[Rezension] Ewald Arenz – "Der Teezauberer"

Ewald Arenz – Der Teezauberer
Gegenwartsliteratur

Verlag: dtv-Verlag
Umschlaggestaltung: Wildes Blut, Atelier für Gestaltung, Stephanie Weischer unter Verwendung eines Fotos von Trevillian Images / Allan Jenkins
ISBN-13: 978-3-423-13978-6
Seiten: 151 Seiten
Erschienen: 1. April 2011

Kurzbeschreibung
„Eigentlich müsste Jakob glücklich sein: Er liebt seine Frau, seine kleine Teehandlung und er hat eine ganz besondere Fähigkeit: Er kann auf Worten reisen. Wenn er vorliest, werden die Geschichten vor den Augen seiner Zuhörer zu Bildern. Er selbst träumt von einem Leben auf Tucholskys ›Schloss Gripsholm‹ oder im Chicago alter Filme. Getrieben von diesen Wunschbildern reist er in die Stadt, die schon immer ein Tor zu anderen Welten war: Hamburg. Dort wird ihm ein geheimnisvoller Tee serviert und das Wunderbare geschieht. Seine Traumwelt wird zur Wirklichkeit.“ (Quelle: amazon.de)

Meine Meinung
Ich bin bei diesem Buch wirklich sehr hin- und hergerissen, denn über Strecken fand ich es langatmig und konnte mich so gar nicht fesseln, andererseits fand ich auch tolle Szenen und einen Protagonisten, den ich in manchen Dingen sehr gut verstehen konnte. Ohne Zweifel hat Ewald Arenz einen außergewöhnlichen Schreibstil, der eine wunderbare, eher melancholische Atmosphäre schafft. Dennoch hatte ich am Anfang Probleme mit der Geschichte und auch das Ende hat mich leider eher enttäuscht. Ich hatte mir eine Auflösung gewünscht, ob Jakob von der Gräfin, der Portugiesin und Unissna, der Mongolin, nur geträumt hat, ob er sie tatsächlich getroffen hat oder ob es sich – wie ja auch im Buch schon angedeutet - nur um Halluzinationen handelt. Doch leider bleibt dieses Rätsel ungelöst und der Leser kann sich seine eigene Wahrheit überlegen.

Toll ist die Szene zu Beginn, in der Jakob seine Marietta Tee kosten lässt und wie er sie auf Worten reisen lässt. Aber auch die eingeschobenen Absätze zur Entdeckung des Tees haben mir gefallen (auch wenn ich sie eigentlich gar nicht zur Geschichte passend empfunden habe).

Jakob ist sehr skurril – wenn andere Freude empfinden, plagt ihn die Unzufriedenheit, ist es jedoch trist und traurig, empfindet er Glück und fühlt sich behaglich. In einigen Dingen kann ich ihn verstehen, seine Sorge, den Geschmack und den Duft zu verlieren, auf der Suche nach der Zufriedenheit – jedoch verliert er sich und seine Lieben und verrennt sich in eine andere Welt.

Das Buch ist mit seinen 151 Seiten rasch beendet, doch es hallt nach und lässt mich wehmütig zurück. Ich wollte es mögen und Manches hat mich auch überzeugt. Aber eben nur Manches, ein großer Teil wollte mir nicht richtig gefallen. Daher gebe ich dem Buch gute 3 Sterne und werde dem Autor auf jeden Fall noch eine Chance geben – denn sein Schreibstil ist wirklich toll und einnehmend!

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