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[Rezension] Thommie Bayer - "Fallers große Liebe"

Thommie Bayer - Fallers große LIebe
Gegenwartsliteratur

Verlag:  Piper-Verlag
Umschlaggestaltung und Illustration: R.M.E. Roland Eschlbeck und Kornelia Rumberg
ISBN-13: 978-3-492-05356-3
Seiten:  200 Seiten
Erschienen: 1. Februar 2010

Buchrückentext
„Eines Tages steht der unergründliche Faller im Laden des Antiquars Alexander. Er überredet ihn, mitzukommen auf eine Reise, deren Ziel Faller nicht preisgeben will. Gemeinsam suchen sie schließlich die Antwort auf eine der schwierigsten Fragen: Was ist schlimmer, die Liebe seines Lebens zu verlieren oder sie nie zu besitzen?“

Meine Meinung
Ein ganz, ganz tolles Buch, das ich extra langsam gelesen habe, weil ich einfach nicht wollte, dass es vorbei ist.

Nur ganz kurz zum Inhalt: Der Antiquar Alexander lernt den Immobilienmakler Faller kennen und begleitet ihn als Chauffeur auf einer Reise durch Deutschland. Die beiden ungleichen Männer kommen ins Gespräch, lernen sich kennen, reden über dies und das und letztlich auch über das größte Geschenk des Lebens: Die Liebe.

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, doch niemals hätte ich geahnt, dass ich mich so in der Geschichte verlieren kann. Viele Themen werden behandelt, für mein Empfinden drehte sich aber alles um die Themen Freundschaft, Respekt und Liebe. Schon nach wenigen Seiten war ich eingetaucht, der Schreibstil hat mich einfach eingesogen und ich weiß noch nicht mal genau, warum. In klaren Sätzen und mit einfachen Worten, von denen keines unnötig erscheint, beschreibt Bayer Situationen und Charaktere und skizziert Landschaften und Begegnungen. Die Sprache ist eindringlich und tiefgründig, und ich konnte mich ihr nicht entziehen. 

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, menschlich und lebensnah, beide sehr interessant. Während der Antiquar eher zweifelnd, grübelnd und unzufrieden mit sich erscheint, wirkt Faller reifer, intelligent und in sich ruhend. Beide waren mir sehr sympathisch, der Eine, weil er durch seine Zweifel so menschlich erscheint, der Andere, weil ich seine Haltung sehr geschätzt habe. Die Gespräche und Dialoge zwischen den beiden sind intelligent und tiefsinnig, oft habe ich innegehalten und nachgedacht, manches mehrfach gelesen und einiges markiert.

Und ganz nebenbei lernt man zwischen all den genüsslichen Dialogen auch noch die bereisten Uni-Städte kennen und erhält eine Leseliste von Büchern, die Alexander auf der Reise gelesen und für gut befunden hat.

Das Ende überrascht, passt aber hervorragend und verwundert mich nicht wirklich. Ich hatte so was schon geahnt, war aber trotzdem erschrocken und berührt.

Ein tolles Buch, das mich mitgenommen hat auf eine emotionale Reise, begleitet von interessanten Charakteren und intelligenten Dialogen. Doch vor allem der Schreibstil hat mich eingefangen und überzeugt, so dass ich nun neugierig bin auf weitere Bücher des Autors.


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