[Rezension] Kathrin Schrocke - "Freak City"

Kathrin Schrocke - Freak City
Jugendbuch

Verlag: Carlsen-Verlag
Umschlaggestaltung: formlabor
Umschlagbild: © plainpicture/Fancy Images
Seiten: 236 Seiten
Erschienen: 24. Mai 2013
ISBN 13: 978-3-551-31093-4

Buchrückentext
„Lea ist hübsch, temperamentvoll – und von Geburt an gehörlos. Als Mika sie zum ersten Mal sieht, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Doch weder seine Freunde noch seine Familie können verstehen, warum er plötzlich einen Gebärdensprachkurs belegen will. Und Mika fragt sich mehr als einmal, ob er Lea nicht einfach vergessen sollte. Dabei gibt es schon längst kein Zurück mehr.“

 Meine Meinung
Mika ist 15 und seine große Liebe Sandra hat ihm gerade den Laufpass gegeben. Er trauert ihr noch immer nach, bis er durch Zufall in das Café „Freak City“ gelangt und dort ein hübsches und temperamentvolles Mädel sieht – Lea. Dass sie gehörlos ist, ändert nichts an seiner Faszination für sie. Langsam tastet er sich an Lea heran, lernt die Gebärdensprache und bekommt Einblicke in das Leben einer Gehörlosen in der Welt von Hörenden. Und dennoch geht ihm auch Sandra nicht aus dem Kopf …

Ein tolles Buch über ein interessantes Thema, was ich durch seinen leichten und jugendlichen Schreibstil in einem Rutsch weggelesen habe. Kathrin Schrocke kommt in ihren kurzen Kapiteln immer schnell auf den Punkt, dadurch gewinnt die Geschichte an Fahrt und wird nie langweilig.

Mika ist mir von Anfang an sehr sympathisch – zuerst hatte ich fast ein bisschen Mitleid mit ihm, ist er doch gerade von seiner großen Liebe Sandra verlassen worden. Doch er zeigt Charakter, als er die temperamentvolle, gehörlose Lea kennenlernt. Er tut alles, um mit ihr ins Gespräch zu kommen und mit ihr in Kontakt zu bleiben. Es braucht ein bisschen, bis er sich eingesteht, in sie verliebt zu sein, aber gerade seine emotionale Zerrissenheit zwischen den beiden jungen Frauen wird sehr gut dargestellt.

Auch Lea ist ein angenehmer Charakter, auch sie ist mir schnell ans Herz gewachsen. Wirkt sie am Anfang vielleicht etwas zickig und temperamentvoll, kann man ihre Handlungen und Gefühle rasch nachvollziehen, nachdem man einen Einblick in ihre Welt bekommen hat. Wie fühlt sich eine Gehörlose in einer Welt der Hörenden? Wie verständigt sie sich und auf was für Grenzen stößt sie? Und nicht zuletzt – wie reagieren andere Menschen auf sie und ihre Behinderung?

Hut ab vor Mika, den diese Behinderung nicht stört, sondern ganz im Gegenteil – der Wege sucht, mit Lea in Kontakt zu kommen und sie näher kennenzulernen.

Vielleicht ist die Geschichte ein wenig vorhersehbar, das hat aber meinem Lesespaß keinen Abbruch getan. Ich bin total abgetaucht in die Story, habe mit den Protagonisten gefühlt und war von dem Thema wirklich angetan. Daher eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne von meiner Seite!


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