Elin Hilderbrand & Shelby Cunningham - The Academy
Roman
Originaltitel: „The Academy“ (2025)
Übersetzerin: Elisabeth Schmalen
Verlag: Atlantik-Verlag
ISBN-13: 978-3-455-02009-0
Seiten: 510 Seiten
Erschienen: 14.10.2025
Umschlaggestaltung: © Johannes Wiebel | punchdesign, München
Umschlagabbildung: © stock.adobe.com
Buchrückentext
„Seit Jahren kämpft die Tiffin Academy um einen guten Rang in den Ratings – bis sie am ersten Tag des neuen Schuljahrs überraschend den. 2. Platz belegt. Ein Versehen? Die Wohnheime sind marode, der Notendurchschnitt schlecht, genauso wie der Ruf der Schule. Als über eine neue App sämtliche Skandale des Campus öffentlich werden, steht nicht nur das hohe Ranking auf dem Spiel. Die Situation gerät zunehmend außer Kontrolle, und ein Schuljahr beginnt, nach dem nichts mehr so sein wird, wie es einmal war…“
Meine Meinung
In „The Academy“ begleiten wir die traditionsreiche, aber in die Jahre gekommene Tiffin-Academy, die plötzlich auf unerklärliche Weise einen hohen Platz im Schulranking erreicht. Während Schulleiterin Audre Robinson versucht, den unerwarteten Erfolg einzuordnen, breitet sich auf dem Campus eine neue App aus, die pikante Geheimnisse enthüllt – von Affären über Skandale bis hin zu einem Suizid. Mit jeder Enthüllung gerät die scheinbar glänzende Fassade der Academy mehr ins Wanken, und verschiedene Figuren – Schüler, Lehrkräfte und Angestellte – müssen sich ihren eigenen Abgründen stellen.
Die Geschichte viel will, manchmal aber auch zu viel: Kritik am Schulsystem, Spannung durch Geheimnisse und gleichzeitig ein Blick auf soziale Dynamiken. Das fand ich grundsätzlich interessant, aber an manchen Stellen auch etwas langatmig. Der Suizid, der am Anfang angedeutet wird, spielt im Verlauf eine geringere Rolle, als ich erwartet hatte, und das hat mich ein wenig enttäuscht. Ich hatte gedacht, das Thema würde stärker im Mittelpunkt stehen oder emotional mehr nachhallen.
Die Sprache ist sehr modern und mit vielen Anglizismen durchzogen. Ich verstehe, dass das den Schülerfiguren und dem Umfeld angepasst ist, aber beim Lesen bin ich manchmal darüber gestolpert. Gleichzeitig hat es der Geschichte einen aktuellen Ton gegeben, der gut zur Welt der Tiffin-Academy passt. Die Autorinnen schaffen es, die Atmosphäre einer elitären Privatschule einzufangen, ohne dass aber der schulische Alltag sehr im Vordergrund steht. Stattdessen sind es die Konflikte, Machtspiele und der soziale Druck, die den Mittelpunkt der Geschichte bilden. Ich mochte, wie die Autorinnen die unterschwelligen Spannungen zeigen – die stillen Feindseligkeiten, die Abhängigkeiten und die Art, wie Status alles bestimmt.
Die Charaktere sind differenziert und glaubwürdig gezeichnet, Beweggründe konnte ich so gut verstehen und nachvollziehen. Trotzdem habe ich zu keiner Figur wirklich eine Verbindung aufgebaut. Ich habe ihre Geschichten beobachtet, ohne mich den Figuren nahe zu fühlen. Das Mutter-Tochter-Autorinnen-Duo erzählt aus wechselnden Perspektiven – von der Schulleiterin über Lehrer bis zu den Schülern – und dadurch entsteht ein vielschichtiges Bild der Academy. Besonders deutlich wird, wie unter der glänzenden Oberfläche vieles brodelt: reiche Eltern, die ihre Kinder lieber abschieben, als sich zu kümmern, vertuschte Probleme, Neid, Ehrgeiz und Konkurrenz.
Mein Fazit
Ich habe The Academy mit Interesse gelesen, auch wenn mich die Geschichte nicht richtig gepackt hat. Sie zeigt, wie brüchig Perfektion sein kann und beleuchtet die Abgründe hinter einem scheinbar glamourösen Schulalltag. Der Roman hat spannende Ansätze und gute Figuren, aber für mich fehlte am Ende Tiefe und emotionale Nähe.
WERBUNG: Vielen Dank an den Atlantik-Verlag und an Vorablesen.de für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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