[Rezension] Eric-Emmanuel Schmitt - "Die Träumerin von Ostende"

Eric-Emmanuel Schmitt - Die Träumerin von Ostende
Erzählungen

Verlag: Fischer-Verlag
Umschlaggestaltung: hißmann, heilmann, hamburg / Milena Fischer
Umschlagabbildung: Marcelino Truong
ISBN-13: 978-3-10-073586-7
Seiten: 287 Seiten
Erschienen: 5. August 2011

Buchrückentext 
„Ein Mann reist nach Ostende. In der verschlafenen Stadt an der Nordsee möchte er eine abrupt beendete Liebesbeziehung vergessen. Er bezieht Logis bei der geheimnisvollen Emma Van A. Wer ist diese Frau, die ihm ihre phantastisch anmutende Lebensgeschichte erzählt, in der sich leidenschaftliche Liebe mit subtiler Erotik verbindet? Was ist erfunden, was Wahrheit?“

Meine Meinung
Mir war nicht klar, dass sich hinter diesem Titel gleich 5 Erzählungen verbergen, und da ich kein Freund von Kurzgeschichten bin, war ich zunächst etwas skeptisch. Doch schon die ersten Seiten ließen meine Zweifel schwinden und ich bin eingetaucht in die erste Geschichte.

Zum Inhalt der einzelnen Geschichten will ich nicht viel sagen – nur so viel, dass alle 5 Erzählungen interessante und außergewöhnliche Protagonisten haben, die skurril und auch ein bisschen geheimnisvoll erscheinen. Bei „Die Träumerin von Ostende“ weiß man am Ende nicht mehr, was wahr und was erdacht ist, die alte Dame ist wirklich geheimnisvoll und erst im Lauf der Geschichte entdeckt man an ihr völlig ungeahnte Seiten. Bei „Ein perfektes Verbrechen“ lernt man eine Frau kennen, die sich abhängig macht von Ideen und Gedanken anderer, ihnen fast blind folgt – und erst spät erkennt, dass dies auch zu schweren Fehlern führen kann. Nicht so gut gefallen - weil eher vorhersehbar - hat mir „Die Frau mit dem Blumenstrauß“, dies aber verschmerze ich bei den anderen gelungenen Erzählungen.

Ich mag die Art von Eric-Emmanuel Schmitt, eine Geschichte zu erzählen. Mit wenigen Worten schafft er es, interessante Charaktere zu gestalten, mal ist sein Schreibstil poetisch, mal beschreibend, in diesem Buch auch von vielen Dialogen geprägt. Immer aber passt er zur Geschichte und unterstreicht den jeweiligen Inhalt und das, was sie gerade ausmacht. Ich war wirklich erstaunt, wie gut ich in die einzelnen Erzählungen eintauchen konnte, obwohl sie doch nur wenige Seiten lang waren (mit Ausnahme der „Träumerin von Ostende“ – diese Geschichte erstreckt sich über gut 100 Seiten).

Mein Fazit
Gute Unterhaltung für zwischendurch mit interessanten Charakteren und ungewöhnlichen Szenarien – mir hat diese Sammlung von Erzählungen gefallen. Daher von meiner Seite 4 Sterne.


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