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[Rezension] Eliza Graham – "Das geheime Bild"

Eliza Graham – Das geheime Bild
Gegenwartsliteratur

Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd°, München
Umschlagabbildung: Getty Images/ Britain On View/ Joe Cornish und bürosüd°, München
Seiten: 381 Seiten
Erschienen: Juli 2013

Buchrückentext
„Letchford, ein englischer Landsitz. Die kleine Meredith und ihre Schwester beschädigen beim Spielen ein Wandgemälde, das ihre Mutter zeigt. Dahinter kommt ein anders, geheimnisvolles Bild zum Vorschein. Bevor die Mädchen es genau erkennen können, werden sie von ihrem aufgebrachten Vater entdeckt… Zwanzig Jahre später kehrt Meredith nach Letchford zurück. Nach dem Tod ihrer Mutter und einer Ehekrise liegen schwierige Zeiten hinter ihr doch die Ruhe auf Letchford ist trügerisch; Schon bald bringt ein erschreckender Fund lang zurückliegende Ereignisse wieder ans Licht…“

Meine Meinung
Leider sind meine Erwartungen an das Buch nicht ganz erfüllt worden, denn ich hatte mir einen spannenden Roman um ein Familiengeheimnis gewünscht. Die Geschichte beginnt zwar, als Meredith und ihre Schwester Clara noch kleine Kinder waren, spielt dann aber vorwiegend in der Gegenwart. Doch irgendwie schien mir die ganze Geschichte zu konstruiert und vorhersehbar, die Fäden liefen am Ende zwar zusammen, aber irgendwie unrund.

Dabei liest sich das Buch sehr leicht und flüssig, der Schreibstil ist angenehm und beschreibend. Gerade auch die Schilderungen des Landsitzes Letchford haben mir gefallen. Das Buch wird vorwiegend aus der Sicht Merediths geschrieben, im letzten Drittel des Buches wechseln die Sichtweisen dann – mal ist es die von Emily, mal die des Vaters Charles. Die Kapitelüberschrift verrät jedoch immer, um wen es gerade geht, so dass hier keine Verwirrung auftritt.

Meredith ist eine junge, durchaus sympathische Frau, die mir aber irgendwie unentschlossen scheint und ein bisschen ratlos durchs Leben zieht. Grundsätzlich ist sie neugierig und will das Geheimnis lösen, manchmal jedoch hält sie sich so im Hintergrund, dass ich das nicht verstehen kann und ich mich frage, warum sie die Dinge nicht in die Hand nimmt. Ihre Schwester Clara dagegen ist eine Frau der Tat, die sagt, was sie denkt, und macht, was sie für richtig hält. Charles, der Vater, wirkt wie ein distinguierter älterer Herr, an den man nicht gut herankommt und der sich durch Korrektheit und Tugend auszeichnet. Erst im letzten Drittel des Buches finde ich ihn zunehmend sympathisch, man erfährt von seiner Vergangenheit und seinem Schicksal. Die übrigen Charaktere sind im Großen und Ganzen gut gezeichnet, manchmal neigt die Autorin jedoch dazu, sie entweder als nur gut oder nur schlecht darzustellen.

Es tauchen im Roman viele verschiedene Handlungsstränge auf und leider ist bei mir der Eindruck entstanden, dass manche Ereignisse ins Leere laufen und nicht aufgelöst werden. Doch am Ende laufen dann doch alle Fäden zusammen, wenn auch etwas konstruiert und holprig.

Das letzte Drittel ist wirklich spannend und man bekommt Einblick in die Vergangenheit des Vaters, sein Schicksal, seine Motive und sein Handeln. Dann wird auch das Geheimnis des Bildes gelöst, was zwar leicht zu durchschauen war, doch der Spannung keinen Abbruch getan hat.

Vielleicht hatte ich einfach etwas anderes erwartet und auch wenn die Geschichte sehr vorhersehbar war, hat es Spaß gemacht, sie zu lesen. Gerade das letzte Drittel war sehr spannend und hat einiges wieder wett gemacht. Von meiner Seite daher 3,5 Sterne.

Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars!

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