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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Rezension] Andreas Séché - "Leuchtturmmusik"

Andreas Séché - Leuchtturmmusik
Gegenwartsliteratur

Verlag: Independently published
Covergestaltung: Andreas Séché
ISBN 13: 978-1-549-74590-4
Seiten: 241 Seiten
Erschienen: 20. September 2017

Buchrückentext
„Als Tristan im Wald von einer Wildfremden geküsst wird, ist dies erst der Anfang eines ganzen Reigens wundersamer Ereignisse in einem idyllischen Fischerdorf. Und plötzlich beginnen die Ersten, sich ihrer längst vergessenen Lebensträume zu erinnern.
Steckt die Unbekannte dahinter? Tristan macht sich auf die Suche nach ihr – und findet schließlich Emily: natürlich, intensiv und sofort voller Zuneigung zu ihm. Doch Emilys Geheimnis wiegt genauso schwer wie Tristans eigenes.“

Meine Meinung
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht auf eine mystische Geschichte und auch die Leseprobe hat mir gut gefallen – man muss aber in der richtigen Lesestimmung sein, um Gefallen an dieser besonderen Geschichte zu finden.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Emily und Tristan – Emily ist plötzlich einfach da in dem kleinen idyllischen Fischerdorf, und ohne großes Zutun scheint sie in den Dorfbewohnern einiges zu bewegen. Vor allem auch in Tristan, der sich in sie verliebt und nun an ihrer Energie und Natürlichkeit teilhat. Doch Emily birgt ein schmerzliches Geheimnis. 

Es ist eine gelungene Mischung aus moderner Liebesgeschichte, Märchen und Parabel, dabei hat mich vor allem die dichte Atmosphäre sehr beeindruckt. Die Sprache ist so voller Poesie und Kraft, voller Bilder und Metaphern, dass ich völlig eingenommen war von ihr und mich wie in einem verwunschenen Wald gefühlt habe. Ich muss gestehen, dass ich etwas gebraucht habe, um hineinzufinden und ich gerade am Anfang, als noch nicht so viel passierte, auch gekämpft habe mit dem blumigen Schreibstil, den böse Zungen vielleicht auch als schwülstig bezeichnen würden, dann aber war ich drin in der Geschichte und mochte vor allem die Stimmung sehr sehr gerne.

Es sind aber nicht nur Tristan und Emily, über die man viel erfährt und mit denen im Laufe der Geschichte etwas geschieht, das ganze Dorf scheint wie wachgerüttelt und jeder geht in sich, um Dinge anzugehen und zu verändern. Emilys Geheimnis offenbart sich relativ schnell, das von Tristan dagegen erst im letzten Drittel. Dieses hätte es aus meiner Sicht gar nicht gebraucht, genauso wenig wie die mich wirklich überraschende Enthüllung am Ende; die hat mir leider gar nicht gefallen, weil es ein bisschen den Zauber der Geschichte klaut und bei mir einen faden Beigeschmack hinterlassen hat.

Schön ist aber die Botschaft, die nicht mit erhobenem Zeigefinger vermittelt wird, sondern einfach aus dem Handeln Emilys. Sie lebt im Hier und Jetzt, genügt sich selbst und ist mit sich im Reinen, und mit ihrer be- und verzaubernden Art regt sie auch die anderen Dorfbewohner an, über ihr Leben nachzudenken. 

Auch wenn ich etwas gebraucht habe, um in das Buch hineinzufinden und mir das Ende das märchenhafte etwas genommen hat, habe ich die Lektüre dennoch genossen. Der Schreibstil ist sicherlich nicht für jeden angenehm, daher würde ich empfehlen, vorher in eine Leseprobe hineinzuschmökern, mich aber konnte er einfangen und abholen und in eine ganz eigene, märchenhafte und atmosphärische Welt entführen – ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine märchenhafte Geschichte mit einer schönen Botschaft, die in leisen Tönen erzählt wird, dennoch aber kraftvoll ist und voller Energie – besonders ist vor allem der Schreibstil mit seiner Poesie und bildhaften Sprache, in den ich zwar erst hineinfinden musste, der mich dann aber eingenommen und entführt hat. Obwohl die Geschichte eine traurige ist, gibt sie doch Kraft und macht Mut – lediglich das Ende hat mich ein wenig enttäuscht. Trotzdem hatte ich schöne Lesestunden und gebe 4 von 5 Sternen.  

Vielen Dank an den Autor und an Lovelybooks für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

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