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[Rezension] Patrick Ness - "Die Nacht des Kranichs"

Patrick Ness - Die Nacht des Kranichs
Gegenwartsliteratur

Verlag: Goldmann-Verlag
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: FinePic®, München
ISBN-13: 978-3-4423-1356-3
Seiten: 320 Seiten
Erschienen: 31. März 2014

Zum Inhalt 
Mit der Nacht, in der George in seinem Garten einen verletzten Kranich findet, ändert sich sein Leben schlagartig. Ein Pfeil hat den Flügel des Tieres durchbohrt, doch Georg kann ihn herausziehen und rettet damit dem Vogel das Leben. Tags drauf betritt eine wunderschöne, geheimnisvolle Frau seinen Laden, ein langes, weißes Kleid tragend erinnert sie ihn irgendwie auch an den Kranich. George ist gefangen von ihrem Anblick und zwischen den beiden entwickelt sich eine außergewöhnliche Beziehung. 

Meine Meinung
Eine interessante Geschichte, die einiges bietet und mir wirklich gut gefallen hat! Wie man das Buch jedoch am besten umschreibt, ist gar nicht so einfach – es gibt interessante und liebenswerte Charaktere, eine Geschichte in einer Geschichte, wunderbare Themen und immer wieder magische Momente. Das ganze verpackt in einen wunderbaren Schreibstil, der zeigt, dass der Autor weiß, mit Worten umzugehen und der mich eingesogen hat in die Welt von George, Amanda und Kumiko.

Die Figuren werden nacheinander eingeführt und zunächst weiß man nicht recht, was sie eigentlich verbindet. Es sind die verschiedensten Beziehungen, die hier im Buch auftauchen und nach und nach entwirren sich diese und man weiß, wer zu wem wie steht. Dabei sind die Charaktere alle wunderbar gestaltet. Der Protagonist George ist mir von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn er zunächst ein wenig tollpatschig erscheint, wie er so ahnungslos und ohne rechtes Ziel durchs Leben geht. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Kumino, eine unbekannte Schöne, in sein Leben tritt und die beiden eine fast schon magische Beziehung beginnen. Kumino umgibt viele Geheimnisse, die auch im Laufe der Geschichte nicht wirklich geklärt werden. Manchmal ist sie weise und klug, manchmal aber auch hart und verletzend, immer aber ein wenig unnahbar und geheimnisvoll. George und Kumiko verbindet eine tiefgehende Zuneigung, zudem besitzen beide eine künstlerische Ader, die in dem Roman eine wichtige Rolle spielt. Gemeinsam schaffen sie Kunst, ergreifend und berührend, Bilder aus Federn und Papierschnitten, die in Zusammenschau eine Geschichte erzählen, letztlich sogar die Geschichte von Kumiko und George.

„Die Nacht des Kranichs“ ist sicherlich kein spannendes oder gar action-reiches Buch, eher eine ruhige und melancholische Geschichte über die Menschen und ihre Beziehungen, ein Buch, das die emotionalen Seiten des Lesers anspricht. Mich hat es sehr berührt und am Ende zunächst traurig zurückgelassen. Doch es ist auch ein Buch, das zum Nachdenken anregt und so letztlich doch noch ein gutes, warmes Gefühl bei mir erzeugen konnte.

Mein Fazit
Mir hat dieses ruhige und sehr berührende Buch gut gefallen. Nicht nur der außergewöhnliche Schreibstil, der dennoch gut lesbar bleibt, sondern die  liebenswerten Charaktere mit ihren verschiedenen Beziehungen und der außergewöhnlichen Kunst, die sie schaffen, haben mich in den Bann gezogen und das Buch zu einer etwas anderen Lektüre werden lassen. Ein Märchen für Erwachsene, dem ich gerne 4 Sterne vergebe.

Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

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