[Höreindruck] Leo Tolstoi - "Der Tod des Iwan Iljitsch"

Leo Tolstoi - Der Tod des Iwan Iljitsch
Klassiker

Verlag: Der Audio Verlag
ISBN 13: 978-3-742-40040-6
Dauer: ungekürzt, 140 Minuten
Erschienen: 10. März 2017
Originaltitel: "Смерть Ивана Ильича"
Übersetzer: Josef Hahn
Sprecher: Gerd Westphal

Zum Inhalt
„Als der 45-jährige Richter Iwan Iljitsch erfährt, dass er dem Tode geweiht ist, denkt er an sein wohlgeratenes Leben zurück und erkennt, dass es eigentlich verfehlt war. Aus den falschen Gründen hat er Entscheidungen getroffen, er hat oberflächlich gelebt und es den anderen immer recht machen wollen. In den Wochen vor seinem Tod setzt er sich mit den immer drängenderen existenziellen Fragen nach dem guten und sinnhaften Leben auseinander. Erschreckend werden dem Kranken die Gefühlskälte, der Egoismus und die Gier derjenigen bewusst, die ihm am nächsten sein sollten, seiner Familie und Bekannten. »Der Tod des Iwan Iljitsch« ist eine meisterhafte Erzählung über Todesangst und Reue, eine zeitlose Aufforderung zum bewussteren Leben, ein memento mori.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Schon lange steht dieser Klassiker in meinem Regal; als ich jetzt das Hörbuch dazu – gelesen von Gerd Westphal – gefunden habe, musste ich einfach zugreifen. Und gerade durch die exzellente Stimme und die fantastische Art des Vortragens gewinnt das Buch einiges.

In drei Teilen wird das kurze Leben des Iwan Iljitsch beschrieben – im ersten Teil lernt man seine Kollegen kennen, im zweiten Iwans Lebensgeschichte, und im dritten Abschnitt wird man Teil seines Todeskampfes, vor allem aber seiner Gedanken über das Leben, über seine Mitmenschen, den Sinn und Unsinn einer Existenz.

Für einen Klassiker ist der Schreibstil sehr angenehm – man kann ihn gut lesen bzw. anhören, ohne dass sich der Autor in langen verschachtelten Sätzen verliert. Zwar merkt man, dass das Buch schon älter ist, fasziniert hat mich aber vor allem die eingefangene Atmosphäre. Das wird vor allem im letzten Teil sehr deutlich, in dem man den Kampf Iwans fast schon körperlich spüren kann, so eindringlich und einnehmend ist die Wortwahl. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die Figur des Iwan selber an, vielmehr, wie er seine Umwelt wahrnimmt, wie er sein Leben überdenkt, Bilanz zieht und sich seiner Machtlosigkeit klar wird.

Es ist nur ein kurzes Büchlein, dafür aber voller Emotion und Gefühl – ein zeitloses Werk, das sich mit der Angst vor dem Tod und dem Sinn des Lebens beschäftigt – aber auch mit den Menschen und ihren Beziehungen untereinander. Als Hörbuch gelesen von Gerd Westphal kann ich die Geschichte nochmal mehr empfehlen – ich gebe 4 von 5 Sternen.


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