Christine Kabus - Im Land der weiten Fjorde
Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Johannes Wiebel, punchdesign
Titelillustration: © Alexander Vershinin /Shutterstock; Claudia Carlsen /Shutterstock
ISBN 13: 978-3-404-16758-6
Seiten: 590 Seiten
Erschienen: 14. März 2013
Buchrückentext
„Nach dem Tod ihrer Mutter erfährt Lisa, dass diese als kleines Kind adoptiert wurde. Ein Medaillon mit einem vergilbten Foto ist die einzige Spur zu ihren Vorfahren. Sie führt Lisa nach Norwegen, in den beschaulichen Ort Nordfjordeid. Die Menschen dort reagieren sehr unterschiedlich auf die Ankunft der jungen Deutschen. Während sie in der warmherzigen Nora sogleich eine Vertraute findet, begegnet der alte Finn ihr mit kaum verborgener Ablehnung. Auch der wortkarge Reitlehrer Amund scheint Vorbehalte gegen Lisa zu haben. Je länger sie in das Leben am Fjord eintaucht, desto sicherer ist sie, dass sie auf der richtigen Fährte ist und dass in der Familiengeschichte ihrer Mutter dunkle Geheimnisse schlummern, deren Schatten bis in die Gegenwart reichen ...“
Meine Meinung
Ich bin ganz zufällig auf diesen Roman gestoßen und fühlte mich von Cover und Klappentext sofort angesprochen – vielleicht auch, weil mich die Kulisse Norwegens gereizt hat. Und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde – schon nach wenigen Seiten hat mich die Autorin gehabt, ich bin eingetaucht in die Geschichte und die tolle Landschaft Norwegens und hatte wirklich schöne Lesestunden.
Es gibt zwei Erzählstränge, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen – zum einen begleitet man in der Gegenwart Lisa, die erfährt, dass sie adoptiert wurde und die sich nun auf die Suche nach ihren Wurzeln macht. Zum anderen gibt es einen Erzählstrang zur Zeit des zweiten Weltkrieges, in dem Mari im Mittelpunkt steht und man ihre Geschichte im besetzen Norwegen erfährt.
Die Autorin hat einen wundervollen Schreibstil, der mich sofort gepackt hat – nicht nur, weil sie die Landschaften so toll beschreibt, dass ich mich direkt nach Norwegen aufmachen mochte, sondern auch, weil sie Stimmungen einzufangen weiß. Er ist angenehm zu lesen, sehr lebendig und detailreich ohne langatmig zu sein, dabei mit einem hohen Wohlfühlfaktor – und durch die Beschreibungen ist bei mir sofort das Kopfkino angesprungen.
Leicht gemacht haben es mir auch die Charaktere, die ich durchweg sympathisch fand und die ich gerne begleitet habe. Lisa hat mir gefallen, weil sie so hartnäckig ist und nicht aufgibt, wenn etwas mal nicht sofort klappt. Sie hat einfach eine liebenswerte Art und wirkte sehr authentisch. Mari aus dem anderen Erzählstrang musste ich erst kennenlernen, um auch sie ins Herz zu schließen. Sie wirkt erst etwas kühl, aber auch sie hat ein gutes Herz. Die Zeit war eine sehr schwierige und es war interessant, mal etwas aus dieser Zeit aus der Sicht Norwegens zu lesen.
Die beiden Erzählstränge laufen anfangs parallel, gehen dann aber nach und nach ineinander über und werden geschickt verknüpft. Da über den Kapiteln immer steht, wo und in welcher Zeit man sich gerade befindet, kann man da gar nicht durcheinander kommen. Der Erzählstrang der Gegenwart war in einigen Punkten etwas vorhersehbar, und einige Aktionen fand ich auch nicht sehr glaubhaft, dafür waren die Schilderungen der Vergangenheit umso eindringlicher.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit diesem Buch und habe tatsächlich auch ein wenig Fernweh bekommen – weitere Bücher der Autorin liegen schon bei mir bereit, diesem hier gebe ich 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Für mich ein Wohlfühlroman, der mich gut unterhalten hat – und das trotz des ernsten Themas, das in einem der beiden Erzählstränge aufgegriffen wird. Die Charaktere sind sympathisch, der Schreibstil einnehmend und voller toller Beschreibungen der Landschaft Norwegens. Ich habe richtig Fernweh bekommen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin – diesem hier gebe ich 4 von 5 Sternen.
Herzlichen Dank, ich freue mich sehr über diese schöne Rezension! :-)
AntwortenLöschenHallo Sabine,
AntwortenLöschenich habe es gerade beendet und musste gleich mal schauen, ob du die Autorin auch schon in den Händen hattest.
Ich lese ja nun deutlich seltener Romane auf zwei Zeitebenen, als du, aber dieser konnte mich total für sich einnehmen. Wie du schon sagst, ich habe mich in beiden Zeitebenen unheimlich wohl gefühlt und habe die Geschichte bis zur letzten Seite gespannt verfolgt.
LG Andrea
Hi Andrea,
Löschenich erinnere mich noch gut, dass mir das Buch so gut gefallen hat. Ein weiteres der Autorin hat mich dann nicht ganz so überzeugt. Aber ich finde, sie schreibt solide und gut!
LG Sabine