[Höreindruck] Hera Lind - "Die Hölle war der Preis"

Hera Lind - Die Hölle war der Preis
Wahre Geschichte

Verlag: Audiobuch Verlag
ISBN 13: 978-3-958-62573-0
Dauer: 683 Minuten
Erschienen: 28. April 2020
Sprecher: Svenja Pages

Zum Inhalt
„Gisa Stein wächst bei Ostberlin in einer Künstlerfamilie auf. Ihr Traum ist es, Tänzerin zu werden, und sie schafft es bis an die Staatsoper. Doch hier gerät sie in die Fänge der Stasi. In ihrer Verzweiflung versucht sie mit ihrem Ehemann Edgar, einem rebellischen Architekten in den Westen zu fliehen. In einer kalten Januarnacht 1974 werden sie an der Grenze erwischt und inhaftiert. Was Gisa dann im Frauenzuchthaus Hoheneck durchmacht, ist die Hölle. Durch einen einzigen Brief in vier Jahren von Edgar weiß sie, dass er sie liebt und die Lügen nicht glaubt, die im Gefängnis über sie verbreitet werden. Aber Gisa hat ein Geheimnis. Wie hoch ist der Preis dafür?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Irgendwie habe ich mit der Autorin immer freche Frauen-Romane verknüpft – dass sie auch ernsthafte Themen behandelt, wusste ich gar nicht und war deshalb auch sehr überrascht, als mir dieses Hörbuch aufgefallen ist. Da ich das Thema sehr interessant fand, habe ich zugegriffen – und bin wirklich positiv überrascht.

Es ist die Geschichte eines Fluchtversuchs aus der DDR. Nach Verhören von der Stasi wird Gisa Stein verurteilt und landet im Frauenzuchthaus. Was sie erlebt ist grausam und furchtbar – und aus heutiger Sicht kaum vorstellbar. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, daher gehe ich davon aus, dass die Autorin gut recherchiert hat und den Gräueln nicht noch mehr zugedichtet hat, wissen tue ich das natürlich nicht. In anderen Rezensionen wird genau das kritisiert – schlechte Recherche und eine zu negative Darstellung der DDR – ich habe die Schilderungen durchaus als authentisch und glaubhaft empfunden, so schrecklich und demütigend die Behandlungen auch waren.

Es ist nicht so, dass mir die Protagonisten sonderlich sympathisch war, der Schwerpunkt lag für mich eher auf den Schilderungen des Systems, wie Menschen beeinflusst wurden, wie man sie gebrochen hat und dabei jegliche Menschlichkeit verloren ging. Es ist grausam und entwürdigend – und trotzdem ist auch dies ein Teil deutscher Geschichte. 

Ich finde die Autorin hat sehr geschickt diese wahre Gehsichte zu einem Roman gemacht – er ist natürlich nicht unterhaltsam im klassischen Sinne, aber durch die eher einfache Schreibweise und die untergründige Spannung war ich auf furchtbare Weise gefesselt und wollte natürlich wissen, wie die Geschichte ausgeht.
   
Die Sprecherin Svenja Pages war mir bisher unbekannt, sie hat mir aber in dieser Geschichte sehr gut gefallen und auch in heiklen Situationen immer den richtigen Ton getroffen.

Ich wurde wirklich positiv überrascht, gebe 4 von 5 Sternen und werde schauen, was die Autorin noch für Bücher in dieser Richtung geschrieben hat. 



2 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    ich habe die Bücher von hera Lind auch vermieden, aber sie schreibt schon eine Weile wahre Geschichten mit speziellen Themen, Ich habe mich noch keines gelesen, aber ich habe vom Verlag "Vergib uns unsere Schuld" unangefragt zugeschickt bekommen, das ich bald lesen werde. Hier geht es um das Zölibat. Deines habe ich in der Bücherei geesehn und werde ich mir dann auch vielleicht einmal mitnemen. Bisher habe ich nur sehr positive Bewertungen zu "Die Hölle war der Preis" gesehen.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ich hab das gesehen bei meiner Recherche, dass da schon einige Bücher "nach einer wahren Geschichte" erschienen sind und war ganz überrascht. Das mit dem Zölibat hat mich auch angesprochen. Das hab ich mal auf meine Wunschliste gepackt.

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