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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Rezension] Amy Harmon - "Vor uns das Leben"

Amy Harmon - Vor uns das Leben
Gegenwartsliteratur

Verlag: Ink Egmont
Umschlaggestaltung: © Guter Punkt, München
Umschlagabbildung: © chuwy / istockphoto
ISBN-13: 978-3-86396-073-5
Seiten: 512 Seiten
Erschienen: 2. Oktober 2014

Zum Inhalt 
Fern, Ambrose und Bailey – drei Jugendliche einer Kleinstadt in den USA, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Fern fühlt sich hässlich und ist - seit sie denken kann - in den gutaussehenden Ambrose verliebt. Doch er hat sie bislang kaum bemerkt. Ambrose ist der Star der Schule, nicht nur, weil er unverschämt gut aussieht, sondern weil er zudem ein erfolgreicher Ringer ist. Probleme scheint er nicht zu kennen, nichts in seinem Leben scheint schief zu laufen. Ganz anders bei Bailey, der eine zum Tode führende Muskelerkrankung hat, und trotz des Todes vor Augen Lebenslust und Optimismus versprüht. Doch dann kommt alles ganz anders, und nichts ist mehr, wie es mal schien.

Meine Meinung
Ein wirklich schönes Buch, das berührt und das mich hat lachen, aber auch weinen lassen. Schon das Cover hat mich mit seinen Grün- und Olivtönen und der einfachen, aber einprägsamen Art sehr angesprochen, der Klappentext versprach zudem eine ungewöhnliche Geschichte um drei Freunde.

Es werden verschiedene Themen im Buch angesprochen, dennoch ist die Botschaft des Buches klar und in eine wunderschöne Geschichte verpackt. Es geht um Freundschaft und Liebe, um Vertrauen und Verlust, um die Wahrheit und die Schönheit. Und das es eben nicht nur eine äußere, sondern vor allem auch eine innere Schönheit gibt. Aber auch der Irakkrieg und 09/11 spielen eine Rolle, wobei beide Themen wirklich nur am Rande auftauchen, aber wichtig sind, um Entscheidungen und Gefühle zu verstehen und nachvollziehen zu können. 

Fern ist ein sympathisches Mädel, auch wenn sie im Buch nur wenig Entwicklung zeigt und von Anfang an niedlich und süß auf mich gewirkt hat. Oft hatte ich das Gefühl, sie in den Arm nehmen und beschützen zu müssen, dann wieder wirkt sie sehr selbstbewusst und stark. Ich habe sie gemocht, vor allem, weil sie sich für ihre Freunde einsetzt und für sie da ist. Noch viel lieber mochte ich aber Bailey, ihren Cousin, den ich für seinen Optimismus und seine Art, Dinge zu sehen und anzugehen, sehr geschätzt habe. Trotz seiner Muskelerkrankung, durch die er nach und nach immer mehr die Kontrolle seiner Muskeln verliert und schließlich im Rollstuhl landet, gibt er nicht auf, hat stets ein aufbauendes Wort auf den Lippen, sprüht geradezu vor Optimismus und kann trotz seiner schlimmem Erkrankung noch über sich lachen. Dann wieder schlägt er auch leise Töne an, die mich haben innehalten lassen und nachdenklich gemacht haben. Hut ab – Bailey hat mir wirklich gefallen. Auch Ambrose war mir sympathisch, auch wenn ich ihn in manchen Dingen etwas stereotyp geraten fand. Er macht in der Geschichte eine beachtliche Entwicklung durch und wird zu einem liebenswerten und starken Charakter.

Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und hat einen sehr schmeichelnden, manchmal auch poetischen Schreibstil, der aber gut lesbar bleibt und sich nicht in Nebensächlichkeiten verliert. Die 37 Kapitel haben eine angenehme Länge und die Geschichte fesselt, so dass ich das Buch rasch beendet habe und mit gutem Gewissen empfehlen kann.

Mein Fazit
Ein berührendes Buch, das mich zum Lachen, aber auch zum Weinen gebracht hat. Die Geschichte dreier Freunde, denen das Leben begegnet, mit all seinen Sonnen-, aber auch Schattenseiten. Und die dennoch die Lust zu leben nicht verlieren. Ein wirklich schönes Buch, dem ich gerne 4 Sterne vergebe.


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