[Rezension] Marco Balzano – "Damals, am Meer"

Marco Balzano – Damals, am Meer
Gegenwartsliteratur

Verlag: Kunstmann-Verlag
Umschlaggestaltung: Geviert – Büro für Kommunikationsdesign München, Christian Otto
Umschlagabbildung: © gettyimages/ML Harris, Sean Murphy
Seiten: 222 Seiten
Erschienen: 27. Juni 2011

Buchrückentext
„Back tot he roots: drei Männer in einem Auto, auf einer Reise quer durch Italien, zurück ans Meer.“

Meine Meinung
3 Männer, 3 Generationen: Nicola, 26, ist mit seinem Studium gerade fertig, sucht nur sehr zurückhaltend eine Arbeitsstelle und wohnt noch bei seinen Eltern. Riccardo, sein Vater, stört das sehr, hat er doch selbst seit seinem 15. Lebensjahr hart gearbeitet. Um Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen, zieht Nicolas sich oft zu seinem Großvater zurück, wo er schon seine Kindheit verbrachte. Im Besitz der Familie befindet sich eine mittlerweile halb zerfallene Wohnung, die nun zum Verkauf steht. Die verschiedenen drei Männer machen sich auf den Weg zu der Wohnung, dabei werden alle mit ihrer jeweiligen Vergangenheit konfrontiert.

Interessant fand ich die Idee der drei Generationen, denn das bietet Stoff für eine spannende Geschichte. Bevor die drei sich jedoch auf den Weg machen, ist schon viel (Lese)Zeit vergangen. Außerdem fand ich, dass die Probleme der Einzelnen nur angerissen wurden und nie zu Ende gedacht wurden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, dennoch konnte ich mich in keinen der drei so richtig hineinversetzen.

Der Großvater war mir noch am sympathischsten, wurde seine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Abschied von seinen alten Freunden gut aufgezeigt. Der Sohn und Enkel jedoch waren nur oberflächlich herausgearbeitet. Gerade Riccardo ist nur sehr blass gezeichnet, seine Vergangenheit und Motive blieben mir sehr verborgen.. Aber auch sein Sohn Nicola, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, blieb mir fremd, ihn und seine Handlungen konnte ich kaum verstehen.

Dabei ist der Roman in einem gut zu lesenden Schreibstil gehalten. Gerade in der halb verfallenen Wohnung wird genau beschrieben, wie es aussieht, was gemacht werden muss, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch in das Leben des kleinen italienischen Dorfes bekommt man einen Einblick – Italien ist halt nicht immer nur ein Urlaubs- und Sonnenland.

Das dünne Buch hatte ich schnell durchgelesen, aber so richtig gefangen wurde ich leider nicht. Daher von meiner Seite nur 3 Sterne.

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