[Rezension] Hanna Caspian – "Gut Greifenau - Goldsturm"

Hanna Caspian – Gut Greifenau - Goldsturm (Gut Greifenau #4)
Historischer Roman, Familiensaga

Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Collage unter Verwendung von Motiven von Richard Jenins , Lee Avison /Arcangel Images und Edijs Volcjoks /shutterstock.com
ISBN 13: 978-3-426-52544-9
Seiten: 576 Seiten
Erschienen: 1. April 2020

Zum Inhalt
„Konstantin und Rebecca kämpfen mit den Folgen, die Misswirtschaft und Krieg auf ihrem Pommerschen Gut hinterlassen haben. Doch schwerer als die aufkommende Hyperinflation wiegen die persönlichen Schicksalsschläge. Noch ist nichts entschieden, wenn es um Greifenau geht – nicht, solange Konstantin keinen Erben hat. 
Die ehemalige Komtess Katharina dagegen kann sich alles leisten, was sie will. Dieser Luxus ist nicht nur allzu verführerisch, er führt auch zu Neid, der in Bösartigkeit umschlägt. Doch bleibt Katharina der eine große Traum vom Medizin-Studium versagt. Daran ist sie allerdings nicht ganz unschuldig. Erst als sie das erkennt, findet sie zurück auf ihren Weg. Das gefällt allerdings nicht allen.
Auch in der Dienstboten-Etage warten einige noch auf ihr persönliches Glück. Ida war Albert gegenüber wohl doch nicht ganz aufrichtig, was ihre Vergangenheit angeht. Für Eugen und Wiebke jedoch scheint eine gemeinsame Zukunft vorgezeichnet. Doch dann entgleitet Eugen das so sicher geglaubte Glück.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Die Gut Greifenau-Reihe war ja eigentlich als Trilogie geplant, da sie aber so gut angekommen ist, wurde die Reihe nun doch fortgesetzt. Gerade der dritte Band hatte mir sehr gut gefallen, klar, dass ich da auch weiterlesen wollte. So sehr ich es aber mochte, die liebgewonnenen Charaktere wieder zu treffen, muss ich doch sagen, dass diese Fortsetzung deutlich schwächer war und ich daher auch ein bisschen enttäuscht war – dabei ist das Thema der Inflation in den 1920er Jahren ein sehr interessantes. Auf jeden Fall aber empfehle ich, die Bücher der Reihe nach zu lesen, denn sonst hat man kaum Bezug zu den einzelnen Personen.

Irgendwie bin ich nicht richtig in die Geschichte reingekommen und war leider so gar nicht gefesselt – weder von der Geschichte selber noch von den Charakteren. Zwar gibt es einige interessante Aspekte – die Nachfolgeregelung und Enteignung, die Schwierigkeiten für Frauen, das zu tun, was sie wollen, also zum Beispiel studieren und natürlich die Inflation, die überhaupt kein Ende zu nehmen scheint. Trotz der spannenden Themen aber, habe ich alles Geschehen nur von außen betrachtet, habe mich nicht mittendrin gefühlt. 

Dafür ist der Schreibstil der Autorin sehr angenehm – er ist lebendig, voller Dialoge und leicht zu lesen – also beste Voraussetzungen für eine Familiengeschichte. Gut eingefangen hat die Autorin, wie die Charaktere die Inflation empfinden; unvorstellbar, Geldscheine in der Hand zu haben mit fünf oder mehr Nullen und noch unglaublicher, dafür dann gerade mal ein Brötchen zu erhalten. 

Die Charaktere waren ja schon aus den ersten Bänden bekannt und gerade die Mischung aus Geschichten, die die Herrschaft, aber auch die Dienerschaft betreffen, hat mir gut gefallen – denn die Probleme sind doch in vielen Dingen ganz anders gelagert. Haben die Herrschaften Sorge, ihren hohen Lebensstandard einbüßen zu müssen, ist es bei der Dienerschaft Angst vor Hunger und Kälte. Auch die Motivation einer Hochzeit ist so unterschiedlich – die einen heiraten, um Land oder Ansehen zu gewinnen, die anderen, um überhaupt irgendwie versorgt zu sein.

Trotz der interessanten Themen habe ich das Buch doch als langatmig empfunden - in der ersten Hälfte plätschert die Handlung leise so vor sich, und erst in der zweiten wird es dann doch ein bisschen spannender – richtig versöhnt hat mich das aber leider nicht, so dass ich insgesamt 3 von 5 Sternen vergebe.
 
Gut Greifenau
4. Goldsturm
6. Sternenwende


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