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[Rezension] Jeffrey Archer - "Die Wege der Macht"

Jeffrey Archer - Die Wege der Macht (Clifton-Saga #5)
Familiensaga

Verlag: Heyne-Verlag
Umschlagillustration: Johannes Wiebel unter Verwendung von Motiven von gettyimages.de (WALTER SANDERS) und shutterstock.com (R3BV)
ISBN 13: 978-3-453-41992-6
Seiten: 598 Seiten
Erschienen: 10. April 2017
Originaltitel: „Mightier Than The Sword“
Übersetzer: Martin Ruf

Buchrückentext
„Die Wege der Familien Clifton und Barrington sind gezeichnet von Glück und Leid, von Machtspielen und Schicksalsschlägen. Während sich sein Jugendfreund Giles in eine Frau mit dunkler Vergangenheit verliebt, reist Harry Clifton nach Sibirien. Harry will dem dort inhaftierten Schriftsteller Babakow helfen – und bringt sich damit in große Gefahr. Auch für seine Frau Emma, die der Barrington-Gesellschaft vorsteht, schlägt eine schwere Stunde …“

Meine Meinung
Als treuer Fan der Clifton-Saga war natürlich klar, dass ich weiterlese – und das nicht nur, weil ich wissen wollte, wie sich der Cliffhanger aus Band 4 auflöst; und wieder ist auch dieses Buch sehr spannend und lässt sich leicht und flüssig lesen. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht, weil sich vieles aus den Vorgängerbänden wiederholt und ich mir nicht nur neue Bösewichte, sondern einfach auch neue Szenarien gewünscht hätte.

Die Geschichte spielt in den Jahren 1964 bis 1970 und diesmal wird der Leser nicht nur nach England, sondern – wie es das Cover schon vermuten lässt - auch nach Russland entführt. Mehr will ich zur Geschichte gar nicht verraten, um die Spannung nicht zu nehmen – vielleicht nur so viel: Harry steht diesmal wieder mehr im Mittelpunkt, was mich sehr gefreut hat.

Der Plot selber bietet dann viel Altbekanntes: wieder gibt es eine Wahl, die sehr genau beschrieben wird, wieder geht es um die Sitze im Vorstand der Schifffahrtsgesellschaft. Wieder sind es die gleichen Widersacher und bei vielem hatte ich das Gefühl, es schon einmal in einem der Vorbände gelesen zu haben. Das fand ich ein wenig schade. Hier hätte ich mir einfach mal etwas Neues gewünscht. Und doch muss ich sagen, dass ich gefesselt war – denn Jeffrey Archer weiß, wie er den Leser bei der Stange hält, wie er Atmosphäre und Spannung erzeugt. Dazu trägt natürlich auch der eingängige Schreibstil bei, der – wie gewohnt – flüssig zu lesen ist und die Seiten rasch dahinfliegen lässt.

An Charakteren gibt es nur wenige neue Figuren – und auch das fand ich schade. Bei einer auf so viele Bände ausgelegten Reihe könnten durchaus neue Figuren auftauchen und den Plot durchmischen. So aber trifft man fast nur Altbekannte wieder – und bei denen gibt es leider nur wenig Entwicklung. Natürlich mochte ich Harry und Emma noch genauso wie in Band 1, auch wenn es mich gewundert hat, dass sie auf einmal Eigenschaften entwickeln, von denen vorher nie die Rede gewesen war, aber ich hätte mir bei beiden ein wenig Entwicklung gewünscht. Beide sind richtiggehende „Gut-Menschen“, haben überhaupt keine Schattenseiten und machen zudem immer wieder die gleichen Fehler und lernen einfach nicht aus ihnen – das fand ich leider nicht sonderlich glaubwürdig.

Und wieder endet auch dieses Buch mit einem Cliffhanger – diesmal finde ich ihn nicht so gravierend wie in den Bänden zuvor, trotzdem finde ich ihn auch nicht nötig, denn wer die Reihe bis jetzt verfolgt hat, wird auch die restlichen Bücher noch lesen wollen.

Auch wenn ich hier jetzt einiges kritisiert habe, ist das Buch spannend zu lesen und es war schön, alte Bekannte wiederzutreffen - vor allem, dass Harry wieder einen größeren Part eingenommen hat, hat mir gut gefallen. Natürlich werde ich die Reihe weiterverfolgen, hoffe jedoch, dass der Autor sich für die Folgebände mal etwas Neues hat einfallen lassen. Diesem Buch gebe ich 3,5 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Auch dieser Band ist wieder spannend und lässt sich gut und flüssig lesen – leider gab es doch einige Elemente in der Geschichte, die sich aus den Vorgängerbänden wiederholt haben. Da hätte ich mir wirklich „frischen Wind“ gewünscht – nicht nur im Plot, auch bei den Charakteren. Trotzdem habe ich es genossen, alte Bekannte wiederzutreffen – toll war vor allem, dass Harry in diesem Band wieder eine größere Rolle spielt. Ich hoffe, in den nachfolgenden Büchern wird es einige neue Ideen geben, diesem Buch gebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Clifton-Saga
1. Spiel der Zeit (Only time will tell)
2. Das Vermächtnis des Vaters (The sins of the father)
3. Erbe und Schicksal (Best kept secret)
4. Im Schatten unserer Wünsche (Be careful what you wish for)
5. Die Wege der Macht (Mightier than the sword)
6. Möge die Stunde kommen (Cometh the Hour)
7. Winter eines Lebens (This Was a Man)


3 Kommentare:

  1. Oh, nur 3 1/2 Sterne.....bei mir werden es zwar auch "nur" 4 werden und deine Kritik kann ich unterstreichen, denn ich bemängle dieselben Dinge wie die neuerliche Wahl und ein paar eher nicht ganz so realistische Szenen. Sonst war es aber wieder richtig spannend und ich liebe die Reihe trotzdem =)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Spannend fand ich es auch und ich werde auf jeden Fall auch weiterlesen, trotzdem würde ich mich über ein paar neue Dinge in den nächsten Bänden sehr freuen. :-)

      LG Sabine

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  2. Hey Sabine,

    Eine schöne Rezension zum Buch. Es stimmt schon, einiges hat sich in der Reihe doch immer wieder ein bisschen wiederholt, aber dennoch hat mich die Reihe insgesamt sehr gut unterhalten. Falls du Band 6 noch nicht gelesen haben solltest, es gibt auf meinem Blog gerade ein Gewinnspiel. Vielleicht magst du ja mitmachen. ;)

    LG, Moni

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