Franziska Fischer - Das warme Licht des Morgens
Verlag: Droemer-Knaur
Covergestaltung: Favoritbüro, München
Umschlagabbildung: © mauro mattarelli /GettyImages; © Dag Sundberg /GettyImages; © pashabo /Shutterstock; © Narratives /Claire Richardson
ISBN 13: 978-3-426-30547-8
Seiten: 382 Seiten
Erschienen: 3. April 2017
Buchrückentext
„Das Licht, die Farben, der Ausdruck in den Augen Fremder – das sind die Zutaten, die Levi für seine Gedichte und Romane braucht. Seit er jedoch bei einem Brand ein Mädchen aus dem Feuer gerettet und dabei sein Augenlicht verloren hat, vergräbt er sich in seiner dunklen Welt und lässt niemanden hinein. Bis er Rea kennenlernt, die neue Kellnerin in dem Café an der Ecke. Durch ihre Augen lernt er wieder sehen und mit ihren Händen schreiben. Doich je näher sie sich kommen, desto mehr zieht sie sich zurück. Denn sie hütet ein Geheimnis, das sie Levi keinesfalls preisgeben will.“
Meine Meinung
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und bekommen habe ich eine sehr berührende Geschichte, die ich hinter diesem Cover gar nicht vermutet hätte – sie macht nachdenklich und traurig, spendet aber auch Hoffnung und macht Mut.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Levi - er hat bei der Rettung eines Kindes aus einem Feuer sein Augenlicht verloren; und damit auch jeden Lebensmut. Er vergräbt sich in seiner Wohnung und lässt das Leben an sich vorüberziehen – nur Rea, eine neue Kellnerin in einem Café, das er zum Frühstücken nutzt, findet einen Weg zu Levi und zeigt ihm, dass das Leben auch ohne Augenlicht lebenswert und prächtig ist.
Die Geschichte ist eine ruhige, dafür aber eine sehr emotionale und berührende. Von der ersten Seite an habe ich mit Levi gelitten und obwohl es schwer ist, sich in einen gerade Erblindeten hineinzuversetzen, habe ich doch seine Verzweiflung und Not gespürt. So ist die Stimmung im Buch gerade zu Beginn sehr traurig und melancholisch, damit aber wird die Geschichte auch sehr authentisch und glaubhaft. Erst im letzten Drittel wandelt sich die Atmosphäre, doch es ist ein langer und schwieriger Weg, den Levi durchmacht – es sind oft nur kleine Momente, die Hoffnung geben, doch nach und nach ändert sich die Stimmung im Buch; auch als Leser fasst man wieder Hoffnung und schöpft Mut aus dieser wirklich berührenden Geschichte.
Es gibt nur wenige Charaktere, diese sind aber sehr gut gezeichnet. Gerade Levi mit seinen Gedanken und Gefühlen hat mir sehr gut gefallen – auch wenn ich mich nur schwer in ihn hineinversetzen konnte und ihn oft auch nicht verstanden habe. Trotzdem war er mir sehr nahe und ich habe wirklich mit ihm gelitten und gefühlt. Gerade auch Rea ist ein sehr interessanter Charakter – sie ist ein wenig geheimnisvoll, weil man nicht so recht versteht, warum sie sich um Levi kümmert. Dabei mochte ich ihre bedachte und ruhige Art und ihr Vermögen, Levi aus der Reserve zu locken. Dass sie dabei auch verletzlich ist und sich das eine oder andere Mal zurückzieht, macht sie nicht nur noch sympathischer, sondern ihre Figur auch sehr glaubhaft.
Der Schreibstil ist atmosphärisch dicht und an vielen Stellen auch voller Poesie. Dabei ist er aber flüssig zu lesen, so dass die Seiten rasch dahinfliegen – mir hat vor allem die Stimmung gefallen, die die Autorin mit ihren Worten einfängt und schafft; und auch wenn sie oft traurig ist, habe ich das Buch am Ende doch mit einem wohligen Gefühl im Bauch zugeschlagen.
Mir hat diese Geschichte wirklich sehr gut gefallen, und ich werde mich nach weiteren Büchern der Autorin umschauen – diesem gebe ich gerne 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Eine über lange Zeit eher melancholische Geschichte, die am Ende aber doch Mut macht und Hoffnung spendet – vor allem die Atmosphäre ist wunderbar eingefangen, so dass ich mich ihr kaum entziehen konnte. Ich habe mit den Protagonisten gelitten und war von der Geschichte sehr berührt – der angenehme und poetische Schreibstil hat das Seine dazu beigetragen. Ich werde mich auf jeden Fall nach weiteren Büchern der Autorin umschauen und gebe diesem hier 4 von 5 Sternen.
Vielen Dank an den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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