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[Rezension] Ken Follett - "Die Brücken der Freiheit"

Ken Follett - Die Brücken der Freiheit
Historischer Roman

Verlag: Bastei-Lübbe 
Einbandgestaltung, Vignetten und Illustrationen: Achim Kiel | AGD/BDG Pencil Corporate Art, Braunschweig
Fotografie des Schutzumschlags: Lutz Pape, Studio Overlook, Braunschweig
ISBN-13: 9783404128150
Seiten: 544 Seiten
Erschienen: 28. April 1998

Buchrückentext
„Vom alten England bis in die Neue Welt spannt sich der große Bogen des abenteuerlichen Lebens zweier Menschen auf der Suche nach Freiheit. In den schottischen Kohlengruben herrscht das Gesetz der Sklaverei. Doch Mack McAsh, ein junger Bergmann, träumt davon, frei zu sein. Er flieht nach London - und gerät in eine andere Form von Knechtschaft: Als Aufrührer verurteilt, wird er in Ketten nach Virginia verschifft. Dort trifft er auf Lizzie Jamisson, die Frau, die ihm einst zur Flucht verholfen hat und dabei ihr eigenes Glück als Preis zahlte.“

Meine Meinung
Genau das Richtige für gemütliche Lesestunden auf der Couch: ein historischer Roman zum Ein- und Abtauchen, eine schöne Abenteuer- und Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund. Dabei werden auch mal ungewöhnlichere Orte beleuchtet, zum Beispiel das Leben eines Kohleschürfers unter Tage in Schottland im 18. Jahrhundert – sehr interessant! 

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, die jeweils in drei verschiedenen Ländern spielen und damit auch immer wieder einen neuen Schwerpunkt in die Geschichte bringen. Zunächst beginnt das Buch in Schottland, im zweiten Teil verschlägt es einen nach England und schließlich noch nach Virginia. Gerade den ersten und zweiten Teil fand ich sehr spannend und unterhaltsam, der dritte Abschnitt schwächelte in meinen Augen etwas und entpuppte sich mehr und mehr als Liebesabenteuer denn als historischer Roman – dennoch liest sich auch dieser Teil – wie bereits die beiden ersten – rasch und flüssig. Das liegt sicherlich auch an dem einfachen und sehr angenehmen Schreibstil, zum anderen aber auch an der spannenden und fesselnden Geschichte. Jeder einzelne Abschnitt hat einen eigenen kleineren Spannungsbogen, aber auch das gesamte Buch hält die Spannung bis zum zugegebenermaßen vorhersehbaren Ende.

Die Geschichte hat mich sehr angesprochen und das Thema Sklaverei in Schottland fand ich sehr interessant. Aber nicht nur die Passagen, die den Alltag eines Kohleschürfers in Schottland beleuchteten, auch der Abschnitt in London, in dem es indirekt auch noch um Kohle geht, der sich vor allem aber auch mit Aufständen und Unterdrückung beschäftigt, hat mir sehr gut gefallen. 

Die Charaktere sind vielleicht ein bisschen überzeichnet – Gute sind gut und Schlechte sind schlecht, dennoch sind sie lebendig und liebenswert und mir von Anfang an sympathisch. Mack verkörpert den Helden, der sich gegen seine Eigner auflehnt, dabei aber nicht nur an sich, sondern stets auch an seine Freunde und seine Lieben denkt. Mir war er von Anfang an sympathisch und ich habe mitgefiebert bei seinen Abenteuern. Natürlich gibt es in dieser Geschichte auch wieder eine Frau, die gegen die damals geltenden Konventionen verstößt, Lizzie, aber auch sie mochte ich und sie hat mich oft schmunzeln lassen. Die größte Entwicklung macht wohl Jay Jamisson durch, ist er zunächst eher ein liebenswerter, unter seinem Vater und Bruder leidender junger Mann, der auch mal ungewöhnliche Wege bestreitet und damit zunächst auch sympathisch erscheint, wird er zum skrupellosen Egoisten, der auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt beim Lesen dieses Schmökers – es war spannend, fesselnd und unterhaltsam, bot neben Abenteuer auch eine Liebesgeschichte und war obendrein lehrreich durch gute historische Recherche. Der letzte Abschnitt ist im Vergleich zu den beiden Ersten leider ein bisschen abgefallen, daher ziehe ich einen Stern ab – dennoch wird das sicherlich nicht das letzte Buch von Ken Follett gewesen sein, zu dem ich gegriffen habe! 


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