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[Rezension] Fiona Blum - "Frühling in Paris"

Fiona Blum - Frühling in Paris
Gegenwartsliteratur

Verlag: Goldmann-Verlag
Umschlaggestaltung: uno-wa.de, München
Umschlagmotiv: FinePic®, München; Getty Images /Julia Wichmann /EyeEm
ISBN 13: 978-3-442-31457-7
Seiten: 288 Seiten
Erschienen: 3. April 2017

Zum Inhalt
„In der Rue d'Estelle blühen die Platanen. Es ist Mai, und das Leben scheint heiter und unbeschwert. Doch den Bewohnern des Hauses Nr. 5 ist nicht nach Frühling zumute. Isaac, der alte russische Jude, verlässt kaum mehr seinen Tabakladen. Dem Studenten Nicolas, der als Straßenclown arbeitet, gelingt es nicht mehr, die Menschen zum Lachen zu bringen. Und die ehrgeizige Tänzerin Camille hat alle Leichtigkeit verloren. Bis eines Tages die junge Louise auftaucht und ein kleines Café eröffnet. Mit ihrer Unbekümmertheit stellt sie alles auf den Kopf und sorgt für einen Zauber, den es in der Rue d'Estelle schon lange nicht mehr gegeben hat.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe mich sehr gefreut auf das neue Buch von Fiona Blum, nachdem mich ihr Debut-Roman „Liebe auf drei Pfoten“ ja sehr begeistert hatte – und ich wurde nicht enttäuscht: „Frühling in Paris“ ist eine wundervolle Geschichte, die nicht nur berührt, sondern auch Lust macht, sofort nach Paris zu reisen.

Ich habe mich von Anfang an in der Geschichte wohl gefühlt. Fiona Blum begeistert durch ihren poetischen Schreibstil, der eine unglaubliche Atmosphäre schafft und mich nach Paris entführt hat. Er ist angenehm zu lesen, voller Emotion und strahlt nicht nur eine ansteckende Leichtigkeit aus, sondern auch eine berührende Melancholie. 

Begeistert haben mich aber auch die Charaktere, die fernab von Stereotypen einfach wunderbar gezeichnet sind. Im Mittelpunkt stehen die Bewohner des Hauses Nummer 5 in der Rue d’Estelle – keiner scheint im Moment mit sich und dem Leben zufrieden zu sein. Die Ballerina Camille kann wegen einer Verletzung nicht mehr tanzen, der alte Jude Isaac empfindet keine Freude mehr in seinem Tabakladen und der Straßenclown Nicolas scheint die Menschen nicht mehr zum Lachen bringen zu können. Als die junge Louise aus London anreist und in die Rue d’Estelle zieht, ändert sich dann auf einmal alles. 

Louise ist eine Lebenskünstlerin, auch wenn sie an manchen Stellen sehr naiv wirkt und ich mich manches Mal gewundert habe, wie sie sich durchs Leben schlägt. Mich aber hat sie angesteckt mit ihrer unbekümmerten und offenen Art – sie ist charmant und liebenswert und hat sich schnell einen Platz in meinem Herzen ergattert. Genauso aber die andere Bewohner des Hauses Nummer 5, die man nach und nach kennenlernt. Nicolas wirkt vordergründig lustig und offen, letztlich aber ist er eine verletzte Seele, die viel Traurigkeit in sich trägt. Camille sieht ihren Lebenstraum zerplatzen und muss sich neu in ihrem Leben arrangieren und auch Isaac weiß nicht mehr so recht, wo sein Platz im Leben eigentlich ist. Louise bringt frischen Wind in das Haus schafft es unbewusst, bei allen etwas zu bewegen, etwas zum Klingen zu bringen und sie so aus ihrer Lethargie zu reißen.

Die Geschichte ist einfach wundervoll, bezaubernd erzählt und gerade in der ersten Hälfte voller Poesie – das verliert sich zwar ein bisschen, trotzdem aber konnte mich die Geschichte begeistern. Sie ist so leicht und lebendig und trotz der Melancholie macht sie ein wundervolles Gefühl. An manchen Stellen ist sie vielleicht ein wenig unglaubwürdig, mich hat sie trotzdem begeistern können, so dass ich sie auch in einem Rutsch durchgelesen habe. Wieder ein toller Roman von Fiona Blum, dem ich gute 4 von 5 Sternen vergebe.  

Mein Fazit
En wunderschöner Roman, der nach Paris entführt und mit seinen sympathischen und außergewöhnlichen Charakteren besticht. Der Schreibstil ist poetisch, voller Leichtigkeit und schafft eine wunderschöne Atmosphäre – und auch wenn die Geschichte an vielen Stellen ein wenig melancholisch erscheint, macht sie doch ein schönes Lesegefühl. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich gebe gerne gute 4 von 5 Sternen.

Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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