Michael Ondaatje – Der englische Patient
Roman
Verlag: Roof-Music
ISBN 13: 978-3-938-78111-1
Seiten: 445 Minuten
Erschienen: 3.2.2006
Originaltitel: „The English Patient“
Sprecher: Ulrich Matthes
Zum Inhalt
„Italien gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. In einem zerbombten toskanischen Kloster pflegt die 20-jährige kanadische Krankenschwester Hana einen Patienten, der beim Absturz mit seinem Flugzeug so schwere Verbrennungen erlitt, dass sein Leben nicht zu retten ist.
Wer ist dieser mysteriöse und schweigsame Mann, den sie nur als den "englischen Patienten" kennt? Noch bevor sie eine Antwort finden kann, stoßen der italienische Spion Caravaggio und der indische Minensucher Kip zu Hana und quartieren sich bei ihr ein.
Während sich die Kampfhandlungen immer weiter entfernen, entspinnt sich in der ...“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich habe vor Jahren den Film gesehen und muss gestehen, dass ich ihn ein wenig langatmig fand; beeindruckt haben mich damals aber die Bilder, die mir immer noch im Kopf herumschwirren – vom Inhalt dagegen weiß ich gar nichts mehr. Das Buch habe ich jetzt in einem Bücherschrank entdeckt und kurz darauf das passende Hörbuch dazu – und anders als der Film konnte mich das Hörbuch jetzt wirklich begeistern, voller Farb- und Bildgewalt hat es mir wirklich sehr gut gefallen.
Die Geschichte spinnt sich um den „englischen Patienten“ – er wird von Hanna gepflegt, nachdem er mit einem Flugzeug abgestürzt und fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ist. Vieles hat er vergessen, so auch seinen Namen, nach und nach aber kommt die Erinnerung wieder, insbesondere auch, wie es zu dem furchtbaren Flugzeugabsturz gekommen ist.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, auch wenn sie als Hörbuch eine gewisse Herausforderung bietet, da es nicht nur mehrere Personen gibt, aus denen das Geschehene berichtet wird, sondern auch noch verschiedene Zeitstränge, die sich abwechseln – und da musste ich beim Hörbuch schon sehr genau zuhören, wer gerade in welcher Zeit erzählt. Dazu wird alles nicht chronologisch berichtet, sondern sehr wechselnd – das hat es noch mal schwerer gemacht. Dafür aber entblättert sich nach und nach eine fesselnde Wahrheit, die viele der Figuren in ganz neuem Licht dastehen lässt.
Ich mochte vor allem die Sprache Ondaatjes, der voller Bildgewalt das Geschehen erzählt – er versteht, Dinge, Szenerein und Landschaften so toll zu beschrieben, dass ich alles genau vor Augen hatte ohne dass es dabei irgendwie mal langweilig geworden wäre. Dazu ist die Geschichte selber so geschickt angelegt, dass ich immer wieder überrascht wurde. Vielleicht sollte man wissen, dass es sich (auch) um eine Liebesgeschichte handelt, die aber zu keinem Zeitpunkt kitschig war, sondern mich auf eine ganz eigene Weise sehr berührt hat.
Ich mochte das Hörbuch sehr gerne, gerade auch, weil mir die Stimme von Ulrich Matthes sehr gefallen hat – ein Sprecher, den ich bisher noch gar nicht kannte, den ich mir aber sicher genauer anschauen werde. Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen und werde mich nach weiteren Büchern des Autors umschauen.
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