[Rezension] Bastian Zach / Matthias Bauer - "Morbus Dei: Die Ankunft"

Bastian Zach / Matthias Bauer - Morbus Dei: Die Ankunft (#1)
Historischer Roman, Mystery

Verlag: Haymon Taschenbuch
Umschlaggestaltung: Kurt Höretzeder, Büro für Grafische Gestaltung, Scheffau/Tirol nach einem Entwurf von Bastian Zach, Mitarbeit: Ines Graus
Coverabbildung: www.istockphoto.com
ISBN-13: 978-3-70997-464-3
Seiten: 297 Seiten
Erschienen: 19. November 2012

Buchrückentext
„Ein einsames Bergdorf vor 300 Jahren: Von einem Schneesturm überrascht verschlägt es den Deserteur Johann List in diese abgeschiedene, von Furcht und Aberglaube beherrschte Gegend. Schnell ist ihm klar, dass mit dem Dorf etwas nicht stimmt, dass ein düsterer Schatten über den Bewohnern liegt – Tiere werden getötet, Menschen verschwinden, vermummte Gestalten lauern in den finsteren Wäldern. Als Johann sich in die Tochter eines Bauern verliebt, beschließt er, mit ihr das Dorf zu verlassen. Doch noch bevor sie verschwinden können, eskaliert die Situation und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt…“

Meine Meinung
Das Cover hat mich sehr angesprochen – gruselig, düster und geheimnisvoll - und auch der Klappentext versprach eine interessante Geschichte. 

Man wird direkt in die Geschichte reingeschmissen, wird Zeuge eines ungleichen Kampfes und einer Flucht durch verschneite, dunkle und kalte Wälder. Dieser Einstieg ist wirklich sehr gelungen – rasant, packend und geheimnisvoll. Verletzt und nur mit letzter Not erreicht der Protagonist Johann das schon im Klappentext erwähnte Dorf – und ab hier würde die Geschichte dann leider etwas zäher. Zwar geht hier tatsächlich etwas nicht mit rechten Dingen zu und viele Andeutungen (mir waren es dann aber irgendwann zu viel der immer wiederkehrenden gleichen Anspielungen) werden gemacht, eigentlich aber passiert nicht viel. Man bekommt Einblick in den Alltag eines Knechts vor 300 Jahren, in die furchtbaren Arbeits- und auch Lebensbedingungen und lernt die verschiedenen Dorfbewohner kennen. Erst im letzten Drittel wird es dann aber doch noch richtig spannend, und das Buch endet mit einem großen Finale, dem sich dann direkt eine neuerliche Flucht anschließt und damit Ausblick gibt auf den zweiten Band der Trilogie.

Die Figuren sind alle eher grob gezeichnet, dennoch aber haben sie Charakter und wirken dadurch sehr authentisch. Dabei ist es gar nicht mal Johann, der mir am besten gefallen hat – er war mir zu gut und gerecht, zu perfekt und ist mir mehr als einmal zu viel mit einem „blauen Auge“ davongekommen – gelungen fand ich den Großvater – warmherzig und voller Güte, leider aber zu schwach, um sich gegen die Bösen durchzusetzen, aber auch den vielleicht etwas überzeichneten Bösewicht Jakob Kerrer – ein durch und durch böser Tyrann, dem sich keiner zu widersetzen wagt. 

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, direkt und treffend, oft plump, dabei aber gut lesbar und vor allem sehr passend zur Geschichte. Nur der eigenartige Dialekt der Dorfbewohner hat mich manchmal irritiert und auch genervt. Toll war vor allem die Atmosphäre im Buch – genau wie das Cover: mystisch, sehr düster und geheimnisvoll. Trotz der wenigen Beschreibungen hatte ich die wirklich düstere Szenerie stets vor Augen: Ein dunkler Wald, Schneestürme, eisige Kälte und mittendrin ein Dorf, dass sich in stetiger Sorge vor den sogenannten Ausgestoßenen befindet. 

Mein Fazit
Ein gelungener Auftakt der Morbus Die-Trilogie, düster und geheimnisvoll und mit einer dichten Atmosphäre. Auch wenn ich den Mittelteil etwas langatmig fand und es mir zu viele der immer gleichen mystischen Anspielungen gab, hat mich diese Geschichte doch mitfiebern lassen und die Seiten sind durch den plumpen, aber sehr passenden Schreibstil, nur so dahingeflogen. Es war mal eine andere Art von historischem Roman, nicht schlechter, aber einfach anders. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte weitergeht. 

Reihenfolge der Morbus Dei-Trilogie:
1. Die Ankunft
2. Inferno
3. Im Zeichen des Aries


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