[Rezension] Tilman Röhrig - "Erik der Rote oder Die Suche nach dem Glück"

Tilman Röhrig - Erik der Rote oder Die Suche nach dem Glück
Historischer Roman

Verlag: Piper-Verlag
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich, unter Verwendung eines Gemäldes von akg-images (Wikingerfahrt, kolorierter Holzstich nach einem Gemälde von Hermann Hendrich)
ISBN-13: 978-3-492-30102-2
Seiten: 461 Seiten
Erschienen: 16. Juli 2013

Buchrückentext
„Erik der Rote, der Wikinger – kraftvoll wie sein Name und seine Gestalt ist die Geschichte seines Lebens. Aus Norwegen verjagt, versucht er in Island heimisch zu werden, gründet eine Familie und muss erneut fliehen. Verleumdet und verfemt lässt er doch nicht davon ab, an der Seite seiner Frau Thjodhild nach dem gemeinsamen Glück zu suchen ...“

Meine Meinung
Ich liebe ja historische Romane und war daher neugierig auf diese Geschichte, die zur Wikingerzeit spielt – denn aus dieser Epoche habe ich bisher nur sehr wenig gelesen, so dass ich wirklich gespannt war. Doch leider wurde ich enttäuscht, denn mich hat das Buch einfach nicht packen können – die Geschichte plätschert leise vor sich hin, und trotz einiger Höhepunkte ist bei mir leider keine Spannung aufgekommen.

Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass es keinen richtigen Spannungsbogen gibt und die Handlung zwar interessant, aber einfach nicht packend oder fesselnd erzählt wird. Dabei ist es nicht mal so, dass nichts passiert, denn da hat die Geschichte schon einiges zu bieten, trotzdem aber gehen die Ereignisse irgendwie unter in der eher langsam und langatmig erzählten Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Wikinger Erik, der nach Streitereien mit seinen Landsleuten aus Norwegen verjagt wird und sich auf die Suche nach einem schönen Landfleck macht. Doch das Glück ist ihm lange nicht hold, es gibt Fehden und Kämpfe, die ihn immer weiter ziehen lassen – bis er Grönland entdeckt und sich dort niederlässt.

Eigentlich hat die Geschichte alles zu bieten, was ein unterhaltsamer Roman so braucht: es gibt Kämpfe, Streitereien und Intrigen, aber auch Freundschaft, Liebe und Vertrauen – und trotzdem ist die Geschichte eher langsam und ruhig erzählt. Spannung ist bei mir zumindest nicht aufgekommen und ich hatte nie das Gefühl, unbedingt weiter lesen zu müssen. Zwar sind die Einblicke in das Leben der Wikinger, ihren Alltag und ihre Bräuche sehr interessant, gefehlt hat mir aber eine fesselnde Haupthandlung, und obwohl es ja kleine Höhepunkte in der Geschichte gab, sind diese doch untergegangen in der gleichmäßig und sehr ruhig erzählten Geschichte.

Ich gebe zu, dass ich mit dem Schreibstil nicht warm geworden bin, der zwar gut zu lesen ist, aber gleichmütig, beständig und sehr emotionsarm erscheint, so dass ich mich kaum in die Zeit hineinversetzt fühlte und auch trotz vieler guter Beschreibungen kaum Bilder vor meinen Augen hatte. Die Charaktere sind sehr gut angelegt und auch glaubhaft und authentisch gezeichnet, trotzdem waren sie mir nicht so nahe, dass ich mit ihnen gefiebert und gelitten habe. 

Was dem Autor aber gelungen ist, ist die Darstellung verschiedener Brauchtümer aus der Wikingerzeit, die mir bisher noch sehr fremd war – auch das Alltagsleben und die religiösen Vorstellungen hat er sehr gut in die Geschichte einfließen lassen; da merkt man auch, dass er sich mit dieser Epoche beschäftig hat – ob es gut recherchiert ist, vermag ich leider nicht zu beurteilen. Mehr aber hatte die Geschichte mir leider nicht zu bieten, so dass sie zwar ganz nett, aber leider auch langatmig und wenig unterhaltsam war. Ich gebe diesem Buch knappe 3 von 5 Sternen, werde aber etwas Zeit vergehen lassen, bis ich zu einem weiteren Buch des Autors greife. 

Mein Fazit
Mich konnte dieses Buch leider nicht begeistern, obwohl ich die Wikingerzeit sehr interessant finde und auch neugierig war, als ich mit der Lektüre anfing. Leider aber war mir der Schreibstil zu emotionslos und gleichmütig, Spannung ist bei mir gar nicht aufgekommen, obwohl die Geschichte viel zu bieten hat, wie zum Beispiel Kämpfe, Intrigen und auch eine Liebesgeschichte. Interessant waren aber die Brauchtümer der damaligen Zeit und auch das Alltagsleben in einem Wikingerdorf – die eigentliche Haupthandlung aber hat mich einfach nicht fesseln können, so dass ich trotz der sympathischen Charaktere und der guten Idee zum Buch nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben kann.


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