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[Rezension]Constanze Wilken - "Der Duft der Wildrose"

Constanze Wilken - Der Duft der Wildrose
Frauenroman

Verlag: Goldmann-Verlag
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: GettyImages /VisitBritain/Britain on View; FinePic®, München
ISBN-13: 978-3-442-47961-0
Seiten: 411 Seiten
Erschienen: 19. Mai 2014

Zum Inhalt 
Birdie muss sich unerwartet einer schweren Herzoperation unterziehen, so dass ihre Nichte Caitlin sie in ihrem kleinen Porzellanladen vertritt. Doch die Operation läuft nicht ganz glatt und ihre Tante macht merkwürdige Andeutungen eines dunklen Familiengeheimnisses, so dass Cait die Tage in Portmeirion voller Sorge verbringt. Als sie dann noch den attraktiven Ranger Jake kennen kennenlernt, ist das Gefühlschaos perfekt. Jake setzt sich engagiert für die Natur ein, im Moment bereiten ihm vor allem Eierdiebe große Sorgen, denn es geht um Vögel, die vom Aussterben bedroht sind. Als sein Freund Rob beim Kennzeichnen der Eier stirbt, ist Jake überzeugt, dass dies kein Unfall war.  

Meine Meinung
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich Bücher um dunkle Familiengeheimnisse liebe. Dieses hier spielt in Wales, ein Landstrich, der mich sehr anspricht – und den ich durch das Buch noch besser kennenlernen durfte.

Constanze Wilken beschreibt das Land mit wunderbaren Worten und schafft es, die unterschiedlichen Facetten der Landschaft und die Eigenheiten der verschiedenen Ortschaften wiederzugeben. Gerade bei den Wanderungen in den Bergen habe ich mich sehr verbunden gefühlt und alles genau vor Augen gehabt. 

Überhaupt liest sich der Roman sehr flüssig und angenehm. Neben den tollen Landschaftsbeschreibungen – die aber zu keiner Zeit langatmig waren – gibt es viele Dialoge, die den Roman lebendig machen. Die Charaktere sind gut gezeichnet, gerade Birdie und Cait waren mir sehr sympathisch. Birdie hat es in ihrem Leben geschafft, aus jeder Situation das Beste herauszuholen. Sie ist kein Mensch, der sich schnell unterkriegen lässt, und auch wenn ihr das Leben manches Mal böse mitgespielt hat, war das kein Grund für Birdie aufzugeben. Und diese positive Lebenseinstellung hat sie bis ins höhere Alter behalten. 

Cait dagegen ist zwar auch sympathisch, aber in sich noch lange nicht ruhend. Sie plagt sich mit Fragen um ihre Vergangenheit, um die Ehe ihrer Eltern und warum sie beide so früh sterben mussten. Daher kann sie sich schlecht auf andere Menschen einlassen, dass macht natürlich die sich anbahnende Beziehung zu dem attraktiven Ranger Jake nicht einfacher. Mit Jake kam ich nicht so klar – auf der einen Seite ist er nett und freundlich, setzt sich für andere ein, aber er kann auch ganz schön ungehalten und frech werden, wenn er sich unverstanden fühlt und sein Temperament mit ihm durchgeht. Das war eine Seite, die ich an ihm nicht mochte.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, der eine, der sich vor allem um die Eierdiebe dreht und um den ungeklärten tödlichen Unfall von Rob, der andere, der langsam das dunkle Familiengeheimnis um Birdie und ihre Schwester auflöst. Als Leser ahnt man schon früh, was das Familiengeheimnis ist, und diesen Handlungsstrang fand ich auch etwas langgezogen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Cait und Jake ist an sich zwar schön und romantisch, aber mir gab es hier zu viel hin und her, auch wenn ich Cait in manchen Dingen verstehen konnte. Gelungen fand ich die Krimielemente, denn Jake glaubt nicht an einen Unfall beim Tod seines Freundes Rob und macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dessen Mörder. Dass er dabei selbst in Gefahr gerät, kann man sich natürlich gut vorstellen. Und so wird es im letzten Teil des Romans auch noch mal richtig spannend.

Mein Fazit
Ein schöner Roman, der mich für einige Stunden nach Wales entführt hat und der mir vor allem wegen der tollen Landschaftsbeschreibungen gefallen hat. Nicht nur ein Familiengeheimnis will gelüftet werden, sondern auch ein mysteriöser Todesfall in den Bergen – und natürlich kommt in diesem Roman auch die Liebe nicht zu kurz. Eine nette Geschichte für zwischendurch, die mir schöne Lesestunden bereitet hat.


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