Kommende Leserunde ab dem 1.3.2024:
Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Rezension] Lyndsay Faye - "Der Teufel von New York"

Lyndsay Faye - Der Teufel von New York (Timothy Wilde #1)
Historischer Kriminalroman

Verlag: DAV (Der Audio Verlag)
ISBN-13: 978-3-862-31319-8
Dauer: 6 CDs, 470 min.
Erschienen: 1. März 2014
Sprecher: Sascha Rotermund

Hörbuchrückentext
„New York 1845: Das neu gegründete Police Department soll für Recht und Ordnung sorgen, denn die Stadt quillt über vor Menschen und immer wieder kommt es zu gewalttätigen Zwischenfällen. Besonders die irischen Einwanderer mit ihrem unbedingten Glauben an den Papst sind für die Einheimischen ein Ärgernis. Da läuft dem jungen Polizisten Timothy Wilde ein kleines irisches Mädchen in die Arme, verstört und nur mit einem blutdurchtränkten Nachthemd bekleidet. Mit ihrer Hilfe findet Timothy 19 grausam zugerichtete Kinderleichen, denen ein Kreuz in die Brust geritzt wurde. Ist es das Werk eines religiösen Fanatikers?“

Meine Meinung
Ich hatte sehr viel Gutes gehört von diesem historischen Kriminalroman und hatte dementsprechend hohe Erwartungen – und die sind leider nicht ganz erfüllt worden.

Vorweg möchte ich sagen, dass mir der Sprecher Sascha Rotermund sehr gut gefallen hat. Ich mochte seine Stimmfarbe und die Art, das Buch vorzutragen: lebendig und engagiert. Er hat der Geschichte Leben gegeben – auch in Abschnitten, die leider etwas zäher und langatmiger waren. 

Denn leider ist schon der Einstieg in die Geschichte zäh – es beginnt nicht direkt mit dem eigentlichen Fall, sondern es wird zunächst erzählt, wie die New Yorker Polizei gegründet wird, was im Leben des Protagonisten Timothy Wilde bisher passiert ist und wie er schließlich zu seinem Polizeistern kommt. Dieser Abschnitt war schon etwas langatmig, schließlich wollte ich eigentlich direkt in den Fall einsteigen. Als dann endlich die Ermittlungen losgehen, konnte mich dieser Teil der Geschichte auch weitaus mehr begeistern. Zwar hatte ich nie das Gefühl, unbedingt weiterhören zu müssen, weil es so spannend und fesselnd war, dennoch aber war ich interessiert an der Geschichte und neugierig, wie sie schließlich aufgelöst wird. 

Dabei hat mir Timothy Wilde als Ermittler gut gefallen – aus seiner Sicht ist die Geschichte auch erzählt. Er ist sympathisch und sehr menschlich, hat sein Herz einfach am rechten Fleck und gibt nicht so leicht auf. Ihn habe ich im Laufe der Geschichte wirklich ins Herz geschlossen. Es tauchen noch viele weitere Personen in der Geschichte auf, die zum Teil eher stereotyp und blass erscheinen, die zum Teil aber auch überraschen und wirklich gut gezeichnet sind. 

Die Geschichte ist zwar nicht durchweg spannend und leider gibt es auch nach dem zähen Einstieg immer wieder Kapitel, die ich langatmig empfunden habe, dennoch aber habe ich das Ende so nicht vorausgesehen und bin durch viele Wendungen immer wieder überrascht und auf falsche Fährten geführt worden. Den Schreibstil fand ich angenehm und gut anzuhören – lediglich die immer mal wieder eingeflossene Gaunersprache „Flash“ hat mich etwas stolpern lassen – nicht so, dass man den Zusammenhang nicht versteht, aber diese Stellen wirkten einfach etwas holprig. Im Buch scheint es wohl ein Glossar zu geben, wo einzelne Worte der Gaunersprache noch mal erläutert werden – dies gibt es beim Hörbuch nicht, ist aber aus meiner Sicht auch nicht zwingend notwendig.

Gut gelungen finde ich die Atmosphäre, die das Buch und die Geschichte schaffen – ich habe mich nicht nur ins Jahr 1845 versetzt gefühlt, sondern auch die besondere Atmosphäre in New York spüren können. Durch die Atmosphäre sind vor meinem Auge auch stets Bilder entstanden – von der Stadt, von den Schauplätzen und letztlich auch von den verschiedenen Figuren.

Die Idee des Buches fand ich wirklich gut und auch Schreibstil, Atmosphäre und Charaktere haben mir gefallen, leider gab es aber viele Passagen, die mir einfach zu langatmig waren, so dass ich 3,5/5 Sternen gebe. Bestimmt werde ich auch den zweiten Teil der Reihe um Timothy Wilde verfolgen – vielleicht aber wähle ich hier dann das Buch. Manche Geschichten funktionieren für mich gelesen einfach besser als gehört – und vielleicht ist es bei dieser Reihe ja auch so.

Reihe um Timothy Wilde
1. Der Teufel von New York
2. Die Entführung der Delia Wright
3. Das Feuer der Freiheit (Februar 2016)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.