[Rezension] Neal Shusterman - "Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten"

Neal Shusterman - Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten (Scythe #3)

Dystopie, Jugendbuch

Verlag: Argon Hörbuch
ISBN 13: 978-3-732-45318-4
Dauer: ungekürzt, 1086 Minuten
Erschienen: 27. November 2019
Originaltitel: „The Toll – Arc of a Scythe“
Übersetzer: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze, Andreas Helweg
Sprecher: Torsten Michaelis

Zum Inhalt

„Drei Jahre sind vergangen seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt? Stell dir eine Welt vor, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben. Die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe: sie allein entscheiden, wer sterben muss. Und nicht alle Scythe haben halten sich an alten Regeln …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung

Das große Finale der Scythe-Trilogie – und nach den ersten beiden Bänden, die mir beide gut gefallen haben, war ich sehr neugierig, wie sich die Geschichte auflöst. Von vielen habe ich gehört, dass sie den Abschluss grandios fanden, kritische Stimmen habe ich dagegen gar nicht wahrgenommen – und nein, auch ich will nicht sagen, dass der Band schlecht war, nur hat er mich eben nicht so begeistern können wie die ersten beiden.

Warum ich diesmal nicht so mit gefiebert habe, liegt an verschiedenen Punkten. Zum einen habe ich Citra und Rowen vermisst, die erst im Laufe der Geschichte wieder dazustoßen, dafür aber gibt es viele neue Charaktere, die wichtige Rollen einnehmen, an die ich mich aber erst gewöhnen musste. Dass die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, kannte ich ja schon aus den Vorgänger-Bänden – diesmal aber hatte ich doch Mühe, mich beim Hörbuch zurechtzufinden und fand manche Abschnitte wirklich sehr verwirrend. Zwar habe ich dann auch wieder in die Geschichte hineingefunden, trotzdem aber hat es meinen „Hör-Fluss“ erheblich gestört, und immer wieder habe ich mich ertappt, dass ich mit meinen Gedanken abgeschweift bin – und das ist kein gutes Zeichen.

Vielleicht hatte ich aber auch ganz andere Vorstellungen, wie die Geschichte enden könnte – was dann aber geschieht, daran hätte ich im Traum nicht gedacht. 

Positiv ist aber weiter die grandiose Idee des Autors, die er auch bis ins letzte genau durchdacht hat und in sich schlüssig zum Abschluss bringt. Als Hörbuch glänzt die Geschichte noch mal mehr, nicht nur durch Torsten Michaelis, der ein begnadeter Sprecher ist – auch die Art, den Thunderhead oder andere Personen zu Wort kommen zu lassen, haben mir sehr gut gefallen. Die Sprache ist klar und direkt – so wie auch schon in den ersten beiden Bänden. Und auch an Atmosphäre hat es nicht gefehlt – vielleicht hätte ich ein paar mehr „Ruhepole“ gebraucht, denn die Handlung ist schon sehr actionreich, und zum Luftholen bleibt kaum Gelegenheit.

Auch wenn ich diesem Band nur knappe 4 von 5 Sternen vergebe, finde ich die Trilogie sehr gut und empfehle sie gerne weiter. Mich hat der Autor auf jeden Fall packen können, und ich überlege schon, ob ich nicht auch noch seine Vollendet-Reihe lesen oder hören soll.

Mein Fazit

Ganz anders als gedacht kommt diese Reihe zum Abschluss – viele neue Charaktere treten auf und übernehmen wichtige Rollen, aber auch altbekannte aus Band 1 und 2 kommen zu Wort. Die Geschichte ist rasant und actiongeladen, dies und die Perspektivwechsel haben das Hören für mich manchmal zu einer Herausforderung gemacht. Auch wenn ich diesmal nicht ganz so begeistert war, finde ich die Reihe als Ganzes sehr gelungen und empfehle sie gerne weiter. Diesem Abschluss gebe ich knappe 4 von 5 Sternen.

Scythe-Reihe
1. Der Hüter des Todes
2. Der Zorn der Gerechten
3. Das Vermächtnis der Ältesten