Corina Bomann - Die Sturmrose
Verlag: HörbucHHamburg HHV GmbH
Umschlaggestaltung: in Anlehnung an die gleichnamige Taschenbuchausgabe aus dem ullstein-Verlag – © bürosüd° GmbH, München
ASIN: B00TQEF3J4
Dauer: 843 min. (ungekürzt)
Erschienen: 6. März 2015
Sprecherin: Elena Wilms
Zum Inhalt
Als Annabel Hansen den alten Kutter „Sturmrose“ zum ersten Mal sieht, verliebt sie sich sofort in das Schiff. Die Idee, ein Schiffscafé aus dem alten Kutter zu machen, lässt Annabel nicht mehr los. Gemeinsam mit Christian kann sie das Schiff schließlich erwerben. Beim Umbau entdeckt sie einen alten Brief, der ein interessantes Geheimnis entlüftet: Die „Sturmrose“ scheint vor über 30 Jahren ein Flüchtlingsschiff gewesen zu sein und hat vielen Menschen aus der DDR zu einer Flucht in den Westen verholfen. Das berührt Annabel, und Kindheitserinnerungen steigen in ihr auf, denn auch ihre Mutter ist vor Jahren in den Westen geflüchtet…
Meine Meinung
Schon viele Bücher der Autorin konnten mich begeistern und berühren, „Die Sturmrose“ klang nach einer ebenso fesselnden und emotionalen Geschichte. Doch es hat lange gebraucht, bis mich das Buch endlich packen konnte.
Das Thema der „Republikflüchtigen“ hat mich sehr angesprochen und ich war neugierig auf genau diese Schicksale und Geschichten der Betroffenen. Doch ich musste mich ein bisschen gedulden, bis endlich das Geheimnis der Sturmrose gelüftet wird und die Betroffenen dann endlich ihre wirklich berührenden Geschichten erzählen. In der ersten Hälfte des Buches bleibt dieses Thema nämlich nahezu außen vor – hier scheint mir das Buch eher eine vor sich hin plätschernde Liebesgeschichte, die mich weder fesseln noch überzeugen konnte und die ich als sehr langatmig empfunden habe. Dafür aber ist die zweite Hälfte dann sehr interessant, spannend und fesselnd und hier erkenne ich auch die Corina Bomann wieder, die ich von ihren anderen Büchern zu schätzen gelernt habe.
Leider konnte auch die Sprecherin die langatmige erste Hälfte nicht rausreißen – zwar hat sie eine angenehme Stimmfarbe, dafür aber spricht sie eher langsam und betont einige Wörter ganz eigenartig, legt ihre Betonung auf den letzten Buchstaben eines Wortes. Einmal aufmerksam geworden auf diese „Macke“, ist sie mir natürlich immer wieder aufgefallen – zum Glück wurde dann die Geschichte selber interessanter und ich habe mich mehr auf den Inhalt als auf die Aussprache konzentrieren können.
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und man kann der Geschichte – auch als Hörbuch – gut folgen. Die Charaktere haben mich leider nicht alle überzeugen können. Gerade die Protagonisten Annabel und Christian fand ich sehr oberflächlich und leider auch klischeehaft gezeichnet. Christian war an vielen Stellen einfach zu „gut“ geraten, dennoch fand ich ihn sympathisch, Annabel dagegen hat mich mit ihrer bemutternden Art oft genervt. Leider habe ich sie nicht ins Herz schließen können und war daher auch von ihrer Geschichte kaum berührt. Anders dagegen hat es sich mit den Geschichten der Republikflüchtigen verhalten – die fand ich richtig interessant und hier fand ich auch die Charaktere gelungen und sympathisch. Diese Schicksale haben mich berührt und mit diesen Figuren habe ich auch gefiebert.
Mein Fazit
Aus meiner Sicht ist „Die Sturmrose“ ein eher schwächeres Buch von Corina Bomann, erst in der zweiten Hälfte hat mich die Geschichte gepackt und gefesselt, die erste Hälfte erscheint leider wie eine langatmige Liebesgeschichte, in der nicht viel passiert und in der die Handlung etwas vor sich her plätschert. Aber einmal diese „Hürde“ genommen, hat mich die zweite Hälfte begeistern können, und ich konnte auch über die mich nicht überzeugende Sprecherin Elena Wilms hinweghören. Insgesamt gebe ich dem Hörbuch 3,5/5 Sternen.
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