[Höreindruck] Judith Pinnow – 2Versprich mir, dass es großartig wird"

Judith Pinnow – Versprich mir, dass es großartig wird
Gegenwartsliteratur
 

Verlag: Argon Verlag
ISBN-13: 978-3-732-41459-8
Dauer: 427 Minuten
Erschienen: 25.5.2016
Sprecherin: Judith Pinnow


Zum Inhalt 
„Franzi und Lena sind mit Anfang zwanzig nach New York gegangen, den Traum vom großen Ruhm als Schauspielerin im Gepäck. Eine großartige Zeit bricht an, voller hochfliegender Pläne und neuer Abenteuer. Hinter jeder Ecke wartet ein neues Versprechen. Doch dann trennen sich ihre Wege. Unterschiedliche Lebensentwürfe und unterschwelliger Neid zerstören die Freundschaft. Erst nach dreizehn Jahren Funkstille sehen sie sich wieder. Es ist Zeit, ihre Geschichte noch mal umzuschreiben.“ (Quelle: Fischer-Verlage)

Meine Meinung
Ich bin sehr unschlüssig, wie ich die Geschichte bewerten soll – über große Strecken fand ich sie banal und wenig inspirierend, gerade die erste Hälfte hat mich überhaupt nicht packen können, das letzte Drittel dann aber hatte doch auch gute Abschnitte, die mich nachdenklich gestimmt haben und die mir einfach gefallen haben. Unterm Strich aber überwiegt leider der Eindruck der ersten Hälfte.

Es geht um eine Frauenfreundschaft – Lena und Franzi lernen sich auf der Schauspielschule kennen, doch dann gehen die Leben der beiden völlig auseinander und auch der einst innige Kontakt bricht vollständig ab. Während Franzi Bernd heiratet und eine Familie gründet, kann Lena in der Schauspielerei tatsächlich Fuß fassen. Nach dreizehn Jahren treffen sie sich wieder – doch können beide an ihre alte Freundschaft anknüpfen?

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt – zum einen lernen die beiden sich in der Gegenwart neu kennen, in Rückblenden erfährt man dann, was seinerzeit in New York passiert ist. Was die beiden entzweit hat, arbeiten sie auch auf – und da gibt es interessante Aspekte, die auch mich nachdenklich gemacht haben. Lange aber wird von der unbeschwerten Zeit in New York erzählt – und diesen Part fand ich sehr unaufgeregt und das Geschehen plätscherte in meinen Ohren einfach nur vor sich hin. Interessant wurde es für mich erst, als beide ehrlich zueinander sind und sagen, was sie damals wirklich gefühlt und gespürt haben, und dass Neid und Eifersucht in ihrer innigen Freundschaft einen großen Raum eingenommen haben, ohne dass sie sich das aber wirklich zugestehen konnten. 

Gelungen fand ich die weitere Entwicklung der beiden so unterschiedlich lebenden Frauen – was die Begegnung mit ihnen gemacht hat und wie sie ihr Leben aus dieser neuen Perspektive bewerten; und wie sie es nicht nur bewerten, sondern selbst auch noch mal anfangen, Dinge anzupacken und zu ändern.

Lena und Franzi sind keine unsympathischen Charaktere, aber so richtig ins Herz geschlossen habe ich sie leider auch nicht. Vielleicht ist deshalb auch die erste Hälfte so an mir vorbeigeplätschert, denn richtig interessant fand ich die beiden leider nicht. Dabei sind sie schon gut gezeichnet und auch nicht einfach nur stereotyp – trotzdem waren sie mir egal und damit auch fremd. Erst in der zweiten Hälfte, als sie nicht nur oberflächlich miteinander plänkeln, sondern sich auch mal ernsthaft umeinander kümmern, war mein Interesse an ihnen geweckt.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, voller Dialoge und eher umgangssprachlich – das klingt vielleicht negativ, ist aber gar nicht so gemeint, da es sehr gut zur Geschichte passt und sie so durchaus lebendig ist. Judith Pinnow hat ihre Geschichte selber eingesprochen – und ich finde, das hat sie sehr gut gemacht. Sie hat eine klare, sehr frische Stimme, die zu den beiden Freundinnen sehr gut passt.

Insgesamt gebe ich dem Hörbuch gute 3 von 5 Sternen, werde die Autorin aber weiter verfolgen.


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