles andere Bücher. Ich werde es sicher mal fertig lesen, ich weiss dank deiner Rezi nun, dass der Anfang in der Erzählung mal noch wichtig wird!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse, Anya
Huhu Anya,
Löschenja - da gebe ich dir recht, es ist ghanz anders als die anderen Bücher von C. Vermalle (die ich sehr gemocht habe). Mir hat hierbei irgendwie der historische Aspekt gefehlt und mir war es zuviel "Abenteuer". Zu ihren Bücher der Gegenwart würde ich sicherlich wieder greifen, bei einem erneuten historischen Roman wäre ich eher skeptisch. Aber versuche es ruhig nochmal - vielleicht überzeugt dich die Geschichte ja doch. :-)
LG Sabine