[Rezension] Juliet Hall – "Julias Geheimnis"

Juliet Hall – Julias Geheimnis
Gegenwartsliteratur

Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Kirsten Osenau
Titelillustration: © Susan Fox/Trevillion Images
ISBN-13: 978-3-404-16946-7
Seiten: 543 Seiten
Erschienen: 20. Dezember 2013

Buchrückentext
„Nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern entdeckt Ruby ein Foto, das sie auf dem Arm einer fremden Frau zeigt. Als sie dann auch noch auf einen Brief stößt, in der ihrer Mutter Unfruchtbarkeit attestiert wird, überschlagen sich in ihr die Fragen. Ist sie vielleicht nicht das leibliche Kind ihrer Eltern? Ruby forscht nach und erfährt von einer alten Freundin, was einst geschah. Eines aber kann ihr auch diese nicht beantworten: wer ihre leiblichen Eltern sind. Nur eine Frau könnte ihr helfen: Julia, eine Krankenschwester, die im Spanischen Bürgerkrieg Buch über die Verbrechen Francos führte und ihr Wissen nun, am Abend ihres Lebens, weitergeben will.“ (Quelle: amazon.de)

Meine Meinung
Ich mag Romane um Familiengeheimnisse, die auf zwei Zeitebenen spielen und auch in diesen bin ich rasch reingekommen. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, der Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen. Die verschiedenen Personen werden gut eingeführt und zunächst scheint jeder irgendwie ein Geheimnis zu hüten. Ruby auf der Suche nach ihren Eltern, der Maler Andrés, der seine Heimat wegen eines Streits mit seinem Vater verlassen musste und Julia, die im spanischen Bürgerkrieg eine Liste führt, die man zunächst nicht zu deuten vermag.

Die einzelnen Handlungsstränge, die ja in verschiedeneren Zeiten und an verschiedenen Orten spielen, lassen sich gut auseinanderhalten, denn jeweils ist ein Kapitel einer Person gewidmet. Dadurch bin ich nie „durcheinander“ gekommen und konnte den Handlungssträngen gut folgen. Ruby ist mir gleich zu Beginn sympathisch. Sie umgibt ein Hauch von Melancholie, was ja nach dem plötzlichen Tod der Eltern sehr gut nachzuvollziehen ist. Als sie dann auf merkwürdige Gegenstände im Haus ihrer Eltern stößt und sie schon ahnt, adoptiert worden zu sein, wird ihre Neugierde geweckt und sie hat nur noch ein Ziel im Kopf: das Geheimnis zu lüften.

Andrés macht im Buch für mich die größte Entwicklung mit: wirkt er zunächst distanziert und in sich zurückgezogen, kann er schließlich doch über seinen Schatten springen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte um Julia hatte meines Erachtens das größte Potential, was aber leider nicht genutzt wurde. Eher wie eine nüchterne Schilderung erscheint mir Julias Leben und ihr Geheimnis, der spanische Bürgerkrieg wird nur angerissen und leider springt kein Funke auf mich über.

Mein Fazit
Insgesamt ist dies ein netter Roman, der leicht und locker zu lesen ist, mich aber leider nicht fesseln konnte. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und bietet wenig Überraschungen. Dabei hatte das Thema echt Potential. So bin ich leider ein bisschen enttäuscht, denn ich hatte mir mehr versprochen. Dennoch ist dies kein schlechtes Buch, nur mich konnte es leider nicht fesseln oder begeistern.

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