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[Rezension] Iny Lorentz - "Das Mädchen aus Apulien"

Iny Lorentz - Das Mädchen aus Apulien
Historischer Roman

Verlag: Droemer-Knaur
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Burg © INTERFOTO /Alimari; Mädchen © akg-images /Mondafori Portfolio, 1992; FinePic©, München /Shutterstock
ISBN 13: 978-3-426-66382-0
Seiten: 617 Seiten
Erschienen: 4. Oktober 2016

Buchrückentext
„Die junge Pandolfina, Tochter einer Sarazenen-Prinzessin und eines apulischen Grafen, ist nach dem Tod ihres Vaters auf sich gestellt. Mit Mühe kann die sich eines Nachbarn erwehren, der die väterliche Burg gewaltsam in seinen Besitz gebracht hat und das Mädchen zur Heirat zwingen will. Nur einer kann ihr helfen: Friedrich II., der mächtige Stauferkaiser. Ihr gelingt die Flucht an den Kaiserhof, aber auch dort muss sie sich ihren Platz erkämpfen.“ 

Meine Meinung
Ich habe schon viele Romane aus der Feder des Autorenduos Iny Lorentz gelesen und viele der Romane auch gemocht - man muss nur mit den richtigen Erwartungen an die Lektüre herangehen. Ich mag die Bücher gerne für zwischendurch, sie bieten schöne Unterhaltung ohne sehr anspruchsvoll zu sein - und so habe ich auch bei diesem Wälzer empfunden.

Diesmal entführt uns das Autorenpaar nach Italien, ins 13. Jahrhundert – hier begleitet man die junge Pandolfina auf ihrem Weg. Nachdem ihr Vater, ein apulischer Graf, gestorben ist, wird die eigentlich ihr zustehende Burg gewaltsam eingenommen, und Pandolfina soll gegen ihren Willen verheiratet werden. Doch sie kann fliehen und schwört auf Rache.

Man sollte keinen tiefschürfenden Historienroman erwarten, auch gibt es nur wenige historische Persönlichkeiten, die in dieser Geschichte auftauchen, dafür aber ist die Geschichte unterhaltsam und schenkt schöne Lesestunden. An vielen Stellen mag sie vorhersehbar sein und die Charaktere wirken etwas klischeehaft, trotzdem hat das Lesen Spaß gemacht, und ich fühlte mich gut unterhalten. 

Pandolfina habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist ein sehr  gutmütiger Mensch, der sich für die Menschen, die sie liebt, auch einsetzt – nur wenn jemand sie sehr verletzt hat, dann kann sie das nicht vergessen und dann kann dann auch nachtragend sein - und so lässt sie zum Beispiel auch nicht von ihren Rachegedanken ab. Für eine junge Frau ihrer Zeit ist sie sehr gebildet und mischt sich auch schon mal gerne in politisches Geschehen ein – das vor allem aber im letzten Drittel der Geschichte, als sie schon herangewachsen ist und viele gute, aber auch schlechte Erfahrungen machen musste. Insgesamt wirkt ihre Figur etwas klischeehaft, trotzdem war sie mir sympathisch und ich habe sie gerne begleitet. Auch die anderen Figuren wirken leider etwas stereotyp – die Guten sind gut und die Bösen sind böse. Das finde ich ein bisschen schade und hier hätte ich mir  auch ein wenig mehr und tiefgehendere Charakterzeichnung gewünscht. So waren die Handlungen der Figuren und damit auch die Geschichte doch sehr vorhersehbar.

Während es zunächst etwas behäbig vorangeht im Buch, ändert sich das ab der Hälfte – die Spannung steigt an und fällt dann auch erst mit dem alles auflösenden Finale ab. Gerade die zweite Hälfte hat mir viel besser gefallen, nachdem es in der ersten doch etwas ruhiger zuging. Dass vieles dann in der zweiten Hälfte vorhersehbar war – egal, ob es um Kämpfe, Burgen oder auch die Liebe geht, konnte ich gut verschmerzen, weil ich einfach Spaß beim Lesen hatte, wer aber lieber unerwartete Wendungen und Überraschungen mag, der könnte etwas enttäuscht werden.

Der Schreibstil ist sehr einfach und an manchen Stellen vielleicht auch etwas zu modern für einen historischen Roman, dafür aber ist er angenehm leicht zu lesen, weil er lebendig und sehr farbenfroh ist – Angst vor langatmigen Beschreibungen muss man auf jeden Fall nicht haben, die gibt es nicht, vielmehr ist alles so beschrieben, dass man es sich vorstellen kann, es aber nie ausschweifend wird.

Ich habe mich in der Geschichte gut gefühlt, hatte schöne Lesestunden und gebe daher 3,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Wer einen leicht zu lesenden historischen Roman sucht, der gut unterhält und dabei vielleicht auch ein wenig vorhersehbar sein darf, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Eine komplexe Geschichte sollte man jedoch nicht erwarten – dafür ist sie durch den einfachen und lockeren Schreibstil leicht zu lesen und hat mich auch gut unterhalten. Ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen.

Vielen Dank an den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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