[Rezension] Otfried Greußler - "Krabat"

Otfried Preußler - Krabat
Roman

Verlag: dtv
Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen
Umschlagbild: Herbert Holzing
ISBN-13: 978-3-423-25087-0
Seiten: 314 Seiten
Erschienen: 1. Oktober 1993

Buchrückentext
„“Meide den Koselbruch und die Mühle am Schwarzen Wasser, es ist nicht geheuer dort.'' Doch Krabat, der vierzehnjährige Waisenjunge, verdingt sich trotz aller Warnungen als Lehrling in der geheimnisvollen Mühle...“

Meine Meinung
Vor Jahrzehnten habe ich dieses Buch schon einmal gelesen, hatte aber keine Erinnerung mehr daran, so dass ich jetzt erneut zu diesem Klassiker gegriffen habe.

Der Einstieg in die Geschichte um den 14jährigen Krabat, der als Lehrling in eine geheimnisvolle Mühle gerät, in der Unheimliches geschieht und jedes Jahr ein Junge verstirbt, ist super. Direkt war ich in der mystischen und geheimnisvollen Atmosphäre gefangen, an einigen Stellen fand ich es sogar gruselig. Zwar ist der Schreibstil zunächst nicht sehr eingängig durch seine langen, manchmal auch verschachtelten Sätze, und er macht einen etwas „altertümlichen“ Eindruck, daran habe ich mich aber rasch gewöhnt und fand ihn dann auch gut lesbar. Für Kinder und Jugendliche dagegen halte ich ihn schon recht anspruchsvoll. Er schafft aber diese wunderbare Atmosphäre, die einem die Nackenhaare ein bisschen aufstellen lässt und die ich wirklich geliebt habe. Während das erste Drittel des Buches dann auch sehr spannend ist, hat die dann leider im mittleren Drittel nachgelassen und ich habe manches als Wiederholung empfunden. Im letzten Drittel gewinnt die Geschichte dann wieder durch eine zarte Liebesgeschichte, die aber nie zu viel Raum einnimmt, sondern eher ein gutes Gefühl im Bauch schafft. Natürlich fiebert man auf das Ende hin, ob Krabat es schafft, sich aus der Mühle zu befreien – und leider fand ich das Ende dann sehr enttäuschend. Es wirkt wie „schnell dahingekritzelt“ und ist viel zu kurz geraten. Während sich die ganze Geschichte langsam entwickelt und Ottfried Preußler auch viele Details liebevoll beschreibt, fehlt genau das am Ende. Dadurch hat das Buch bei mir leider einen unangenehmen Beigeschmack hinterlassen, obwohl ich die Idee der Geschichte wirklich toll fand.

Die Charaktere sind toll gestaltet und weisen viele verschiedene Facetten auf. Während der Meister geheimnisvoll und düster daherkommt, man vor ihm nie sicher zu sein scheint, habe ich Krabat sofort in mein Herz geschlossen. Aber auch die anderen Junge der Mühle sind großartig gestaltet – sehr ausgefeilt hat jeder eine ganz eigene Rolle: es gibt den Dummen, den Hinterhältigen, den Anführer und vor allem auch viele gute Freunde.

Eine schöne Geschichte, die mich zwar nicht gänzlich überzeugen konnte, deren Atmosphäre ich aber sehr genossen habe.




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