[Höreindruck] Daphne du Maurier - "Jamaica Inn"

Daphne du Maurier - Jamaica Inn
Zeitgenössische Literatur
 

 Originaltitel: „Jamaica Inn“ (1936)
 Verlag: Audoba
 ISBN-13: 978-3-948-21021-2
 Dauer: 707 Minuten
 Erschienen: 30.10.2020
 Sprecher: Jens Wawrczeck

   
Zum Inhalt
„Ein düsteres Gasthaus in Cornwall. Hierher, zu ihrer Tante und deren Ehemann, zieht die junge Waise Mary Yellan auf letzten Wunsch ihrer Mutter. Schon in der Kutsche zum Jamaica Inn wird sie gewarnt – schlimme Dinge sollen dort vorgehen und Reisende steigen schon längst nicht mehr ab. Mary schlägt die Warnung in den Wind, versucht den üblen Machenschaften ihres tyrannischen Onkel Joss auf den Grund zu gehen und gerät in einen Strudel mörderischer Ereignisse. Aber vor allem: Wem kann sie eigentlich trauen? Daphne du Maurier schickt uns in einen rauen Küstenkosmos, in dem nichts – und niemand – so ist, wie man zu glauben meint. Pure Spannung bis zum völlig unerwarteten Finale.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Das Jamaica Inn, ein abgelegenes Gasthaus in der moorigen Landschaft Cornwalls – dorthin verschlägt es die junge Waise Mary. Ihr Onkel ist in düstere Machenschaften verwickelt und geht mit ihr und seiner unterwürfigen Frau nicht gerade zimperlich um. Mary will aufdecken, was sich im Jamaica Inn zuspielt – und gerät immer tiefer in ein gefährliches Spiel.

Es ist eine düstere Abenteuergeschichte, die die Autorin geschrieben hat, und im Hörbuch ist die unheimliche und gefährliche Atmosphäre sehr gut eingefangen worden. Es war gruselig und spannend, und ich habe mit Mary gefiebert, ob sie sich aus dieser Hölle befreien kann. Gerade am Anfang fand ich die Schilderungen der Szenerie und der Landschaft äußerst gelungen, in der zweiten Hälfte steht dann mehr das Abenteuer im Mittelpunkt. 

Mary wirkt zunächst ein wenig naiv, und auch wenn sie dann wirklich mutig und beherzt versucht, ihren Onkel zu stellen, bleibt sie an manchen Stellen doch gutgläubig und lässt sich demnach auch blenden. In der zweiten Hälfte gibt es daher viel Hin und Her, was mir ein wenig zu viel des Guten war – es fühlte sich an wie ein stetiges vor und zurück und nicht wie eine stringent erzählte Geschichte - das kann aber auch dem Medium geschuldet sein und beim eigenen Lesen des Buches anders erlebt werden. 

Die Charaktere hat die Autorin sicher ein wenig übertrieben gezeichnet, das aber passt zu dem düsteren, blutigen Abenteuer. Gerade der Onkel ist einfach nur böse und brutal, seine Frau die unterdrückte und verhuschte Gattin. Die Moorlandschaft in Cornwall hat die Autorin sehr gut gewählt – dass man sich da verirren kann und es zu unliebsamen Begegnungen kommt, passt wie die Faust aufs Auge. 

Der Sprecher Jens Wawrczeck hat ein unglaubliches Talent, seine Stimme zu verändern und hat so jedem eine eigene geben können – so wurden die Charaktere wirklich lebendig. Ich habe das Hörbuch gerne gehört, fand nur die zweite Hälfte etwas sprunghaft. Ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen.


4 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    ich freue mich, dass es dir eine Spur besser als mir gefallen hat. Mir war es irgendwie zu unrund, was aber als Hörbuch wieder ganz anders wirken kann.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Ich will jetzt unbedingt nochmal "Rebecca" hören - da bin ich schon sehr gespannt drauf!

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  2. Ahoi Sabine,

    ich habe Jamaica Inn vor einer Weile gelesen, nicht gehört - und war echt angetan! Super atmosphärisch; bestimmt als Hörbuch mindestens genauso sehr... Und Rebecca, hach Lieblingsbuch des Jahres!

    Wenn du magst, hier meine Rezension zu Jamaica Inn :)

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

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    1. Ja - die Atmosphäre war toll, das hat der Sprecher Jens Wawrczeck toll hinbekommen. Dann springe ich mal ins Wasser und schwimme zu dir rüber. :-)

      LG Sabine

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