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[Rezension] Annette Hohberg - "Das unendliche Blau"

Annette Hohberg - Das unendliche Blau
Gegenwartsliteratur

Verlag: Droemer-Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: © Alisa Andrei /Trevillion Images
ISBN 13: 978-3-426-51416-0
Seiten: 348 Seiten
Erschienen: 2. Februar 2015

Buchrückentext
„Kurz vor ihrem 50. Geburtstag erfährt Martha, dass sie Krebs hat, im Endstadium. Die Journalistin entscheidet sich gegen jede Art von Therapie und geht stattdessen nach Italien. Ohne festen Plan, nur mit ein paar Träumen im Gepäck macht sie sich auf und verlässt ihre Tochter, ihre Freunde, ihren Vater. Jetzt, da ihr Leben mit einem Ablaufdatum versehen ist, tut sie endlich, was sie immer gewollt und sich immer versagt hat. In Bologna findet Martha nicht nur Antworten auf Fragen, die sie sich bis dahin nie gestellt hat. Sie findet das Lachen, die lange vermisste Lebensfreude – und die große Liebe. Sie trifft Michele, und gerade weil sie weiß, dass ihr nur noch ein paar Wochen bleiben, lässt sie alles zu und nichts aus. Sie zieht die Sicherheitsnetze ein, die sie jahrzehntelang sorgfältig gespannt hat, und lässt den freien Flug zu. Denn sie weiß: Man bereut im Leben nur das, was man nicht getan hat.“

Meine Meinung
Es ist jetzt das zweite Buch der Autorin, das ich lese und da mir das erste sehr gut gefallen hatte, waren natürlich die Erwartungen entsprechend hoch – und ich bin nicht enttäuscht worden. 

Die Geschichte spielt fast ausschließlich in Italien, wohin Martha es verschlägt, als sie erfährt, Krebs im Endstadium zu haben und sie sich gegen eine Therapie entscheidet. Dort will sie ihre letzten Tage verbringen – und dabei entdeckt Martha ganz neue Seiten an sich.

Beeindruckt hat mich diesmal vor allem der Schreibstil, der sehr intensiv ist und eine sehr dichte Atmosphäre schafft. Die Autorin lässt sich Zeit, Dinge zu beschreiben und sie von verschiedenen Seiten zu beleuchten und sicherlich ist das nicht für jeden etwas, mir aber hat es gefallen. Ich habe diese manchmal auch verschnörkelte Sprache gemocht, die oft poetisch und schmeichelnd auf mich wirkte. 

Die Geschichte ist eine ruhige, und auch wenn es nicht viel „Action“ gibt, passiert doch einiges, vor allem mit der Protagonistin Martha. Als Leser nimmt man viel Anteil an ihren Gedanken, vor allem auch an ihrer unglaublichen Entwicklung. Ich habe mich oft zurückgelehnt und über das nachgedacht, was gerade mit ihr geschieht, über das, was sie sagt und denkt – und obwohl so vieles nicht neu ist, bekommt einiges in dieser Geschichte doch noch mal neue Aspekte. Es geht um Liebe und Freundschaft, um Abschied und Tod, um Leben und Sterben – große Themen, die die Autorin aber behutsam anpackt und trotzdem beim Namen nennt.

Es gibt in dieser Geschichte nicht viele Figuren, dafür aber sind alle toll und sehr fein gezeichnet. Stereotypen gibt es nicht, sondern Menschen, die einem tatsächlich auch im wahren Leben begegnen könnten. Sie haben gute, aber genauso auch schlechte Seiten, und ich habe jeden auf seine Art und Weise gemocht. Die Situation, in der sich dieses Menschengeflecht befindet, ist alles andere als eine leichte, aber sie haben das Beste draus gemacht und jeder ist in und vor allem an ihr ein Stückchen gewachsen.

Wohin die Geschichte am Ende laufen wird, weiß man als Leser – und trotz der Schwere und der Melancholie, die sich immer wieder zeigt, ist das Buch insgesamt doch ein positives, eines, das Mut macht und auch dazu anregt, das eigene Leben zu überdenken. Selbst am Ende noch habe ich ein gutes Gefühl gehabt, einfach weil Martha ihren Weg gefunden hat und ihn dann auch gegangen ist.

An manchen Stellen war mir der Schreibstil dann aber doch etwas zu schwülstig, deshalb ziehe ich einen Stern ab, trotzdem empfehle ich das Buch, wenn man sich auf eine ernstere Lektüre einlassen mag – ich gebe 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Eine ernste Geschichte, die aber trotzdem Mut macht, mit Charakteren, die eine tolle Entwicklung zeigen und durchweg sympathisch und sehr menschlich sind – der Schreibstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache, da er viel beschreibt und manchmal ein wenig sperrig wirkt; mir aber hat er gefallen und ich habe mich trotz vieler ernster Themen in der Geschichte sehr wohl gefühlt – von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die sich auf diese ernsten Themen einlassen wollen.


2 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    ein Buch, das noch auf meinem SuB weilt. Wird für das kommende Jahr vorgenommen....
    Schöne Feiertage noch und alles Liebe
    Martina

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    1. Liebe Martina,

      ich hoffe, dir ist die Sprache nicht zu schwülstig - bei mir hat es von der Lesestiummung gepasst. Kann man aber gut vorstellen, dass das auch anders hätte sein können.

      LG Sabine

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