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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Höreindruck] John Williams - "Stoner"

John Williams - Stoner
Gegenwartsliteratur

Verlag: Der Audio Verlag
ISBN: 978-3-862-31280-1
Dauer: ungehürztes Hörbuch, 8 CDs, 601 Minuten
Erschienen: 1.9.2013
Originaltitel: „Stoner“
Übersetzer: Bernhard Robben
Sprecher: Burkhart Klaußner

Zum Inhalt 
„John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird – es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ.“ (Quelle: dtv)

Meine Meinung
Vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen und war deshalb ein wenig enttäuscht, auf jeden Fall hatte ich etwas ganz anderes erwartet – dennoch aber hat mir diese sehr unaufgeregte Geschichte gefallen, das ist aber vor allem dem Schreibstil und dem Sprecher Burkhart Klaußner zu verdanken, der dieser eher trostlosen Geschichte viel Leben und Gefühl eingehaucht hat. 

Erzählt wird der Lebensweg William Stoners, der es als Sohn armer Farmer schafft, als Professor für Literatur an einer Universität zu lehren. Doch sein Leben ist trostlos, seine Ehe gescheitert, Freunde gibt es nicht und an der Uni nur Neider - und so fristet Stoner ein eher trauriges Leben, das nur wenig Spuren hinterlässt.

Es ist vor allem die Sprache, die mich wieder beeindruckt hat – obwohl eher trocken und distanziert in der Erzählweise, schafft sie eine ganz besondere Atmosphäre und unterstreicht so nochmal mehr die Trostlosigkeit von Stoners Leben. Der Sprecher Burkhart Klaußner hat mit seiner Stimme aus dieser wirklich deprimierenden Geschichten alles rausgeholt und so Stoner zum Leben erweckt – und auch wenn ich den Protagonisten in kaum einer Sache wirklich verstanden habe oder gar sein Handeln nachvollziehen konnte, ist er mir doch ans Herz gewachsen. 

Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass mich diese ruhige Erzählweise einer sehr traurigen Geschichte als Buch – selbst gelesen – eher gelangweilt hätte; als Hörbuch aber hatte sie ihren Reiz und auch wenn dem Buch jegliche Spannung fehlt und die Geschichte leise vor sich hintröpfelt, hatte sie doch eine gewisse Faszination, so dass ich nicht aufhören wollte, sie zu hören.

Dennoch kann ich den Hype um dieses Buch nicht ganz nachvollziehen – ich hatte mir die Geschichte kraftvoller vorgestellt, voller Weisheiten und Energie, lebensbejahend und Mut machend; letztlich ist sie all das aber leider nicht; sie regt zwar zum Nachdenken an, glänzt durch sehr gut gezeichnete Charaktere und einen sehr bezeichnenden Schreibstil, letztlich aber bleibt die Geschichte traurig und deprimierend. Trotzdem hatte sie ihren Reiz und ich gebe dem Hörbuch 4 von 5 Sternen. 


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