Eva Völler - Zeitenzauber - Die magische Gondel (Zeitenzauber #1)
Verlag: Bastei-Lübbe (Baumhaus)
Umschlaggestaltung: Johannes Wiebel, punchdesign, München
Umschlagmotiv: © Illustration Johannes Wiebel | punchdesign
ISBN-13: 978-3-833-90026-6
Seiten: 336 Seiten
Zum Inhalt
„Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen - und von einem unglaublich gut aussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen...“ (Quelle: amazon.de)
Meine Meinung
Eine nette und unterhaltsame Zeitreisegeschichte, bei der mich zwar die Idee überzeugen konnte, aber leider nicht die Umsetzung.
Die Idee der Geschichte fand ich richtig schön: Die 17jährige Anna verbringt die Ferien mit ihren Eltern in Venedig. Bei einer historischen Gondelparade fällt sie im Gedränge ins Wasser, kann aber zum Glück gerettet werden – aber leider ins Jahr 1499. Und die Rückkehr in die Gegenwart gestaltet sich schwieriger als zunächst gedacht.
Ich mag Zeitreisegeschichte und vieles hat mir bei dieser auch gut gefallen. Die Idee der „Sperre“, die verhindert, dass Dinge aus der Zukunft gesagt werden können, fand ich sehr gut, auch den Ort, in dem die Geschichte spielt – Venedig – und die Zeit – das späte 15. Jahrhundert -, beides bietet viele Möglichkeiten, eine spannende Geschichte in einem tollen Umfeld zu stricken.
Ich fand aber gerade die erste Hälfte des Buches sehr langatmig und die Handlung tröpfelt leider nur so vor sich hin. Anna befindet sich zwar im historischen Venedig, findet aber nicht so einfach den Weg zurück und lebt zunächst den Alltag einer Magd. Es folgen viele Beschreibungen des Alltagslebens, man lernt sie und auch andere Figuren in der Vergangenheit kennen, auch Venedig wird beschrieben - aber irgendwie konnte mich das alles nicht fesseln und vor meinem inneren Auge sind auch keine Bilder entstanden. Dabei liebe ich historische Romane und bin eigentlich schnell von genau solchen Sachen fasziniert. In der zweiten Hälfte wird es dann doch noch spannender, den es erschließen sich die Umstände der Zeitreise und was für Aufträge in der Vergangenheit erledigt werden müssen. Hier war ich dann doch mehr gefesselt und habe das Buch rasch zu Ende gelesen.
Die Charaktere sind eher oberflächlich ausgearbeitet, und mit Anna wurde ich nicht richtig warm. Mal benimmt sie sich wie ein typischer Teenager, ist dabei pfiffig und gewandt, nicht auf den Mund gefallen und weiß, die Dinge anzupacken, dann aber eher wieder wie ein junges Mädchen, die naiv und etwas dümmlich in Situationen gerät, aus denen sie nur der Zufall wieder retten kann. Auch Sebastiano, der Junge, der sie wieder in die Gegenwart zurückbringen kann, ist mir leider nicht ans Herz gewachsen – dafür fand ich ihn zu undurchsichtig und in vielen Dingen auch zu egoistisch. Daher konnte mich dann leider auch nicht die sich anbahnende Liebesgeschichte begeistern.
Der Schreibstil ist jung, frech und locker, sehr modern und lässt sich flüssig lesen – für Kinder und Jugendliche sicher genau das Richtige. Ich hätte mir einen fesselnderen Einblick in das Alltagsleben der Venezianer gewünscht, zwar hat die Autorin hier einiges erzählt, mich aber konnte dies leider nicht packen und auch keine Bilder vor meinen Augen entstehen lassen.
„Die magische Gondel“ ist der Auftakt einer 3teiligen Reihe, das Buch ist aber in sich abgeschlossen – man ahnt lediglich am Ende der Geschichte, dass noch weitere Abenteuer folgen werden. Kinder und Jugendliche mag diese Zeitreise ins alte Venedig fesseln und ich kann mir hier auch gut Begeisterung vorstellen – eben weil der Schreibstil flott ist, die Protagonistin modern und keck, die Liebesgeschichte zart und Beschreibungen nicht überhand nehmen – genau diese Punkte haben mir aber nicht gefallen. Ich würde das Buch daher nur denjenigen empfehlen, die gerne Jugendbücher lesen und sich mit der frechen, modernen Erzählweise anfreunden können.
Mein Fazit
Ein unterhaltsamer Roman, der den Leser mit seiner jugendlichen Protagonistin ins historische Venedig entführt. Wer jetzt aber einen klassischen historischen Roman erwartet, wird von diesem Buch wahrscheinlich enttäuscht sein. Dafür ist die Geschichte zu frech, keck und modern und eine historische Atmosphäre kommt beim Lesen nicht auf – der Schwerpunkt liegt auf der abenteuerlichen Zeitreise. Für jugendliche Leser bietet dieses Buch bestimmt unterhaltsame Stunden, mich konnte es leider nicht so sehr fesseln. Ich glaube aber, dass ich falsche Erwartungen hatte und der Zielgruppe des Buches einfach nicht entspreche – von meiner Seite daher nur 3/5 Sternen.
1. Die magische Gondel
2. Die goldene Brücke
3. Das verborgene Tor
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