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[Rezension] Kai Meyer - "Das Gelübde"

Kai Meyer - Das Gelübde
Historischer Roman

Verlag: Heyne-Verlag
Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München unter Verwendung des Gemäldes „Bei Mondschein“, 1820, von Carl Wagner
Illustrationen: Dieter Jüdt
ISBN-13: 978-3-453-13740-0
Seiten: 205 Seiten
Erschienen: 1998

Buchrückentext 
„Herbst 1818. Zwei Menschen begegnen sich unter seltsamen Umständen: Anna, eine zierliche Augustinerin, die ihr Krankenlager seit Jahren nicht mehr verlassen hat, und Clemens von Brentano, Dichte rund Lebemann, der weder an Gott noch an Annas Marienvisionen glaubt. Als Clemens eine geheimnisvolle Frau in Schwarz erscheint, macht Anna ihm ein erschütterndes Geständnis. Es entspinnt sich eine verborgene Leidenschaft, in der Träume an Stelle von Berührungen treten.“

Meine Meinung
Dieses Buch ist mein erstes von Kai Meyer, und es hat mir sehr gut gefallen – eine gelungene Mischung aus Liebesgeschichte, erotischem Abenteuer, Phantastik und historisch belegten Persönlichkeiten.

Kai Meyer hat sich die Freiheit genommen, die Beziehung der später heiliggesprochenen Anna Katharina Emmerick und dem Dichter Clemens Brentano in ein völlig neues Licht zu rücken. Dabei ist ein wortgewaltiges, nur gut 200 Seiten dickes Büchlein entstanden, das mich vor allem wegen der poetischen und bildhaften Sprache sehr beeindruckt hat. Passend und wirklich ansprechend sind zudem die Illustrationen von Dieter Jüdt, die dem Buch noch eine ganz besondere Note verleihen.

Obwohl es doch eigentlich eine ruhige und nachdenklich machende Geschichte ist, war sie spannend und fesselnd, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es passiert eigentlich gar nicht viel, doch die beiden Protagonisten Anna und Clemens sind lebendig gestaltet, ihre innere Zerrissenheit glaubhaft dargestellt, ihre Visionen reine Bild- und Wortgewalt. Dazu noch die Umgebung, die zwar einfach umrissen ist, dennoch aber beeindruckt – sicherlich auch durch die unerklärlich starken Laubstürme, die dem Buch nochmal zusätzlich eine mystische Atmosphäre geben.

Mehr will ich zu diesem Buch gar nicht sagen, denn ich würde einfach zu viel verraten - mich konnte es auf jeden Fall überzeugen und ich kann es dem aufgeschlossenen Leser ohne Einschränkung empfehlen – vielleicht ist es anders als die neueren Bücher des Autors, doch es überzeugt durch Phantasie und die poetische Sprache.


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