Ina Brzoska - Banksy. Unsichtbar
Biographie
Verlag: Yes Publishing
ISBN-13: 978-3-969-05395-9
Seiten: 222 Seiten
Ersterscheinung: 21.10.2025
Umschlagabbildung: „Boy with Robot“ in Torquay (England), 2010
Buchrückentext
„Banksy wurde 1974 in Bristol geboren. Oder 1973 in Yate? Wirklich gesicherte Fakten zu seiner Person gibt es wenige. Dennoch verdichten sich neue Hinweise zu einem immer schärferen Bild eines Mannes, der vor allem eines sein will: politischer Aktivist. Von seinen Wurzeln in der Underground-Szene Bristols bis zu spektakulärsten Kunstaktionen in der Westbank, in Disneyland oder in der Ukraine. Obwohl – oder gerade weil – er nicht persönlich in Erscheinung tritt und dadurch die ganze Aufmerksamkeit auf seine Werke richtet, gilt Banksy heute als einer der einflussreichsten Streetart-Künstler der Welt, als Pionier und subversiver Visionär innerhalb dieser Kunstform.
Wer ist dieser sagenumwobene Mann hinter der Maske? In Banksy. Unsichtbar rückt Ina Brzoska mithilfe neuester Recherchen ganz dicht an Banksy heran. Er spricht zu uns. Wegbegleiter und Forschende berichten, Freunde verplappern sich, Detektive ermitteln, Feinde hetzen. Und ein Phantom, ein Unsichtbarer, wird sichtbar.“
Meine Meinung
Wer verbirgt sich hinter dem Namen Banksy? Seit mehr als 30 Jahren ist dieser Künstler aktiv, meist in politischem Kontext, immer hat er sich bewahrt, anonym zu bleiben. Die Autorin folgt den Spuren des Streetart-Künstlers von seinen Anfängen in Bristol bis zu seinen weltweiten Aktionen. Sehr interessant und aufschlussreich, aber auch sehr unterhaltsam.
Ausgangspunkt ist eine Szene im Londoner Auktionshaus Sotheby’s, bei der Banksys „Girl with Balloon“ kurz nach dem Zuschlag teilweise geschreddert wird – eine Aktion, die den Kunstmarkt selbst zum Thema macht. Von dort aus entfaltet die Autorin die Geschichte eines Künstlers, der trotz seiner öffentlichen Präsenz anonym bleiben möchte und bislang auch geblieben ist. Sie beleuchtet sein Umfeld, seine möglichen Mitstreiter und die vielen Projekte, mit denen er auf politische und gesellschaftliche Themen aufmerksam macht – etwa seine Arbeiten in Israel, Gaza, der Ukraine oder seine Unterstützung für Seenotrettung im Mittelmeer. Neben den Kunstaktionen werden aber auch die Diskussionen um seine Identität, seine Netzwerke und die Bedeutung seiner Bildsprache aufgegriffen.
Ich habe das Buch als eine interessante Annäherung an einen Künstler gelesen, den man nicht wirklich fassen kann. Ich hatte das Gefühl, einer Spurensuche zu folgen, die immer wieder neue Wendungen nimmt, ohne wirklich ans Ziel zu kommen. Ich habe viel über Banksys Haltung zur Kunst und zur Gesellschaft erfahren, selber drüber nachgedacht und viel gelernt über seine Art, politische Botschaften mit Witz und Provokation zu verbinden. Für mich war es weniger eine klassische Biographie als ein Versuch, die Denk- und Arbeitsweise eines Unbekannten zu verstehen.
Banksy wird nicht als Mythos, sondern als Mensch mit Überzeugungen und Widersprüchen dargestellt. Dabei lässt die Autorin unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen – Freunde, Kritiker, Weggefährten. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Bild, das kein endgültiges Urteil vorgibt. Ich hatte beim Lesen manchmal den Eindruck, dass sich die Figur Banksy eher über seine Kunst als über biografische Fakten zeigt, und genau das macht den Reiz des Buches für mich aus.
Der Schreibstil ist sachlich, aber nicht distanziert, sondern durchaus persönlich und einnehmend, so, als ob sich die Autorin um eine Balance zwischen Information und Erzählung bemüht. Besonders die Beschreibungen der Kunstaktionen fand ich super und sehr lebendig.
Mein Fazit
Eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Phänomen Banksy - ich habe beim Lesen oft zwischen Skepsis und Faszination geschwankt – fasziniert von der Konsequenz dieses Künstlers, skeptisch gegenüber dem Kunstbetrieb, den er kritisiert und zugleich bedient. Letztlich habe ich das Gefühl, Banksy zwar nicht „zu kennen“, aber ihm ein Stück näher gekommen zu sein. Schade fand ich nur, dass es doch relativ wenige Bilder in diesem Buch gibt – aber die kann man sich ja auch im Internet anschauen.
WERBUNG: Vielen Dank an den Verlag Yes-publishing für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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