Lesley Pearse - Das Geheimnis von Carlisle
Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Jeannine Schmelzer
Titelillustration: © Trevillion Images /Nic Skerten
ISBN 13: 978-3-404-17360-0
Seiten: 524 Seiten
Erschienen: 13. Mai 2016
Originaltitel: „Forgive Me“
Übersetzerin: Britta Evert
Zum Inhalt
„"Verzeiht mir" - das sind die einzigen Worte, die Flora ihrer Familie hinterlässt, als sie sich das Leben nimmt. Bis zu diesem schrecklichen Tag war ihre Tochter Eva davon überzeugt, in einer heilen, glücklichen Familie zu leben. Aber als sie dann auch noch erfährt, dass Flora ihr ein Atelier in London vermacht hat, von dem sie nie etwas wusste, begreift Eva, dass ihre Mutter eine verborgene Seite besaß. Und tatsächlich stößt sie dort auf Tagebücher, die ihr bestätigen, dass Flora viele Geheimnisse hatte. Eva begibt sich auf Spurensuche – und bringt Geschehnisse aus der Vergangenheit ans Tageslicht, die nicht nur ihr eigenes Leben bedrohen…“
Meine Meinung
Ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Lesley Pearse gefreut, weil ich schon einige wirklich schöne Romane von ihr gelesen habe – dieser hier konnte mich aber leider nicht so begeistern: die Geschichte wirkt sehr konstruiert und die ganze Erzählweise sehr altbacken.
Dabei war der Einstieg total packend – man wird auf den ersten beiden Seiten Zeuge, wie Flora sich das Leben nimmt, einzig die Worte „Verzeiht mir“ schnell hin gekritzelt auf ein Papier hinterlässt sie ihren Angehörigen. Keine sonstige Erklärung, warum sie diesen Weg gegangen ist. Doch für die Familie hat ihr Tod große Auswirkungen – und es geschehen eine Menge fürchterlicher Dinge.
Die Geschichte dreht sich im Weiteren dann um Eva, Floras Tochter. Sie erbt von ihrer Mutter ein Atelier in London, von dem sie nichts wusste – und das noch einige Überraschungen bereithält. Und obwohl tatsächlich im Weiteren noch einiges passiert, scheint die Handlung irgendwie vor sich hinzutröpfeln und vermochte so nicht, mich zu fesseln. Vieles war einfach vorhersehbar und konnte mich deshalb nicht packen, außerdem hatte ich doch mit Eva so meine Probleme. Sie ist nicht unsympathisch, mir aber einfach zu „gut“ – gerade am Anfang hat sie keine Ecken und Kanten, ihr geschieht immer nur schlechtes und man könnte so wohl Mitleid mit ihr haben, wenn es nicht so wenig glaubhaft gewesen wäre. Ich habe leider nicht mit ihr gefühlt und bin deshalb in die Geschichte auch nicht richtig eingetaucht.
Auch andere Charaktere waren mir zu flach gestaltet, entweder waren sie gut oder böse, und „Gutmenschen“ gibt es hier wirklich viele – so gut, dass es schon wieder unglaubwürdig ist. Mir hat einfach die Entwicklung der Figuren gefehlt – denn da hätte die Geschichte viel Potential gehabt.
Den Schreibstil von Lesley Pearse mag ich eigentlich sehr gerne – er lässt sich leicht lesen und konnte mich bisher immer in die Geschichte einsaugen. Diesmal war das anders – irgendwie hat das Zeitgefühl nicht gestimmt. Das Buch spielt in den 90er Jahren in England, beim Lesen und so, wie die Charaktere sich verhalten haben, hatte ich aber immer das Gefühl, mich irgendwann in den 50er oder 60er Jahren zu befinden. Alles wirkt ein wenig altbacken, die Dialoge hölzern und die Gedanken und Handlungen passten auch nicht so recht. Das hat mich schon sehr gestört.
Es ist jetzt nicht so, dass ich mich beim Lesen gelangweilt hätte, dafür ist dann doch immer wieder etwas geschehen, trotzdem war der Spannungsbogen eher flach – und auch die im Klappentext angedeuteten Geheimnisse waren irgendwie vorhersehbar.
Schade – da gibt es wirklich bessere Bücher der Autorin. Mich hat dieses Buch leider nicht richtig packen können, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.
Mein Fazit
Leider bin ich von diesem Buch sehr enttäuscht – der Plot ist interessant, aber die Umsetzung leider nicht. Die Geschichte ist vorhersehbar und kann deshalb nicht überraschen, der Erzählstil ist altbacken und die Figuren zu flach gestaltet. Zum Glück kenne ich andere Bücher der Autorin und weiß, dass sie das besser kann – diesem Roman aber kann ich leider nur 3 von 5 Sternen geben.
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